35. Kapitel

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"Das ist unfair!", schnaube ich. Cole steht am Herd und versucht gerade etwas für mich zu kochen. Das nehme ich jedenfalls an, denn er hat mir die Augen mit meinem Schal, den ich letztes Jahr von Nolan geschenkt bekommen habe, zugebunden und wir sind in der Küche. Allerdings kann ich nichts riechen, da der Geruch meines Parfüms viel intensiver ist.

"Was? Das du mein wunderschönes Gesicht nicht sehen kann, während ich dich die ganze Zeit lang über angaffen kann und mir dabei langsam überlegen kann, was ich als nächstes mit dir machen soll?", ich lache. Plötzlich spüre ich, wie er meine Hand in seine nimmt und mich irgendwohin führt. "Wohin bringst du mich hin?", frage ich etwas erschrocken. Vor mir höre ich ihn lachen. Sein raues Lachen.

Seine Hand umschließt meine nicht länger und ich höre ein klirrenden Laut. Am liebsten würde ich diesen Schal jetzt einfach ausziehen aber ich habe Angst, dass Cole gleich auch noch einen Schal nehmen wird, mir die Augen und dann noch zusätzlich die Hände zubinden wird. Ich mag eigentlich nicht, wenn ich nicht weiß, was in meiner Umgebung vor sich geht. "Keine Sorge, Hexe. Ich habe eine ganze Stunde lang um dir zu beweisen, wie sehr ich dich mag.", raunt er mir ins Ohr und abrupt bekomme ich eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper. Was stellt er bloß mit mir an?

Seinen warmen Atem spüre ich auf meinem Hals und kurz danach küsst er ihn flüchtig. "Du musst mir rein gar nichts beweisen ...", versuche ich ihm diese ganzen blöden Ideen, die er wahrscheinlich jetzt in seinem Kopf hat, auszureden, doch er unterbricht mich gnadenlos und sicher, dass er seinen Ziel umsetzen will. "Keine Widerrede.", er platziert seine Hände auf meine Schultern und drückt mich nach unten. Anfangs denke ich, dass ich gleich auf den Boden fallen werde, doch ein Stuhl kann mich retten. Super jetzt sitze ich am Esstisch mit zugebundenen Augen und warte darauf, was Cole vorhat. Ich lasse mich viel zu schnell von ihm manipulieren aber ich kann bei ihm nicht widersprechen.

Es ist so, als würde ich ihn in einer Sekunde hassen und den Drang zu haben, ihn laut anzuschreien und in der nächsten will ich ganz nah bei ihm sein. Ich weiß jetzt nicht, ob das zwischen und jetzt schon eine feste Beziehung ist aber allem Anschein nach sind wir auf der richtigen Bahn.

Ich mag ihn, sehr sogar. Aber ob ich ihn wirklich liebe, ist mir nicht ganz klar.

"Kochst du für mich?", frage ich. Sein Lachen kann ich nicht mehr hören. Wo ist er hin? Ist er zurück in die Küche gegangen? "Cole?", schreie ich nach ihm lachend.

Von hier aus kann ich hören, wie etwas krachend zum Boden fällt und höchstwahrscheinlich zerbricht. Wie ein Herz, das von einer anderen Person in Tausende von stücken zerbrochen wird. "Was machst du da?",

"Du hast mich erschrocken.", gibt er zu. "Kannst du nicht noch lauter schreien?", purer Spott schwingt in seiner Stimme mit und ich versuche so zu tun, als würde ich diesen nicht gehört haben. "Ja, klar kann ich das. Willst du mal hören?", frage ich zurück. Schnell höre ich wie er die Glassplitter in die Mülltonne wirft und dann hastig. "Wenn du willst, dass ich an einem Herzinfarkt sterbe, dann nur zu.", erwidert. Ich schweige und lecke einmal über meine Lippen.

Plötzlich schießt mir ein bekannter Geruch entgegen nur ich kann nicht direkt sagen, was es ist. Schon niedlich, dass Cole sich aus meinem Kühlschrank bedient, um etwas für mich zu kochen. "Darf ich endlich diesen Schal von meinen Augen entfernen. Bitte?", frage ich zuckersüß. Ich fühle, wie er ein Lachen unterdrückt. "Du bist ziemlich ungeduldig.", stellt er fest und langsam wird der Schal, um meine Augen viel lockerer und dann entfernt Cole ihn.

Kurz muss ich mich an das Licht gewöhnen aber dann geht es wieder. Er steht hinter mir, setzt sich aber dann gegenüber von mir. Mein Blick ist starr auf ihn gerichtet. "Innerhalb von zehn Minuten hast du mir Pfannkuchen hergezaubert?", lache ich.

Finding FaithWo Geschichten leben. Entdecke jetzt