Das helle Mondlicht fällt durch das große Fenster neben meinem Bett und ich schaue rüber auf das Bett meines Bruders. Er ist niedlich wenn er schläft, so ruhig und doch möchte ich ihn jetzt am liebsten wach machen. Manchmal habe ich Angst alleine einzuschlafen, ich weiß nicht warum. Daddy sagt, ich solle einfach die Sterne oben an der Decke zählen, aber ich kann nur bis dreizehn zählen. Vielleicht gibt es am Himmel nur dreizehn echte Sterne und die anderen sind geklebt, wie die an der Decke? Vielleicht kann ich deshalb nur bis dreizehn zählen?Ich kichere über meine Gedanken. Mommy würde jetzt mit mir kichern, aber sie schläft. Irgendwie schläft sie in der letzten Zeit ganz oft, öfters als ich und Nolan. Ich möchte mit ihr verstecken spielen, aber sie sagt, sie könnte nicht. Für mich ist das in Ordnung, weil ich auch ganz oft schlafe. Zehn Mal am Tag oder so. Ich weiß nicht so ganz genau. Dafür müsste ich Nolan wach machen und ihn fragen, wie oft ich am Tag schlafe. Er weiß es nämlich besser als ich, weil er mir manchmal dabei zusieht und mich später wach macht.
Ich setze mich auf und stehe nach ein paar Minuten vom Bett auf. Meine Mini Füße machen eine warme Begegnung mit dem Boden, als ich an Nolan's Bett tapse, um einen Kuss auf sein linkes Augenlied zu drücken. Er dreht sich auf den Bauch, woraufhin ich schnell das Zimmer verlasse.
Das Licht im Flur ist an und ich höre eine Stimme, die von unten kommt. Daddy's Stimme. Ich streiche mein pinkfarbenes Schlafhemd zurecht und reibe mir mit meiner rechten Hand mein linkes Auge. Vielleicht schlafe ich doch zwanzig Mal am Tag? Aber ich spiele noch hunderte Male verstecken und auch fangen. Ich möchte bald Tante Ann besuchen gehen und ihr kleines Baby. Leider ist es ein Junge und er schreit und weint manchmal, aber er mag mich und Nolan.
Wie lange haben wir Ann nicht mehr gesehenen? Viele Jahre? Ich glaube Tante Ann ist schon uralt so lange haben wir sie nicht mehr gesehen.
Ich hüpfe die Treppe herunter und stampfe langsam in Richtung des Wohnzimmers, wo ich Mommy sanft lachen höre. Sie schläft also doch nicht. Ist sie eine Eule? Ich will schon so lange eine Eule, aber Mommy ist keine. Sie ist Mommy. Groß und wunderschön. "Wir sollten zumindest auf die Beerdigung, Schatz. Ich weiß, dass deine Mutter uns so viele Gründe gegeben hat, sie aus unserem Leben auszuschließen, aber sie ist immerhin deine Mutter. Gäbe es sie nicht, gäbe es dich nicht. Gäbe es dich nicht, gäbe es auch nicht mich und unsere Kinder.", höre ich sie sagen.
Oma Carry ist tot. Ich kenne sie nicht gut. Sie ist nur einmal bei uns gewesen, als Daddy einen Unfall hatte. Glaube ich. Sie war nicht besonders nett zu Mommy und Daddy. Und lange ist sie auch nicht geblieben. Ist es jetzt besser, wenn sie tot ist? Wird Daddy dann nicht mehr so traurig sein? Ich hoffe schon, denn ich mag es, ihn Lächeln zu sehen. Und wenn er über Carry oder Ann spricht, lächelt er nicht. Er weint und flucht, wenn er denkt, wir würden ihn nicht hören.
Ein Spielzeugsoldat, der auf dem Boden zwei Schritte vor der Wohnzimmertür liegt, erntet meine volle Aufmerksamkeit. Nolan hat ihn so lange gesucht. Einige Tage oder Wochen, ich weiß nicht. Man ich weiß vieles nicht und das ärgert mich.
"Es ist schwer, weißt du. Sie zu hassen und gleichzeitig zu lieben." Daddy lacht auf, aber es hört sich völlig komisch an. Ich hebe den Soldaten auf und drücke ihn feste an mich. "Gott Ann wird auch dasein. Sie wird mir auch auf der Beerdigung sagen, was für einen Fehler ich gemacht habe, als ich mein Erbe für dich aufgegeben habe. Mutters Geld habe ich nie gebraucht und ich werde es nie brauchen. Ann kann alles haben. Ich habe euch. Dich, Nolan, Faith und Toby. Mehr als euch brauche ich nicht, Aubrey.", sagt Daddy und ich frage mich, wer Toby ist.
Kriegen Nolan und ich endlich einen Hund? Ich würde mit ihm Gassi gehen und mit ihm spielen und -
"Uh ich glaube da bist du etwas voreilig, mein Liebster. Ich finde immer noch, dass wir mit Luke gehen sollten. Ich weiß nicht, ob Toby so wirklich für unser Baby passt."
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Finding Faith
RomanceFaith und Cole. Zwei verschiedene Menschen und ein gemeinsames Schicksal. Faiths Leben ist bisher einfach gewesen. Sie hat eine wundervolle Familie, tolle Freunde und eine sichere Zukunft. Bis Cole auftaucht. Ein Junge, der ihr gesamtes Leben auf de...