43 - Zukunft

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Sabrinas Sicht:

"Was willst du eigentlich nach der Schule machen?", brach ich die Stille, schaute weiterhin aus dem Fenster. "Vielleicht geh ich auf ein College, oder ich arbeite sofort bei meinem Vater in der Firmen. Was ist mit dir?"

"Ich möchte auf die Columbia. Aber wie meinst du das, du arbeitest bei deinem Vater in der Firma? Ich dachte, er schätzt nichts was du machst. Warum lässt er dich dann bei sich arbeiten, wenn er nicht zufrieden mit dir ist?", fragte ich ihn verwirrt, schaute ihn an. Er zuckte mit den Schultern.

"Ich muss, sobald ich 21 bin, seine Firmen übernehmen.", meinte er schlicht. "Willst du es denn übernehmen?" "Ich muss, da interessiert meine Meinung nichts Sabrina. Es ist egal was ich will, es ist für mich vorgesehen." "Colton, es ist nicht egal. Du und deine Meinung sind nicht egal. Du kannst doch nicht jahrelang etwas tun, was du gar nicht willst, bei dem du keine Freude hast. Du musst vierzig, vielleicht fünfzig Jahre arbeiten und deswegen solltest du dir ganz genau überlegen was du willst. Bei solch einer wichtigen Entscheidung solltest du an dich denken, sonst ist dir doch auch egal, was dein Vater will. Du hast doch selber gesagt, dass dir egal ist, was dein Vater von dir denkt. Wann hat sich deine Meinung dazu geändert?", beendete ich meine kleine Rede, schaute ihn einerseits fassungslos, anderseits fragend und verwirrt an.

"Du verstehst es nicht, oder, Sabrina?", fragte er etwas schroff, stand auf und ging im Zimmer umher. "Ich MUSS die Firma übernehmen. Natürlich ist mir egal, was mein Vater von mir denkt, aber hierbei muss ich machen, was er verlangt. Er ist immer noch mein Vater. Auch wenn er mich nicht leiden mag, es ist eine große Ehre, seine Firma zu übernehmen. Er vertraut mir sein Lebenswerk an, obwohl ich schlechte Noten haben, obwohl ich mich scheiße benehme, obwohl ich kiffe und mich mit anderen schlage. Er vertraut mir, er glaubt an mich und er denkt, dass ich es schaffen kann."

Er war aufgebracht, wurde lauter und fuhr sich ständig durch die Haare, zog an ihren Enden. Ich stand ebenfalls auf, ging auf ihn zu und stellte mich vor ihn. Unsere Blicke trafen sich, sofort würde ich in seinen Augen gefangen. In seinen Augen sah man Angst, Wut, aber auch Glück und Freude. Mit einer langsamen Bewegung nahm ich seine Hände in meine, hielt sie zwischen uns, unsere Blicke lagen noch immer auf dem jeweils anderen.

Colton's Sicht:

Verstand sie es nicht, oder wollte sie es nicht verstehen? Ich konnte mich bei dieser Sache meinem Vater nicht widersetzten. Er weiß, was gut für mich ist.

Unsere Blicke waren ineinander verschleiert. Sie nahm meine Hände in ihre, hielt sie zwischen uns. Die Stellen, an denen sie mich berührte, wurden warm, ich kannte diese Reaktion meines Körpers auf Berührungen nicht. Leicht lächelte sie mich an.

"Aber was wäre wenn? Was wäre wenn du deine Zukunft selber entscheiden könntest, Colton? Was würdest du wollen?", sprach sie sanft, flüstere sie beinahe, als hätte sie Angst, etwas Falsches zu sagen.

"Ich würde Literatur studieren, um die Welt reisen, andere Kulturen kennenlernen, Kindern und Familien helfen, die nichts haben. Ich würde der sein, der ich sein will, am besten mit der Person, die ich am meisten Liebe. Aber es gibt kein was wäre wenn. Ich kann meine Zukunft nicht selber entscheiden.", antwortete ich wahrheitsgetreu, riss meine Hände sanft aus ihren und ging einen Schritt zurück. Die Nähe, die zwischen uns gerade herrschte, tat mir nicht gut.

"Das heißt, wir werden uns nach diesem Schuljahr nicht mehr sehen.", kommentierte sie meine Aussage. Ich schaute sie fragend, mit aufgerissenen Augen, an. "Wie meinst du das?" "Du wirst hier bleiben, wirst den Wunsch seines Vaters nachgehen und ich gehe nach New York. Unsere Wege werden sich trennen. Du wirst mich alleine lassen.", den letzten Satz flüsterte sie nur noch, wollte, dass ich ihn nicht höre, doch ich tat es.

Wild schüttelte ich den Kopf.

"Ich werde dich nie alleine lassen Aurora. Du bist meine Prinzessin.", meinte ich, nahm ihr Gesicht in meine Hände und schaute ihr tief in die Augen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre vollen Lippen.

"Wie hast du mich gerade genannt?", wollte die Südländerin vor mir wissen. "Aurora.", grinste ich.

Tränen füllten sich in ihren Augen.

"Hey. Was ist los? Warum weinst du jetzt?", fragte ich besorgt. "Du hast mich Aurora genannt. Der Name klingt schön, wenn er aus deinem Mund kommt. Danke.", sie würde immer leiser, war am Schluss kaum noch zu hören und schlang ihre Arme um meinen Oberkörper, drückte sich gegen mich. Ihrem Kopf bettete sie auf meiner Brust, ich bettete meinen in ihrer Halsbeuge, inhalierte ihren Duft und drückte sie noch mehr an mich. Als sie sich von mir löste, hauchte sie mich einen Kuss auf die Wange und lächelte mich an.

"Ich wünschte, du würdest auf dein Herz hören.", hörte ich sie noch flüstern, bevor ich das Zimmer verließ.

Wie findet ihr das Kapitel?
Es kommt erst so spät, da ich zur Zeit eine Art Schreibblockade bei dieser Geschichte habe. Mir fällt zwar viel ein, doch weiß ich nicht, wie ich sie aufschreiben soll, das weiß ich erst gegen Abend. Klingt komisch, ich weiß😅

Feedback und Voten nicht vergessen!;)

Lots of love G.

Die Neue & die Wette #Wattys2016 #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt