54. Kapitel

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18:36.
Freitag, 22. Januar.

Verzweifelt stehe ich vor meinem Kleiderschrank und betrachte die Kleidungsstücke, die auf den Regalen liegen oder auf unzähligen Bügeln hängen. Wäre ich gestern doch lieber noch in das Einkaufszentrum gefahren, verdammt! "Warum stehst du vor deinem Kleiderschrank, Fay. Solltest du nicht schon längst fertig sein?", schimpft Gwen, die sich gerade etwas Make-up aufträgt. Ich drehe mich um und stemme meine Hände in die Hüften. "Ich habe keine Ahnung, was ich anziehen soll!", gebe ich streng zu. Nachdem Cole und ich gestern noch etwas Zeit miteinander verbracht haben, sind wir hierher gekommen, um uns mit Gwen zu treffen, damit wir gemeinsam ein Kleid für die bevorstehende Party kaufen können, doch sie hatte andere Pläne.

Sie meinte, ich müsste nichts besonderes kaufen, weil es nur eine Party ist auf der mich keiner nach meinem Outfit beurteilen wird. Damit hat sie auch recht aber ich wollte mich trotzdem heute etwas hübsch machen. Für Cole. Ich weiß auch natürlich, dass Gwen nicht gerne durch das Einkaufszentrum läuft. Sie bestellt lieber die Sachen im Internet, da es für sie eine Zeitverschwendung ist. Keine Ahnung aus welchem Planeten meine aller beste Freundin kommt aber kein normales Mädchen würde jemals aufs Schoppen verzichten.

"Wie wäre es mit dem Kleid, das du letztes Jahr am Silvester getragen hast?", sie steht auf und gesellt sich zu mir. Ich schüttle hastig den Kopf, was sie verwirrt dastehen lässt. "Auf gar keinen Fall, Gwen. Ich möchte hübsch aussehen, erwachsener und nicht, wie ein Middle - School Mädchen.  Außerdem gefällt mir das violette Kleid nicht mehr.", mit meiner Hand umfasse ich ihr Handgelenk und ziehe ihre Hand, die nach dem violetten Kleid greift, weg.

"Mann, wären wir gestern doch lieber zum Einkaufszentrum gefahren.", seufze ich. Gwen tippt auf ihr Kinn und lacht. "Ich sehe ... Du willst dich heute von deiner besten Seite zeigen.", sagt sie lachend, woraufhin ich sie fragend ansehe. Ich weiß, was sie meint, tue aber so, als würde ich keine Ahnung haben, wovon sie spricht.

"Hör zu, Fay. Wenn Cole dich wirklich liebt, dann wird es ihm auch egal sein in welchem Kleid du aufkreuzt. Ehrlich, mache dir keine Sorgen. Er ist Ok. Ihr seid Ok und gut füreinander ... Wow ich dachte, ich würde das niemals sagen ",

"Ich weiß aber das bringt mich trotzdem nicht weiter. Sieh mich an.", ich schaue an mir herunter und deute auf mein Pyjama, welches ich schon vor einer halben Stunde gegen ein Kleid wechseln sollte. Ich hatte gestern das Gefühl ein Fehler zu machen, als Gwen mir sagte, ich hätte genug Kleider und müsste nicht noch ein neues kaufen, woraufhin ich dann eingestimmt habe, nicht mehr in das Einkaufszentrum fahren zu müssen. Tja, mein Fehler.

"Übertreib nicht, du kannst auch so gehen.", witzelt sie, was mich dazu bringt ihr einen Killer - Blick zu zuwerfen. "Was? Ist doch schön.",

"Was willst du eigentlich tragen?", frage ich sie, als ich weiterhin in meinem Kleiderschrank nach etwas vernünftiges suche. Meine Hand ergreift ein schlichtes Sommerkleid in hellblau und ich hole es raus. Immerhin besser, als ein aufgeputschtes violettes. Gott, hatte ich einen grässlichen Geschmack und das auch noch vor einem Jahr!

"Ach ich trage einen Jumpsuit.", erwidert Gwen trocken, wobei sie ihr Outfit aus ihrer Tasche herausholt. "Eher du fragen kannst; Er gehört meiner Mom, Ok. Ich finde ihn ganz schön.",

Tatsächlich er ist ganz schön. Einfach schwarz und schlicht. Genau das, was ich tragen würde.

"Willst du das wirklich anziehen?", stirnrunzelnd blickt sie mich an. Ich halte das hellblaue Kleid hoch und betrachte es bis ich schließlich nicke. "Ja, ich denke schon.", gebe ich offen zu. 

Gwen verdreht die Augen und geht dann an mir vorbei bis sie das Badezimmer erreicht. Verwirrt sehe ich ihr einen Augenblick lang nach bis ich höre, wie jemand die Treppe hochgeht. Nolan kann es nicht sein, da er schon heute morgen auf die Island gefahren ist, um schon einmal alles vorzubereiten also tippe ich, dass es Mom ist, die mich bevor wir fahren, daran erinnern will, wie wir uns zu verhalten haben. 

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