Finding Faith

13. Kapitel

Während ich das Auto fahre, tippe ich Cameron's Nummer in meinem Handy ein. Ich weiß, dass es natürlich unangemessen ist, während der Autofahrt zu telefonieren aber einmal kann ich eine Ausnahme machen, für meinen besten Freund. Ich drücke die Anruftaste und kurz darauf ertönt das nervende piepende Geräusch und nach einigen Sekunden geht Cam auch seufzend ran. "Hallo?", ich verdrehe die Augen. Zickenalarm hoch zehn.

"Cameron, bist du angezogen?", frage ich schnell ohne ihm eine Begrüßung zu erwidern. Ich höre ihn am anderen Ende der Leitung leise lachen. Ein stumpfes Lachen. "Nein, ich lege gerade nackt unter der Decke!", meint er dann schließlich wieder ziemlich ernst. Igitt, auch wenn ich weiß, dass er es nicht ernst meint, hört sich das verdammt ekelig an. Wenn ich aber so recht überlege, könnte ich von Cam alles erwarten. Schließlich war er der jenige, der Cole zu unserem Freundschaftskreis eingeladen hat. Nicht vergessen zu erwähnen, dass er am Donnerstag die Freundschaftsanfrage von Cole bei Facebook akzeptiert hat.

Ohne mich vorher überhaupt zu fragen ob ich es will. Bei diesem Gedanken muss ich unwillkürlich Lächeln. Egal was meine Freunde auch tun werden, ich werde ihnen alles verzeihen können. Immer. Ich kann nicht einmal lange auf Gwen oder Cameron sauer sein. Jetzt kehre ich aber zurück in die Realität, sobald ich merke, dass ich vor Cameron's Haus angekommen bin.

"Dann zieh dir gefälligst was an, mein Freund!", befehle ich ihm, in einem mütterlichen Ton. "Glücklicherweise hast du mir nichts zu befehlen. Ich bleibe in meinem Bett liegen. Bis morgen, denn da muss ich spätestens auf die Toilette.", ich hupe einige Male bis ich wieder die Stimme von Cameron höre. "Kann es sein, dass du gerade vor meinem Haus stehst und wie verrückt hupst?", sagt er und in seiner Stimme schwingt ein leichter Spott mit. Wenigstens ist sein guter Sinn für Humor noch bei diesem Zickenterror da geblieben. Ich grinse und hupe noch einmal provokant.

"Beweg deinen Hintern hierhin, Cam, denn wir fahren jetzt zusammen zum Fußballtraining um Cole bei seiner neuen Bekanntschaft mit dem Fußballrasen zu zuschauen.", erwidere ich und ziehe mit meiner reinen Absicht Cole's Name in die Länge. Meine Ohr nimmt ein Rascheln wahr und als nächstes folgt das zuknallen einer Tür. "Mom, bin weg!", höre ich Cameron noch schreien, bevor er gnadenlos den Anruf beendet. Als nächstes öffnet sich die Haustür und ein fröhlicher Cam spaziert heraus.

"Komme mir ja nicht so spät nach Haue, junger Mann.", schreit seine Mom - Mirnda -, hinterher. Er kommt angerannt zum Auto und macht die Beifahrertür auf. "Baby, warum sagst du denn nicht früher, dass wir zu einem Date gehen?", er lässt sich auf den Sitz fallen. "Wir? Ein Date?", frage ich belustigt nach. Abrupt schüttelt Cam den Kopf und ich starrte den Motor. "Ich meine es nicht ernst. Dich würde ich niemals Daten, selbst wenn du die letzte Frau auf dieser Welt wärst.",

"Ach, ist das so? Weißt du was? Dann steig einfach aus und lass mich in Ruhe.", zische ich und werfe ihm einen Seitenblick zu. Das war jetzt ziemlich verletzend auch wenn man es mir in diesem Augenblick nicht ansehen kann, bin ich gekränkt. "Ich würde dich nicht Daten, weil du etwas besseres als mich verdient hättest. Niemand würde dich verdienen, denn niemand kann so ein großes Herz für seine Familie und Freunde, wie du haben.", das war jetzt somit das süßeste was ich heute gehört habe und ich vergesse das was es vorher gesagt hat. Ich lächle und fahre von der Einfahrt raus und dann endlich in die Richtung der Schule. "Danke, Cam!", er öffnet das Fenster und atmet die frische Luft ein. Ein leichter Wind bringt mein offenes schwarzes Haar zum wehen.

"Kein Problem. Also ... warum fahren wir eigentlich zum Training? Es ist ja nicht so als wärest du sonst dahin gegangen.", Cameron's Blicke spüre ich von der Seite. Ich weiß, was er denkt. Er denkt ich wäre in Cole verschossen, was gar nicht stimmt. Ugh. Cole ist eine totale Nervensäge.

"Ich denke du willst auch nicht Cole bei seiner neuen Bekanntschaft mit dem Fußballrasen zusehen, da er sie bereits beim Probetraining hatte. Du willst einfach in seiner Nähe sein.", fügt er noch leicht Grinsend hinzu. Meine Mundwinkeln zucken nach oben und ich breche in Gelächter aus. "Klar. Ich will genauso in sener Nähe sein, wie in Scarletts!", lache ich. "Außerdem ist er arrogant und er ist in mein Auto reingefahren. Ach ja, und er ist derjenige, der mich gebeten hat zu kommen.",

"Ok, ok. Du hast gewonnen, warum solltest du auch seine Nähe suchen. Was ähm ...", er stoppt und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Ich glaube ich weiß ganz genau was er mich fragen will. Eher gesagt um wem er mich fragen will. "Sie ist mit Finn ... auf einem Date.", sage ich vorsichtig, obwohl ich finde es wäre besser den Pflaster schnell abzureißen damit man auch schneller heilt, doch in diesem Fall habe ich mich dagegen entscheiden. Cam weiß, dass Gwen ihn nicht liebt. Er kommt damit klar und liebt sie trotz allem, was sie gesagt hat und was sie noch in der Zukunft sagen wird. "Ich hoffe er wird sie glücklich machen.", er lächelt und schaut aus dem Fenster. "Cam, eines Tages wird es jemanden geben der dich genauso sehr lieben wird, wie du Gwen liebst. Von ganzen Herzen. Du weißt nicht was für dich vorgeschrieben wird, du kannst nicht das Ende deiner Geschichte lesen, das kannst du nicht. Und irgendwann wird die Zeit kommen, in der du jemanden kennenlernst, der dich lieben wird.",

Cam legt seine Hand auf meine Schulter. "Du hast recht. Ich hab noch mein ganzes Leben vor mir und wer weiß vielleicht werde ich später Ellie Gouldings Ehemann.", witzelt er und ich spüre direkt, dass deine Laune sich um einhundertachtzig grad gedreht hat. Das mag jetzt egoistisch, eingebildet und selbstsicher klingen aber ich bin eine gute Freundin, das war ich schon immer gewesen.

Die Zeit verfliegt wie im Flug und schon parke ich mein Auto auf dem Schulparkplatz. Cameron und ich steigen beide aus und begeben uns beide in die Richtung des Sportplatzes, das hinter der Schule liegt. Bei dem Gedanken Cole beim spielen und verlieren zu zusehen fange ich an über beide Ohren zu Grinsen.

Lass uns mit dem Spaß beginnen!