61 - Ein Abend wie kein anderer

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[A/N: würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Lieblingsstelle/Lieblingsstellen kommentieren würdet und mir ein Feedback am Schluss da lasen könntet.

Viel Spass beim lesen]

Sabrinas Sicht:

Ich lief durch die Flure, bis ich an der Spindreihe vorbeilief, an dem Colton vor einigen Tagen mit dem fremden Mädchen stand. Immer wenn ich dort vorbeiging und das musste ich täglich, da sie auf dem Weg zu meinem Zimmer liegen, musste ich an diese eine Szene denken, wie er sich zu ihr nach unten beugte. Und jedes Mal kamen neue Szenen dazu, wie er sie küsste, sie berührte, wie sie ihm das gab, was er brauchte und was ich ihm niemals geben könnte, Befriedigung in allen Sinnen...

Schwer schluckend wendete ich meinen Blick ab, konzentrierte mich wieder auf das, was Zayn sagte, doch merkte sofort, wie es nicht funktionierte.

"An was denkst du, Sabrina?", fragte mich der Türke und schaute zu mir hinunter, legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich zu sich. Frustriert atmete ich aus, bevor ich zu ihm nach oben schaute und mich gegen seine Brust lehnte. "Ach, nicht so wichtig."

Vor dem Klassenzimmer blieb er stehen, drehte mich zu sich und nahm meinen Kopf in seine Hände, brachte mich somit dazu ihn anzuschauen. "Ich weiß, dass irgendwas mit dir los ist und dass du immer in Gedanken versinkst, sobald wir um die Ecke zu den Spinden laufen und ich bin mir fast hundertprozentig sicher, dass Colton etwas damit zutun hat, weil du es mir oder ihm sonst sicherlich schon längst erzählt hättest, aber ich zwing dich nicht dazu, mir zu sagen, was los ist. Ich sage dir nur, dass du jeder Zeit zu mir kommen und mit mir über alles sprechen kannst." "Danke, Zayn.", murmelte ich und umarmte den muskulösen Jungen, der sich zu einem meiner besten und wichtigsten Freunde entwickelt hatte.

Wir setzten uns nebeneinander auf unsere Plätze und versuchten die nächsten acht Stunden zu überstehen.

Immer wieder spürte ich die Blicke von Colton, Zayn und sogar Derek auf mir. Die Blicke von Colton waren liebevoll und ich konnte in seinem Blick sehen, dass er irgendetwas auf dem Herzen hatte und mit sich kämpfte, ob er es mir sagen sollte oder nicht. Die Blicke von Zayn zeigten mir, dass er sein zuvor gesagtes wirklich so meinte, wie er es sagte und ich glaubte ihm, denn ich kannte kaum jemanden, der sich so sehr um seine Freunde sorgte, wie er es tat. Derek's Blicke wiederum hinterließen einen eisernen Schauer, der langsam meine Wirbelsäule hinauf kletterte. Ich versuchte so gut es ging seinen Blicken aus dem Weg zu gehen, doch immer wieder versagte ich. Schon seit Tagen warf er mir immer wieder diese Blicke zu, die mir einfach nur Angst einjagten und falls er dies vorhatte, hatte er genau das geschafft, denn ich bekam immer mehr mit der Angst zutun, traute mich noch nicht einmal mehr aufzuschauen, weil ich sonst Angst haben musste, dass sich unsere Blicke kreuzten.

"Du zitterst ja, was ist los?", riss mich Colton aus meinen Gedanken, senkte seine Gabel und schaute mich mit einem Blick an, der die Wahrheit und keine Ausreden verlangte. "Würdest du mir glauben, wenn ich sagen würde, dass nichts sei?", fragte ich dennoch, schaute ihn an. Kopfschütteln verneinte er meine Aussage. "Wer hat dir was angetan, Prinzessin?" Seine Stimme wurde wütend, trocken, dennoch hielt er seine Lautstärke gesenkt, sodass es niemand hörte, beziehungsweise fast niemand, denn Zayn, der links von Colton saß, drehte sich zu uns und musterte uns, folgte unserer Unterhaltung, und merkte, genauso wie ich, dass sich Colton verspannte, seine Hände zu Fäusten ballte. "Versprich mir, dass du nichts machst, sobald ich es dir gesagt habe, denn es ist nichts schlimmes." Anstatt mir zu antworten, schaute er mich weiterhin stumm an. "Versprich es, Colton.", wiederholte ich mich. "Ich verspreche nichts, was ich nicht halten kann."

Innerlich kämpfte ich mit mir, sollte ich es ihm sagen, oder sollte ich es für mich behalten, auch wenn er es nicht wollte? Ich entschied mich für die erste Variante und erzählte ihm, dass Derek mich schon seit einer gewissen Zeit immer wieder beobachtete, dass er mir Angst machte und auch von den unbekannten Briefen, die bald täglich in meinem Spind landen, in denen Dingen stehen, wie, dass ich beobachtet werde, dass jemand mein Geheimnis kennt, von dem ich nicht weiß, was für ein Geheimnis man meint, und vieles mehr. Ich erzähle ihm alles und kann die aufsteigenden Tränen kaum unterdrücken, doch am Ende schaffe ich es.

Die Neue & die Wette #Wattys2016 #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt