46. Kapitel

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3. Wochen später.
Montag, 04. Januar.

Kichernd greife ich nach meiner Jacke. Cole hält meine Hand fest und zieht mich hinter sich aus meinem Haus. In einer Pyjamahose und einem weißen Oberteil, dadrüber meine Winterjacke und nur in Boots bekleidet, führt er mich auf ein schwarzes Motorrad zu. Meine Kinnlade klappt leicht nach unten, sobald ich realisiere, dass er damit in der Gegend rumfährt.

"Das ist nicht dein ernst, oder?", frage ich nach und hoffe, dass es nur irgendeinem Kumpel, der gerade mal zufälligerweise aus Los Angeles hierhin gekommen ist und ihm dieses Tödliche Ding für eine Stunde ausgeliehen hat, gehört. Doch leider ist das nur eine meiner vielen Hoffnungen, die niemals wahr werden.

"Und ob es mein ernst ist, Baby.", raunt er mir ins Ohr und schlingt dabei seine Hände um meinen Bauch. Benommen starre ich auf dieses Ding vor mir und ich kann rein gar nichts darüber sagen, denn ich kenne mich Mal gerade eben so mit Autos aus und was diese ganzen Motorräder angeht bin ich wirklich grün. "Könntest du dir kein Auto kaufen? Musste so ein Mist wirklich sein, Cole?", will ich wissen, woraufhin er nur mit dem Kopf hinter mir nickt und dann einmal um mich herum geht.

"Das mein Babygirl habe ich mir schon sehr lange gewünscht", er zwinkert, lehnt sich an den Motorrad und macht eine Handbewegung, um mir zu deuten, ich soll näher kommen, was ich auch langsam dennoch zögernd tue. "Sei nicht albern, Fay. Ich kann damit fahren...", lachend schneide ich ihm das Wort ab.

"Genauso, wie du auch Autofahren kannst, Schatz?",

"Noch besser.", grinst er, dann drückt er mich an sich woraufhin er seine Hände an meine Hüften legt. "Bald hast du Geburtstag.", bemerkt er. Leicht lächelnd lege ich meine Hände um seinen Nacken und tue so, als würde ich überlegen nur um ihn zu ärgern. Mal sehen, ob er überhaupt weiß, wann mein Geburtstag ist. Das was Gwen und Cam die ganze Zeit über sagen ist nur, dass ich bald Geburtstag habe und das genau am ...

"21. Januar. Was wünscht du dir?", er mustert mich begeistert. Ich zucke mit den Schultern. Nichts zu sagen wäre wiederum sehr dumm von mir, denn das machen die meisten, die sagen sie wollen kein Geschenk haben, obwohl es nicht so ist. Jeder wünscht sich da schon etwas an seinem Geburtstag und sei es auch im Unterbewusstsein. Ich allerdings wüsste nicht, was ich mir wüschen sollte. Alles ist perfekt, wie es gerade ist. Meine Familie und meine Freunde sind glücklich und gesund, mir geht es nicht anders. Die Prellungen, die ich bei dem Unfall erlitten habe, sind jetzt kaum erkennbar und meine Liebe zu Cole ist noch stärker, als vorher. Er macht mich einfach glücklich. In Ordnung manchmal geht er mir immer noch so sehr auf die Nerven, sodass ich manchmal den Drang habe ihm eine zu scheuern und danach noch eine aber ... Alles in einem bin ich einfach nur ganz froh, dass es zwischen uns beiden klappt.

Zwar weiß ich, wie auch vorher wenig über seine Vergangenheit aber das liegt daran, dass wir in den drei Wochen nicht ganz schön viel Zeit zu zweit verbracht haben. Als das Krankenhaus bemerkte, dass ich weg war - natürlich, weil keiner von uns beiden bedacht hatte, dass sie dort Kameras haben - hatten sie direkt Kara angerufen und dann bin ich um ein Kopf kürzer geworden. Ich durfte die ganze Woche zuhause bleiben, dennoch konnte Cole mich besuchen kommen, weil Mom es auf einer Art romantisch fand, dass er mich 'entführt' hätte um mir zu sagen, dass er mich liebt.

Tja, das alles musste ich ihr beichten, ansonsten wären es zwei anstatt einer Woche zuhause sitzen gewesen.

"Hörst du mir überhaupt noch zu?", Cole fuchtelt mit seiner rechten Hand vor meinen Augen, was mich kurz aufschütteln lässt. Gedankenversunkene Mädchens ...

"Ja, ja, klar tue ich das.", lächle ich gespielt, was wohl eher wie eine Grimasse in Cole's Augen aussieht. "Ah wirklich? Das denke ich eher nicht, Baby.", er lässt mich los und beugt sich vor. Sein Haar kitzelt an meinen Wangen, lässt meine Schultern straffen und kurz danach spüre ich seinen Atem unter meinem Ohr. "Was habe ich denn gesagt?", ich überlege und will am liebsten einen Schritt zurückweichen und dann schnell ins Haus abhauen.

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