33. Kapitel

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Cole's P.O.V:

Faith dreht sich um und geht ohne noch etwas zu sagen davon. Verdammt ich muss versuchen sie aufzuhalten, immerhin will ich nicht, dass sie jetzt etwas falsches denkt. Warum mache ich mir überhaupt sorgen, wie sie von mir denkt? Ach, zum Teufel damit! Es interessiert mich, was sie von mir denkt. "Faith wart-", will ich versuchen, doch abrupt werde ich von MaC unterbrochen.

"Hör auf. Das ist erbärmlich. Wir haben noch einiges nachzuholen!" Ich sehe sie skeptisch an. Natürlich musste sie genau jetzt auftauchen. Ian hatte mich gewarnt, dass sie nach mir sucht und ich weiß nicht, ob ich nur Faith oder auch mich selbst angelogen habe. Ich will MaC nicht hier haben. Sie erinnert mich zu sehr an das, was in Los Angeles passiert ist. Sie ist zur hälfte Schuld daran.

"Weißt du was erbärmlich ist, huh? Du MaC, du bist erbärmlich!", bringe ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Langsam werde ich wütend und alle Emotionen kehren zurück. Was für eine scheiße! "Steig ein.", befiehlt sie mir, woraufhin ich auflache. Im ernst? Jetzt kommandiert sie mich auch rum? "Entweder du sagst mir, was du von mir willst, oder such gefälligst den Weg zurück zu deinem Auto und verschwinde, denn ich habe mich das letzte mal klar und deutlich ausgedrückt, als du mich tausende von Malen angerufen hast; Du. Bist. Für. Mich. Gestorben." Sie sieht mich einen Moment lang erschrocken an, doch dann fasst sie sich wieder.

"Lan-",

"Verdammt nochmal, nenne mich nicht so!", schreie ich sie an. Ich spüre, dass ich außer mich gerate und das ist schlecht. So lange konnte ich mich kontrollieren, aber ich habe langsam das Gefühl, ich werde, wie eine Bombe explodieren und alles um mich herum in Millionen von Stücken zerbrechen. "Hör auf mich anzuschreien!", blafft sie mich an und momentan versuche ich regelmäßig ein - und auszuatmen.

Ich fahre mit beiden Händen über mein Gesicht. "Sag mir einfach, warum du hier bist, Maya." Maya. So habe ich sie schon seit Jahren nicht mehr gennant. Es war immer MaC. Eine Mischung aus Maya und Claire - ihrem zweiten Namen -, darauf bin natürlich ich gekommen, als wir noch zusammen waren. Es hat zwei Jahre gehalten, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich sie nie wirklich geliebt. Ich habe versucht so zu sein, wie Ian, aber ich hatte nichts gefühlt. Rein gar nichts.

Und bei Faith? Manchmal habe ich das Bedürfnis ihr einfach den Mund zu zukleben und dann, im nächsten Moment will ich sie küssen. Wohin das führen wird, weiß ich nicht. Aber sie ist irgendwie anders. Mich haben Mädchens immer seit Anfang an gemocht und sie brauchte erst einmal Zeit, um mich wenigstens ein bisschen Leiden zu können. "Bo und Rider suchen nach dir. Sie haben Alex bedroht und du weißt, was das für mich bedeutet." Mir stockt der Atem und ich balle meine Hände zu Fäusten.

"Du willst mich verarschen, oder?",
"Nein!", schreit sie völlig außer sich. "Was wollen die beiden von Alex?", frage ich sie ruhig. Sie schaut weg und spielt mit ihren Fingern. "Sie wollen wissen, wo du bist.", flüstert sie.

Genau das hat mir noch gefehlt. Bo und Rider. Diese zwei Mistkerle. Ich fasse mich ans Haar und fange an breit zu Grinsen. "Ach, echt? Wollen sie mich auch in den Tod treiben ... So wie Will?" MaC senkt ihren Kopf und schüttelt den Kopf. "Bo will Rache!", sagt sie nun beunruhigt. Rache?

Er will Rache dafür, dass ich seinen kleineren Bruder - Justin -, der für Will's Tod verantwortlich ist, zusammengeschlagen habe? Das könnte ganz schön lustig werden, was?

"Ich weiß.", antworte ich genauso ruhig, wie vorher. "Willst du denn nichts machen?" Ich schüttle den Kopf. Ich werde sicherlich etwas machen, doch MaC braucht nichts davon zu wissen. Plötzlich nimmt sie meine Hände in ihre und ihre Augen werden glasig. Nicht jetzt, bitte.

"Diese Wichser können machen, was sie wollen. Es schert mich nicht."

"Cole, ich weiß, dass es schwer ist, vor allem, weil du und Bo früher Freunde wart ... Justin war damals betrunken ..." Mir wird das alles zu viel. Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände und werde lauter, damit sie es endlich versteht. Ich werde niemals über den Tod meines Bruders hinwegkommen.

Wenn mich das zerstört, dann kann ich nichts mehr damit machen. "Betrunken um mit einer Waffe auf meinen Bruder zu schießen? Wann werdet ihr es endlich verstehen, MaC? Jeder von euch. Dein Bruder Alex, unsere Freunde! Ich könnte Justin dafür umbringen, aber ich tue es nicht! Jeder ... Verdammt nochmal, jeder von euch sieht es als ein Unfall! Aber die Wahrheit ist die, dass Justin zu feige ist, um alles zu zugeben. Er läuft frei in L.A. rum und mein Bruder?" Ich lasse sie los. Mehrere Tränen verlassen ihre Augen und komischerweise schweigt sie.

"Und mein Bruder verrottet unter der Erde."

"Cole ... Ich verstehe dich doch! Ich will nur nicht, dass sie dir etwas antun. Deshalb bin ich hier, aber Rider wird auch nicht aufhören nach dir zu suchen und wenn er sich Alex schnappt dann-" ich drehe mich um und schlage mit meiner Faust auf mein Auto. Sofort zerspringt die Scheibe der Beifahrertür und mich durchzuckt ein höllischer Schmerz. In meiner Hand bleiben einige Glassplitter drin und mein Atem verlangsamt sich.

Scharlachrotes Blut quollt raus, doch ich achte nicht darauf, sondern versuche alles um mich herum, wahrzunehmen. "Landon!", schreit sie hinter mir. Langsam drehe ich mich um und sage dann. "Ruf Alex an und sage ihm, er soll Rider meinen Standort verraten. Tust du das für mich?" Sie nickt, obwohl sie es nicht ganz will.

"Gut." Ich umarme sie kurz. Egal, was zwischen uns den nach runtergegangen ist, ist sie mir immer noch wichtig, nicht als eine feste, sondern eine Freundin, die Teil meiner Vergangenheit ist.

"Komm gut nach Hause.", gebe ich als Abschied von mir. Jetzt muss ich erstmal abreagieren. Ich renne um das Auto und Steige ein. "Landon ich ..." Schon ist die Tür geschlossen und ich kann nicht mehr hören, was sie sagt. Ich sehe nur noch, wie sie sich an ihr Kopf fasst und sich in Richtung ihres Autos begibt. Dann bin ich auch schon weg und fahre zu Cam.

*

Whoa... Wer hätte das gedacht, oder?

Finding FaithWo Geschichten leben. Entdecke jetzt