2 Wochen später.
Freitag, 6. November.Ich liege in meinem Bett und mein Blick ist starr auf die Decke gerichtet. Unzählige Bilder von mir, meiner Familie, meinen Freunden und Städten, die ich noch sehen möchte, hängen auf der Decke. Wie ich auf diese Idee gekommen bin, ist eigentlich ein Zufall gewesen. Damals war ich vierzehn und habe unheimlich gerne fotografiert, alles was mir gefiel, selbst steine, die mir außergewöhnlich vorgekommen sind, denn selbst die kleinsten und unsichtbarsten Sachen der Welt sind schön.
Jedenfalls mochte ich damals und auch jetzt noch die Astronomie. Ich habe schon als kleines Kind viele Himmelskörper, wie Planeten und Sterne gekannt. Und das ist auch bis heute noch so, nur noch ausgeprägter. Ich habe es aber langweilig gefunden, Sterne an meine Decke zu kleben, wie auch andere. Ich bin vierzehn gewesen und noch in der Pubertät und so wie es auch kam, habe ich die beiden Sachen, die ich gerne gemacht habe, zusammengetan und dann kam das heraus.
Leider habe ich bis heute noch keinen Namen dafür gefunden aber irgendwann mal denke ich, werde ich es schon tun. Gerade schaue ich mir ein Bild von Kara, John, Nolan und mir an. Wir sitzen alle auf einer Bank im Park und ich kann mich noch genau an den Tag erinnern. Es war schön sonnig und ich hatte mein Haar etwas kürzer als ich es jetzt habe. So ungefähr war dies vor einem gefühltem Jahr. Wir hatten einen schönen gemeinsamen Tag, obwohl der Abend noch besser war. An dem Tag hat John Kara einen Antrag gemacht.
Plötzlich klingelt mein Wecker, was heißt, dass wir genau sieben Uhr morgens haben. Obwohl mein Bett sehr bequem ist, zwinge ich mich aufzustehen. Als ich meine Beine auf den kalten Holzboden stelle, erschaudere ich für eine kurze Zeit. Ich höre wie meine Mom unten in der Küche Schränke aufmacht und dann wieder zumacht.
Meine Beine ziehen mich in die Richtung des Badezimmers, wo ich eine schnelle Dusche nehme, meine Zähne und mein Gesicht wasche und mich anziehe. Ich trage einen grauen Pullover, eine Jeans und meine schwarzen Boots. Mein Haar habe ich heute geflochtet. Sobald ich die Treppe runter eile, entdecke ich in der Küche meinen Bruder und Kara, die sich gerade eine Scheibe Brot mit Marmelade beschmiert.
"Morgen.", brumme ich, als ich reinkomme und mich neben Nolan hinsetze. Meine Mom lächelt mich fröhlich an und erwidert ein kurzes. "Morgen, Maus.", von Nolan ernte ich nur ein Zwinkern. "Na, Schwester? Was gibt's neues?", er will gerade einen Schluck Kaffee nehmen, doch ich halte ihn davon ab, indem ich ihm die Tasse aus der Hand nehme und selbst davon trinke. "Eigentlich nichts ...", meine Mom unterbricht mich. "Da ihr beide ja schon einmal hier seid, wollte ich euch sagen, dass John und ich heute zu Maggie fahren, habt ihr Lust mitzukommen?", wir beide tauschen Blicke aus und abrupt ergreift Nolan das Wort. "Wir fahren morgen zu Maggie, Mom. Natürlich wenn es dir nichts ausmacht.",
"In Ordnung. Richtet mir bitte hier keine Hölle an.", sie hebt warnend den Löffel hoch und grinst dabei. "Klar!", sagen Nolan und ich gleichzeitig. "Musst du nicht langsam schon los?", fragt Mom interessiert. Ich schüttle den Kopf. Heute muss ich Gwen nicht von der Arbeit abholen, denn jetzt ist sie mit Finn zusammen und er will sie heute abholen.
Ich weiß immer noch nicht ob es gut ist, ihr nicht davon zu erzählen, was ich von Scarlett erfahren habe, doch als ich an dem Tag zu Hause angekommen bin, habe ich lange über alles nachgedacht und bin zum Entschluss gekommen, dass Scarlett einfach nur aus Eifersucht lügen kann.
Das wäre in ihrem Still.
Natürlich kann ich nicht behaupten, dass ich nicht auf Finn aufpasse. Und ob ich es tue. Gwen scheint glücklich zu sein und das wirklich aber Finn traue ich nicht, werde ich auch nie machen.
Wenn er Gwen etwas antut dann wird er mich und meine Faust kennenlernen, egal was es heißen mag. Wenn das, was Scarlett gesagt hat stimmt, dann muss ich ein offenes Auge behalten."Erde an Faith!", holt mich Nolan aus meinen Gedanken. Ich zucke zusammen und schaue dann verdutzt drein. "Äh, ja?", ich runzle die Stirn. "Ich ... muss Gwen heut nicht abholen. Ihr Freund tut es und außerdem muss ich jetzt doch los. Äh, Cam holt mich ab.", sage ich lächelnd, dabei stehe ich auf und winke meiner Mom und Nolan, der zu ihr rüber geht und ihr einen Kuss auf die Wange gibt, zu. "Bye, Mom!",
"Bis nachher, Schatz!",
"Ich nehme heute dein Auto, Mom!", höre ich noch Nolan zuckersüß sagen und dann bin ich auch schon aus dem Haus raus. Vor der Einfahrt steht ein Auto. Ein Jeep. Das Fenster geht runter und auf dem Hintersitz sitzt Cam. "Hey, Faith!", schreit er aus dem Auto und wer, außer sein neuer bester Kumpel kann denn schon am Steuer sitzen. Ich laufe zum Auto und steige ein. "Hey.", sage ich knapp und schaue zu Cole, der mich anlächelt und danach verdächtig wegguckt.
"Was ist?", frage ich irritiert. "Schöner Zopf.", bemerkt Cameron, der sich nach vorne gelehnt zwischen uns hin - und her guckt. Cole schmunzelt. Seine Grübchen kommen wieder zum Vorschein und so langsam gewöhne ich mich an ihn, denn jetzt sind wir freunde. Keine feinde nur freunde. Wenn man das so nennen kann. Wir stehen uns nur aus, weil wir gemeinsame Freunde haben und ich will keines falls, dass weder Gwen noch Cam sich zwischen uns beiden entschieden müssen. Jemals. "Danke, Cam.", ich drehe mich um und werfe ihm einen dankenden Blick zu, dann wandert mein Blick zurück zu Cole, der das Auto startet und gerade losfährt.
"Warum grinst du so blöd? Habe ich etwas im Gesicht?",
"Nein, nein.", er grinst dreist rein. " ... es ist nur so, dass du wie ein kleines Mädchen aussiehst.", beendet er lachend seinen Satz. Ich verschränke die Arme vor der Brust. "Ahso.", mit einer hochgezogenen Augenbraue nehme ich wahr, wie eine Haarsträhne hinter meinem Ohr geschoben wird. Ich schaue zu Cole, der seine Hand runternimmt und sich weiterhin auf die Straße konzentriert. Meinen Kopf drehe ich weg und schaue aus dem Fenster heraus.
___________________________
Wie hat euch denn das Kapitel gefallen? Ich freue mich über euere Kommentare & Votes:)
DU LIEST GERADE
Finding Faith
RomanceFaith und Cole. Zwei verschiedene Menschen und ein gemeinsames Schicksal. Faiths Leben ist bisher einfach gewesen. Sie hat eine wundervolle Familie, tolle Freunde und eine sichere Zukunft. Bis Cole auftaucht. Ein Junge, der ihr gesamtes Leben auf de...