"Ich ... äh. Nein, nein ... es ist schon in Ordnung. Schließlich ist das nicht deine Schuld!", versichert Cole und kratzt sich dabei an seinem Hinterkopf. Er geht wie ein Tieger im Zimmer auf und ab und hört mit einem nicht vielsagendem Gesichtsausdruck, was die Person - Ian, wer auch immer es sein mag -, zu sagen hat. Meine Interesse steigt, doch ich will nicht all zu neugierig Wirken, denn vielleicht würde es ihn ja von mir abstoßen.Er könnte ja denken, dass ich irgendein Mädchen bin, das nur alles um sich herum wissen will, obwohl es gar nicht so ist. Ok, manchmal will ich es schon aber ich kenne meine Grenzen und will ebenfalls auch nicht, dass er etwas falsches von mir denkt. Wenn er es jetzt schon nicht tut.
Schließlich habe ich einige Minuten zuvor gesagt, aus uns beiden würde niemals etwas werden können, doch habe dann, als er mich geküsst hat, diesen Kuss ebenfalls erwidert. Nichts davon zu erwähnen, dass ich ihn dann noch einmal geküsst habe. Zwar nicht mit Absicht aber es hat mir gefallen. Beide Male und, wenn ich ehrlich sein soll, waren das die ersten Küsse meines Lebens. Außer natürlich ein Kuss im Kindergarten, dieser hat nämlich gar nichts zu bedeuten, weil ich damals gar nicht im klaren war, wen ich da küsste.
Jedenfalls kann ich mich heute nicht mehr daran erinnern, wie es überhaupt dazu kam. Nur Kara fängt öfters an davon zu sprechen und sie lacht mich auch manchmal aus, denn wie könnte ich meinen 'ersten Kuss' jemals vergessen. "Klar, Ian. Hm, ich rufe dich einfach zurück, wenn ich alleine bin.", er wirft mir einen Seitenblick zu, den ich fragend erwidere. Ah, also will er nicht bei meinem Beisein mit diesem Ian sprechen? Ich wüsste nicht, was es für ein Problem geben würde, wenn er es weiterhin auch tun würde. Immerhin kann ich nicht hören, was dieser Ian sagt. "Ian, dazu wird es schonmal nicht kommen. Wir reden später.", somit beendet Cole das Gespräch und abrupt fange ich an zu reden.
"Wer war das?", kommt es, wie aus einer Pistole geschossen. Innerlich gebe ich mir selbst eine Backpfeife, da ich ihn nicht fragen wollte und es auch eigentlich nicht sollte. "Es war mein Onkel ... Na ja, er ist eher, wie ein Cousin für mich, da er erst fünfundzwanzig ist.", erklärt er und verständlich nicke ich.
"Was wollte er denn von dir? Du hast dich ziemlich anders angehört, als du mit ihm gesprochen hast.", bemerke ich, woraufhin Cole unterdrückt lacht. Seine Augen vergrößern sich und seine Haltung wird unruhiger. Ich weiß nicht, warum aber er wird mich sicherlich gleich anlügen. Cole legte seine Hände hinter deinem Rücken und läuft auf das Bad zu.
Hinterherschauend runzle ich die Stirn. Kriege ich denn jetzt keine Antwort auf meine Frage, oder was?
Plötzlich bleibt er stehen und nuschelt erstmal etwas vor sich hin, doch als ich ihn darauf hinweise, dass ich rein gar nichts verstanden habe, wiederholt er. "Es gibt einige Probleme in der Firma meines Vaters. Sie seit dem Tod meines Vaters mir. Ian leitet sie bis ich die Schule fertig habe und alt genug bin, um es selbst zu machen.", er dreht sich kurz zu mir um, schaut mich grinsend an und fährt fort.
"Ich bin mir sicher, dass die Frage, wo ich mein Geld herbekomme, dir nicht aus dem Kopf gegangen ist. Und da hast du es: die Firma meines Vaters. Zwar mache ich erstmal nichts aber bekomme, trotz dessen Geld von Ian.",
"Wunderbar. Ich dachte schon du wärest so etwas, wie ein Auftragskiller oder ein Drogendealer, wie Finn.", gebe ich trocken von mir.
Er leckt sich einmal über die Lippen und fährt sich mit einer Hand übers Kinn. "Das wäre kein schlechter Lebenstil, muss ich mal ehrlich zu geben. Weißt du, ich könnte dich noch als meine Assistentin einstellen.", lachend dreht er sich wieder um und geht in das Badezimmer, ohne die Tür zu zumachen. Ja, klar Cole, duschen ohne die Tür zu zumachen. Super Idee.
Dieser Genie. "Hast du nicht was vergessen, Cole?", verlange ich von ihm und bockig erwidert er. "Gott, kannst du mich mal in Ruhe lassen!",
Ich soll ihn also in Ruhe lassen? Was tut er denn schon die ganze Zeit? Etwa mich in Ruhe lassen? Niemals!
"Mach diese Türe zu!", schreie ich und dehne mich dabei. Ich höre keine Antwort also gehe ich mit einer Hand vor den Augen in Richtung des Badezimmers. Ehrlich gesagt ist es sehr schwer mit zugeschlossenen Augen zu laufen, vor allem, wenn man den Weg dorthin nicht all zu gut kann.
"Bist du nackt?", will ich geekelt wissen. "Nein, bin ich nicht.", ich höre nicht das laufen des Wassers, deshalb nehme ich meine Hand runter, sobald ich das Bad erreicht habe.
Ich mache meine Augen auf und erblicke vor mir einen Oberkörperfreien Cole. Meine Kinnlade klappt leicht nach unten und ich kann nichts dagegen machen. Hoffentlich merkt es Cole nicht!
"Na, wie gefällt dir dieser Anblick?", fragt er belustigt. Ich schüttle den Kopf und fasse mich zusammen. "Zugegeben du siehst aus, wie ein ...",
"Wie ein, was?",
"Nilpferd!", ich pruste los und trete einen Schritt zurück. Anschließend knalle ich die Türe hinter mir zu und hole mein Handy aus der Hosentasche."Ich dich auch, Faith!", ruft er mir hinterher. Daraufhin schüttle ich nur den Kopf. Psycho, denke ich mir amüsiert. Mein ...
"Hey, Gwen!", spreche ich in den Hörer, als sie abnimmt. "Hey.", ihre Stimme ist ganz leise, als befürchtete sie, ich würde sie gleich anschreien wollen. Am liebsten hätte ich es getan, weil sie es mir schon früher hätte sagen sollen. Wer zum Teufel weiß, wann Finn es getan hat!
"Geht es dir gut?",
"Ja, mir geht es gut. Cameron hat mich mit zu sich genommen, nachdem jemand Finn zusammengeschlagen hat. Ihn hat ein Krankenwagen abgeholt aber er bestand darauf in der Schule zu bleiben. Echter Held ...", Krankenwagen? Sie müssten ihn mitnehmen und am liebsten sein Gehirn untersuchen lassen. Das was er mit Gwen und Scarlett gemacht hat, ist nicht normal."Das ist gut ... Beides. Finn hat nichts anderes als das verdient.", sage ich aufmuntert. Ich habe beschlossen ihr heute nicht davon zu erzählen, dass Cole derjenige war, der ihn geschlagen hat. "Wo seid ihr eigentlich? Du und Cole?", ich schließe meine Augen und beiße mir auf die Unterlippe.
Alles spielt sich noch einmal in meinen Augen ab. Wie er auf mich zukam und mich geküsst hatte. Wie sanft er mich berührt hatte und, wie sehr ich mich jetzt nach seinen Lippen sehne.
"Zuhause. Wir sind bei mir zuhause.", lüge ich sie an und kurz daraufhin, fragt sie mich, ob ich nicht bei ihr vorbeikommen will, was ich natürlich direkt mit einem fetten. "Ja.", beantworte.
Nach zwanzig Minuten sitzen Cole und ich schon im Auto. Ich trage sein extrem großes Oberteil und er frische Sachen. Sportsachen. Jogginghose und ein blaues Oberteil, welches seine Augen sehr betont. Himmelblau oder eiskalt? Schlagartig holt er mich aus meinen Gedanken. "Wir fahren kurz zu mir, um einige Sachen zu holen, denn ich bleibe heute bei Cam und erkläre ihm alles. Wenn du magst, fahre ich dich dann zu Gwen.", sagt er und startet den Motor. Ich schaue ihn dankend an. "Das wäre nett.",
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Finding Faith
RomanceFaith und Cole. Zwei verschiedene Menschen und ein gemeinsames Schicksal. Faiths Leben ist bisher einfach gewesen. Sie hat eine wundervolle Familie, tolle Freunde und eine sichere Zukunft. Bis Cole auftaucht. Ein Junge, der ihr gesamtes Leben auf de...