Der Wecker riss uns aus unserem Schlaf und nachdem wir im Bad und angezogen waren gingen wir in die Cafeteria.
"Ich verhungere gleich.", sagte ich laut und bekam von den anderen nur ein Lachen zu hören.
Ich nahm mir ein Brötchen und beschmierte es mit Marmelade, bevor ich hinein biss. Mein Magen füllte sich langsam und ein Sättigungsgefühl kam zum Vorschein.
Nach dem Frühstück holten wir unsere Schulsachen und begaben uns in die Klassenräume.
Ich konnte die ganzen Stunden über kaum aufpassen, da meine Gedanken immer abdriften.
Gedankenverloren lief ich durch die Gänge, als ich gegen etwas lief und auf den Boden fiel. Ich schaute nach oben und sah einen genervten Colton. "Kannst du nicht aufpassen, Prinzessin?", fragte er schroff, aber hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie an und er zog mich mit einem Ruck hinauf. "Das selbe könnte ich dich auch fragen.", meinte ich und rieb mir über meinen Hintern, da ich schmerzvoll auf ihn gefallen war."Grins nicht so dämlich. Der tut nur wegen dir so weh." Ich versuchte wütend zu klingen, doch musste leicht schmunzeln. "Ich mach's wieder gut.", meinte er und nahm meine Hand. Er zog mich aus dem Gebäude hinaus und steuerte auf sein Auto zu. Wir setzten uns hinein und er fuhr los.
"Wo fährst du hin?", wollte ich wissen, als die Stille erdrückend wurde. "Es wird dir gefallen." Colton wand seinen Blick nicht von der Straße ab.
Als er an einer roten Ampeln zu stehen kam drehte er sich leicht zu mir und unsere Blicke trafen sich. Grünblau traf auch ozeanblau. Ich spürte ein komisches Gefühl und wollte meinen Blick abwenden, doch es gelang mir nicht. Ich war in seinen Augen gefesselt. Ihm ging es anscheinend nicht anders, denn plötzlich hupte es hinter uns und ich zuckte unwillkürlich zusammen. Schmunzelt drehte sich Colton wieder nach vorne und fuhr weiter.
Er parkte vor einem kleinen Häuschen und stieg aus. Nachdem er die Tür auf meiner Seite geöffnet hatte und ich heraustrat, gingen wir neben einander in das Häuschen hinein. Es entpuppte sich als ein kleines Restaurant und erinnerte mich an ein gemütliches Restaurant in den Niederlande, Nähe Amsterdam. Ich hatte, als ich eine weile in den Niederlande war, gerne dort gesessen und den Tag genossen.
Wir setzten uns an einen kleineren, runden Tisch, neben einem großen Fenster. Ich schaute hinaus und sah auf eine kleine Blumenwiese. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen.
"An was denkst du?", riss er mich aus meinen Gedanken. Ich schaute ihn an und mein Lächeln verlosch kein bisschen, als ich in seine wunderschönen Augen sah.
Colton's Sicht:
Sabrina schaute aus dem Fenster und lächelte. Sie sah aus, als würde sie an etwas denken, das sie sehr glücklich zu machen schien. Sie sah glücklich aus.
Ich musterte sie von der Seite. Sabrina ist sehr schön. Ihre hellbraunen Haare fielen ihr über die Schulter. Ihr weiches, reines Gesicht wirkte noch weicher. Ihre vollen Lippen waren zu einem Lächeln gebogen, wodurch leichte Grübchen entstanden und ihre blaugrünen Augen leuchteten, was man sogar von der Seite erkannte.
"An was denkst du?", brach ich die Stille.
Sie drehte sich zu mir um und ihre Augen strahlen noch mehr. Sie musterte mich und fing dann an zu reden. "Dieses Restaurant erinnert mich an ein kleines Restaurant in Holland. Ich habe einmal meinen Sommer bei meinen Großeltern dort verbracht und saß oft in diesem Restaurant. Die Leute waren viel netter, als die hier in Amerika. Die Stimmung war lockerer und man spürte die Liebe. Ich habe es genossen und fühlte mich so frei.", sprach sie und lächelte die ganze Zeit. Ich hörte ihr zu, als sie weitersprach und lächelte bei ihren Erzählungen.
"Eines Abends bin ich mit meiner Cousine, die auch dort lebt, in Amsterdam gewesen und wir haben uns verlaufen.", sie kicherte und schüttelte leicht ihren Kopf, wodurch ihre Haare in ihr Gesicht fielen. "Wir sind durch die vielen kleinen Gassen gelaufen. Überall waren diese roterleuchteten Fenster, hinter denen Frauen auf Stühlen saßen und man konnte den Geruch von Gras klar riechen. Es war wirklich eigenartig, an Coffeeshops und diesen Fenstern vorbeizulaufen. Wir sind irgendwann am Bahnhof herausgekommen. Er war riesig und aus Stein. Wir hörten Musik und sahen eine Gruppe von Leuten. Sie standen vor einer kleinen Band, die aus älteren Männern bestand. Wir tanzten zu der Musik und viele der Menschen, die darum standen tanzten mit. Es war ein wunderschöner Tag, wenn nicht sogar der schönste meines Lebens.", beendete sie ihre Erzählung. "Ich wünschte, ich hätte dabei sein können.", gab ich ehrlich zu und lächelte sie an.
Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefällt, denn es bedeutet mir viel, da ich meine Erinnerungen aufgeschrieben habe.
War jemand von euch schon einmal in den Niederlande?
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Die Neue & die Wette #Wattys2016 #Wattys2017
Teen FictionWATTYS 2016 WINNER - Schreib-Debüt 1M Reads - 12. April 2017 Sabrina Taner zieht zu ihrem Vater und seiner neuen Familie. Mit ihrem neuen Bruder besucht sie ab sofort ein Internat, in dem sie auf Colton Brown trifft. Sie hassen sich von Anhieb und...