9. Kapitel

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Er starrt mich genauso verblüfft an, wie ich ihn. Was um alles in der Welt tut Cole hier? Das fängt langsam an, mich echt zu irritieren.

Ich sehe ihn heute schon zum vierten Mal und ich glaube, es ist nicht mehr so ganz normal. Natürlich meine ich damit nur die Leute, die ich nicht kenne. Und Cole kenne ich nicht.

Das Einzige, was ich sagen kann ist, dass er echt unfreundlich und danach plötzlich wieder freundlich sein kann.

Er hat einfach verdammte Stimmungsschwankungen!

Letztendlich erwache ich aus meinem Schneewittchen Schlaf und öffne meinen Mund, um etwas zu sagen, doch gerade in dem Moment, in dem ich etwas sagen will, fängt Cole plötzlich an los zu plappern.

"Faith? Du wohnst hier?" Er klingt überrascht und genauso wirkt er auch, aber irgendetwas tief in meinem Inneren sagt mir, dass hier etwas faul ist.

Sein überwältigtes Dasein lehnt sich mit den Händen in den Hosentaschen an den Türrahmen an. Mein Blick huscht einen Sekundenbruchteil über seine muskulösen Ober und Unterarme, die von einer goldigen Bräune ist.

"Ja, das tue ich.", antworte ich, bemerkbar etwas selbstsicherer, als sonst wirklich von mir zu erwarten wäre. Keine Ahnung woher diese Selbstsicherheit gegenüber Cole so plötzlich auftaucht. Ich konnte wetten, dass er denkt, er würde mich mit seinem zugegeben attraktiven Aussehen und diesem sonderbaren Verhalten einschüchtern. Uh huh, nicht mit mir.

"Jedoch kann ich mich nicht daran erinnern, wann du hier eingezogen bist?" Ich mustere ihn von oben bis nach unten, ohne mir selbst Vorwürfe zu machen, da er genau dasselbe tut. Und wenn ich nicht woanders hinschaue, als in seine Augen werde ich mehr als nur sicherlich die Farbe unseres Autos annehmen.

Er trägt nur ein weißes T- Shirt und eine schwarze Jeans. Seine muskulösen Oberarme kommen nun deutlicher als gedacht zum Vorschein und ich ertappe mich dabei, wie ich seine Oberarme bis zu seinem Oberkörper hin anstarre. Schon wieder ...

Kaum bemerkbar, doch immerhin tue ich es. Warum?

Einen Moment lang Frage ich mich, ob es ihm vielleicht kalt ist, da es draußen ziemlich windig ist, aber dann kommt es mir in den Sinn, dass Eiszapfen nicht frieren.

Mir ist kalt und dazu trage ich einen grauen kuscheligen Pullover und eine Jogginghose und stehe erst seit vielleicht etwas weniger, als einer Minute vor der offenen Tür.

Ich schüttle meinen Kopf, um diese Gedanken beiseite zu schieben oder gar um sie ganz in Luft auflösen zu lassen.

Was macht Cole hier? Diese Frage steht immer noch offen. Und es ist die Einzige, die mit ihm zutun haben sollte. Ich will nichts anderes über ihn denken, ich will nicht, dass er sich leise auf Zehenspitzen in meine Gedanken schleicht. Meine Gedanken dürfen nicht von so einem Jungen beeinflusst werden. Niemals.

"Ich wusste nicht, dass du hier wohnst.", gesteht er, während sich ein leichtes grinsen um seine vollen Lippen schleicht. Einen Moment lang verharrt mein Blick auf ihnen und ich frage mich, wie es wäre diese Lippen auf meinen zu spüren und dafür würde ich mich am liebsten von einem LKW überfahren lassen. Bitte stehe mir bei, egal, was gleich passieren mag lieber Gott.

" Natürlich wusstest du nicht, dass ich hier wohne." Ich verdrehe spielerisch die Augen. Cole stützt die Lippen und sieht mich mit diesem intensiven Blick seinerseits an. Warum fühlt sich meine hsut auf einmal so an, als hätte mich jemand in ein Säurenbad rein gelegt?

"Ja tatsächlich hatte ich davon keine Ahnung." Er lacht auf. Diese Grübchen verziehen mal wieder sein makelloses Gesicht.

"Ansonsten würde ich mir ein langärmliges Oberteil anziehen. Nur damit du nicht sabberst!", sprudeln die Worte aus seinem Mund heraus. Ich umfasse die Türklinke noch fester und beiße meine Zähne aufeinander, doch ich lasse mir nichts anmerken.

Finding FaithWo Geschichten leben. Entdecke jetzt