(BILD: Sonia)
"Alle Menschen die dich verarscht oder sich für dich nicht interessiert haben, haben ein großen Fehler gemacht. Sie haben nicht gesehen wie besonders du bist."
Dieser eine Satz, brachte so viele Gefühle in mir hoch. Ich war geschockt, Verwirrt, geschmeichelt, glücklich aber auch sauer. Das alles, diese ganzen Gefühle kamen gleichzeitig hoch. Ich musste die ganze Zeit daran denken, wie er das zu mir gesagt hat. Wieso hat er das gesagt? Denkt er wirklich so darüber oder will er nur mit mir spielen? Wollte er mich damit nur verwirren und sich darüber dann lustig machen oder doch nicht? Doch er lachte nicht, nein, er war sogar richtig ernst. Wir hatten danach gar nicht mehr gesprochen. Wir hatten alle gegessen und sind dann zum Garten gegangen. Wir haben Obst und Gemüse gepflückt und dann mit dem Traktor zu uns nach Hause transportiert. Fransisco hat noch was für sich nach Hause mit genommen und ist dann zu ihm gegangen. Wir hatten schon 18.00 Uhr und meine Tante war schon zu Hause. Ich ging unter die Dusche und musste die ganze Zeit an Fransiscos Satz denken. Ich zog mir danach eine graue lange Sport Hose und ein weißes Top an, Föhne noch schnell meine Haare. Ich musste hier raus , sonst würde ich nur darüber nachdenken. Genau in dem Moment bekam ich eine Nachricht. Sie war von ihm. Fransisco. -Komm zu unseren platz.- Was meinte er mit 'unseren Platz' ? Die Kirche. Seit wann ist das unser Platz? Es war doch Seins.. Ich nahm mir schnell noch eine Strickjacke und zog mir meine weißen convers an. Ich lief aus meinen Zimmer , durch das Wohnzimmer und zum Flur was das Haus von meiner Tante von das ,von meinem Opa trennte . Ich ging zur Tür die genau vor der Kirche stand. Ging die Treppen runter und sah ihn schon auf den Treppen sitzen. Ich lief zu ihm hoch und setzte mich ganz nah neben ihm. Es war paar Minuten nur still , wir sahen hoch in den Himmel und betrachteten die Sterne die mal wieder wunderschön Funkelten. Irgendwann brach ich dann doch die Stille. " Du willst mich besser kennenlernen? Na gut." Er sah rüber zu mir." Du brauchst das nicht zutun wenn du nicht willst, Sarah." " Doch, ich will aber. In Deutschland habe ich meine kleine Familie die aus mich, meinen Vater Otilio, meiner Mutter Sandra und meiner großen Schwester Lisa besteht. Mein Verhältnis zu meinen Eltern ist sehr gut eigentlich." Ich machte eine Pause und sah in den Himmel. Ich rede nie gerne über meine Familie. Und das was ich sagen werde, das habe ich mit sonst niemanden besprochen. Ich glaube es wird Zeit das ich endlich alles raus lasse auch wenn ich alles am Ende bereuen könnte. Doch es war mir jetzt egal. " Aber mit meiner Schwester.. naja.. sie dachte schon immer das sie mich rumkommandieren kann. Sie hat mir jeden Tag Vorwürfe gemacht." Ich stand den Tränen nahe. " Sie.. Sie hat mir die Schuld gegeben für alles. Ich war immer Schuld daran wenn sie ärger bekommen hat. Jeden Tag hat sie mir gezeigt das sie mich hasst. Gezeigt, dass sie das sagen hat und nicht ich." Ich atmete einmal tief ein und aus. Es war schwer darüber zu reden. " Meine Mutter, naja .. sie ist Krank. Und meine Schwester hat jeden Tag für streit gesorgt. Obwohl sie wusste das wenn meine Mutter zu viel stress hat, das es ihr schlechter gehen würde. Mein Vater hat sich dann manchmal mit eingemischt und wurde auch mal lauter. Und wer hatte am ende Schuld? Ich und meine Mutter. Weißt du, meine Mutter hatte keine schöne Kindheit, deshalb wünschte ich mir und hab gehofft das sie wenigstens jetzt ein schönes Leben haben kann, doch so ist es nicht. Sie ist psychisch am ende ,und ich auch." Ich weiß das es für manche jetzt so rüber kommt das ich übertreibe. " Weißt du vielleicht hört sich das nicht so schlimm an. Aber wenn dein leben hauptsächlich nur durch Streitereien und hass besteht ,dann ist das kein schönes Leben. Schlaflose Nächte. Stundenlanges weinen. Schimpfwörter aufs übelste. Vorwürfe und Schläge. Diskussionen. Narben. Jeden Tag das durch zu machen. Glaub mir irgendwann bist du am ende. Irgendwann willst du in deinem Zimmer bleiben und nie wieder raus. Du willst mit keinem Sprechen. Du willst nur alleine bleiben. So oft wurde ich geschlagen von ihr. So oft war ich am ende. So oft war ich kurz vorm platzen doch nichts. Ich war immer still. Ich habe mich nie geäußert. Nie gesagt was ich immer sagen wollte. Ich saß auf meinem Bett und starrte ins Leere. Ich kämpfte mit mir selbst. Reden brachte nichts mehr. Sie wollte nicht hören. Sie wollte nicht die Wahrheit hören. So stur." Mein ganzes Gesicht war voll mit Tränen. Ich konnte nicht mehr. Sie hatte uns alle oft kaputt damit gemacht. " Sie ist ausgerastet wegen kleine Sachen. Sie war so.. so aggressiv. Wir hatten nur stress wegen ihr zuhause. Wir waren alle am ende unserer Kräfte. Und jetzt bin ich hier. Verschlossen. Ich will nicht mehr immer Verzeihen um nach paar stunden wieder schlecht behandelt zu werden. Ich war so anders. Doch ich will nicht mehr so sein. Mir alles gefallen lassen weißt du, Fransisco? " Er nickte und ich sah das er auch mit sich kämpfte. Das ihn das auch berührte. " Ich weiß noch nicht mal wie das jetzt wird. Ob es meiner Mutter gut geht und meinem Vater. Ich mache mir Sorgen das es ihnen Schlechter geht. Und dann.. dann war ich noch immer alleine. Keiner hat mir geholfen. Mit keinem konnte ich reden. Niemanden. Ich war völlig alleine. Keiner hat mir gesagt ' Ey ich bin da und helfe dir. Wir stehen das gemeinsam durch' Kein einziger Mensch. Ich musste das jeden Tag alleine durchziehen. Und die die das wussten das zuhause oft streit gibt weißt du was die sagten? 'Das ist bei jeder Familie so. Das wird schon' Doch nein seit meiner Geburt ist das so und es hat sich nichts geändert." Ich zog meine Beine an mich und legte mein Kopf drauf. Ich weinte wie ich das schon lange nicht mehr getan habe. Doch ich gab kein Laut von mir. Ich weinte still. Ich bekam kaum Luft. Ich zitterte über mein ganzes Körper. Dann plötzlich umarmte er mich. Ganz plötzlich hatte ich nicht mehr das Gefühl vom allein sein. Er gab mir kraft. Er gab mir liebe. So wohl habe ich mich lange nicht mehr gefühlt. Auf diesen Moment hatte ich lange gewartet. Das jemand mich endlich sieht. Meinen Schmerz sah. " Du wirst nie wieder mehr alleine sein, das verspreche ich."
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Ein Jahr mit dir..
Teen FictionIm Buch 'Ein Jahr mit dir..' Geht es um ein Mädchen namens Sarah Rodrigues und das eine Jahr was alles veränderte. Denn genau sie wurde für ein Jahr ,zu Ihrem Opa ,denn sie nicht leiden konnte nach Portugal (viseu) geschickt. Ein Jahr mit der Famil...