34. Kapitel

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Mittwoch, 12. November.

Faith's P.O.V:

"Nolan!", schreie ich von unten. Meine Mom steht lächelnd neben mir und ihre Hände hat sie an ihrer Hüfte gelegt. "Seid ihr euch eigentlich schon einig, wie ihr euren achtzehnten Geburtstag feiern wollt?", fragt sie, immer noch mit einem sanften Lächeln im Gesicht.

Ihre Augen leuchten und ich wünsche mir - wie eigentlich auch immer -, solche schönen Augen, wie sie zu haben. Ich greife zurück auf ihre Frage und muss ganz ehrlich zugeben, dass wir beide gar nicht darüber gesprochen haben, jedenfalls denke ich, dass Nolan seine eigene Party schmeißen will. Immerhin bin ich seine kleine Schwester und die will er höchstwahrscheinlich nicht bei seiner Geburtstagsparty haben. Auch wenn wir das immer so als Kinder gemacht haben.

"Nein, nicht wirklich.", gebe ich zu und sofort nickt Kara. "Ihr habt noch etwas Zeit. Und von John aus könnt ihr auch die Party bei seinem Ferienhaus auf der Sullivan's Island machen. Es gibt nur einen Nachteil davon ..." Sie verstummt. Ihr Gesichtsausdruck verändert sich kurz von ruhig auf Unbehagen. "Das Haus liegt direkt am Meer und ich könnte mir gut vorstellen, was passieren würde, wenn einer von euch zu viel trinken würde.", beendet sie ihren Satz woraufhin ich sie unverwandt mustere.

Sie denkt jetzt wirklich nicht, wir würden so viel trinken und dann auch noch im Anschluss etwas tun, was wir bereuen würden, oder?

"Mom ...", setze ich an und drehe meinen Kopf zu ihr. Sie trägt noch ihren Morgenmantel und sieht ziemlich verschlafen aus, da sie heute Nacht arbeiten musste. So ist es als Ärztin, ich würde nie eine werden wollen.

"Wir sind keine Kinder mehr und deshalb musst du langsam mal aufhören dir solche Sorgen um uns zu machen. Sieh mal, wir müssen lernen selbst Entscheidungen zu treffen, egal was für Konsequenzen diese für uns haben mögen.", sage ich ahnend, dass Kara gleich anfangen wird über wichtige Entscheidungen in unserem Leben zu sprechen, doch überraschender Weise tut sie es nicht.

"Für mich bleibt ihr immer diese kleinen Zwillinge, die sich oben auf einem Baumhaus  versteckt hatten, um bloß nicht von anderen gesehen zu werden." Sie lacht. "Und du wolltest nicht einmal runterkommen!", fügt sie noch schnell hinzu. In Ordnung, ich habe es ganz anders in Erinnerung aber ich war klein und kann mich deshalb nicht so detailliert an Dinge erinnern, wie sie.

"Immerhin bin ich runtergekommen ansonsten hättest du nicht so eine tolle Tochter, wie mich!", lächle ich sie an und urplötzlich nimmt sie mich in ihre Arme und drückt mich ganz feste an sich. Ich versuche nach Luft zu schnappen und etwas zu sagen, doch schon fängt sie an mich zu kitzeln.

"M-mom ... hör auf!" Ich bekomme noch kaum Luft und lache wie eine verrückte. Gott, ich hasse es wenn man mich kitzelt! "Ein Glück, dass du solch eine tolle Mutter, wie mich hast.", flüstert sie, sobald sie mich losgelassen hat. Ich höre wie jemand die Treppe runterläuft und kurz danach in den Flur erscheint. Zwei Personen.

"Guten morgen, meine Damen.", begrüßt uns John, der ebenfalls wie Mom einen Morgenmantel trägt und mich mit seinen hellbraunen Augen mustert. Die Haare stehen ihm in alle möglichen Richtungen und ich frage mich, wie lange er wohl gestern noch wach war. John ist ein Kriminalpolizist und manchmal stelle ich mir vor, wie er sich solche Mistkerle wie Finn schnappt und sie danach ins Knast bringt. Das hätte ich am liebsten mit Finn gemacht.

Als ich Montag Abend noch bei Gwen war, war sie völlig außer sich. Ihre Augen waren gerötet, doch vor mir hatte sie nicht geweint. Sie weinte nie und das seit dem Tod ihres Vaters. Ich habe ihr dann nachher erzählt, dass Cole derjenige war, der Finn zusammengeschlagen hat. Das mit unseren zwei ersten Küssen habe ich nicht einmal versucht zu erwähnen.

Finding FaithWo Geschichten leben. Entdecke jetzt