70 - Neubeginn

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Merry Christmas beautiful people

Coltons Sicht:

Seit zwei Wochen war Sabrina nun wieder da, doch sie war nicht alleine gekommen. Der Junge aus Paris war andauernd an ihrer Seite. Dort, wo ich stehen sollte. Ich sollte meinen Arm um ihre Schulter legen. Ich sollte sie an mich ziehen. Ich sollte sie vor allem bösen schützen. Ich sollte ihr immer mal wieder einen Kuss auf den Haaransatz, auf die Stirn oder die Wange gegen. Ich sollte sie zum Lachen, zum strahlen bringen. Das alles sollte ich tun, nicht er. Es machte mich verrückt, sie immer so vertraut beieinander zu sehen.

Sie schien glücklich zu sein. Glücklich ohne mich und genau dies war es, was mich innerlich umbrach.

Immer wieder hatte ich versucht auf sie zuzugehen und mich bei ihr zu entschuldigen, mich zu erkundigen, wie es ihr ging, wie es ihrer Mutter erging. Doch jedes Mal, wenn ich auf sie zuging, kam der Pariser.

"Kopf hoch, Colton. Du wirst darüber hinweg kommen.", unterbrach Zayn meine Gedanken und stieß mir freundschaftlich gegen die Schulter. Ohne ihn angeschaut oder geantwortet zu haben, lief ich weiter. Schweigend gingen wir durch die Gänge des alten Gebäudes, bis wir endlich am Haupteingang ankamen und auf den Hof heraustraten. Wie die anderen Schüler auch, liefen wir zu den Feld hinüber, auf dem wir uns auf die Stühle setzten. Kyle und Cora saßen an unsere Rechten, neben diesen saß Sabrina, den Jungen konnte ich an der Seite, auf der Tribüne, bei ihrem Vater erkennen. Schwer atmend starrte ich hinunter zu unserem Direktor, der auf die sporadische Bühne hinauf trat und vor dem Pult stehen blieb.

"Lieber Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse 2015, hiermit begrüße ich Sie recht herzlich zu der letzten offiziellen Zusammenführung dieser Stufe. Es freut mich Ihnen mitteilen zu können, dass alle Schülerinnen und Schüler ihre Prüfungen und somit die Highschool bestanden haben.
Es war mir eine Freude, Sie die letzten Jahre durch ihr Schulleben hindurch begleiten zu dürfen und somit Ihr Erwachsenwerden miterleben konnte. Ich kann nicht nur von guten Dingen sprechen, die ich mit Ihnen erlebt habe, dennoch übertrumpfen diese alle schlechten Taten um ein Vielfaches. Ich kann mit stolz sagen, dass ich Sie alle mit Freude in meinen Erinnerungen behalten werde und Sie immer herzlich willkommen sind."

Nacheinander wurden wir auf die Bühne gebeten, wo wir unsere Zeugnisse übergeben bekamen und von den Lehrern, die auf der Bühne standen, genauso wie von dem Rektor, beglückwünscht wurden. Ich setzte mich mit meinem Zeugnis in der Hand wieder auf meinen vorherigen Platz und beobachtet die anderen Schüler. Sabrina war eine der letzten, die aufgerufen wurden. Mein Blick war die ganze Zeit auf sie geheftet, konnte ihn nicht von ihr nehmen. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht nahm sie ihr Zeugnis entgegen und bedankte sich. Die Robe war ihr etwas zu lang, Weswegen diese auf dem Boden streifte. Bei ihren Rückweg sah sie mich zum ersten Mal wieder an. Doch schnell brach sie den Blick wieder an, ging ihren Weg weiter und setzte sich auf ihren Platz.

Nachdem jeder sein Zeugnis bekommen hatte, warfen wir gemeinsam unsere Hüte in die Luft. Nun waren wir frei. Zumindest die, die auf kein College gehen würden.

Etwas froh gingen wir in das Schulgebäude zurück, wo die eigentliche Feier stattfand.

Sabrinas Sicht:

"Herzlichen Glückwunsch, Kleines.", beglückwünschte mich Ace zu meinem geschafften Abschluss. Lächelnd erwiderte ich seine Umarmung. "Herzlichen Glückwunsch.", beglückwünschten auch mein Vater und seine Frau mich, genauso wie sie Liam beglückwünschten.

"Jetzt können wir ja endlich gehen.", meinte ich und machte mich auf den Weg zum Parkplatz, wurde allerdings von Ace aufgehalten. "Wo denkst du, gehst du hin?" "Weg von hier. Ich bin fertig mit der Highschool." "Du willst mich wohl verarschen, Sabrina. Seitdem du klein warst, hast du dir deinen Abschlussball herbeigewünscht und jetzt, wenn es soweit ist, willst du gehen?" "Ich habe hier nichts mehr zu suchen, Ace. Mit all den Leuten dort drinnen möchte ich nichts mehr zutun haben.", sagte ich etwas lauter und schaute ihn an, riss mich von seinem Griff los.
"Sabrina, wir wissen beide, dass du es später einmal bereuen wirst, wenn du jetzt gehst." "Vielleicht bereue ich es, vielleicht auch nicht."

"Und auch wenn ich auf den Ball gehen wollen würde, falls du es vergessen hast, habe ich diesem Arschloch sein Kleid zurückgegeben. Ich habe nicht einmal mehr ein Abschlusskleid!" "Deswegen habe ich dir das hier aus Paris mitgebracht.", meinte er und zig mich zu seinem Auto, aus dem er eine kleine Kiste herausholte. Mit großen Augen betrachtete ich die Kiste, die er in meine Hände legte, schaute ihn anschließend an, nur im ihm lächelnd und dem Tränen nahe zu danken. Mit einem breiten Lächeln betrachtete ich das Kleid, das darin lag.

"Um ehrlich zu sein, habe ich das in der Wohnung deiner Mutter gefunden. Sie wollte es dir schicken, doch kam nicht dazu." "Das ist von meiner Mom?" Nickend bejahte er meine Frage, lächelte ebenfalls. "Jetzt geh in dein Zimmer und zieh dich um, ich warte drinnen auf dich.", befahl er mir und hauchte mir einen Kuss auf die Wange, bevor wir in entgegengesetzte Richtungen verschwanden.

Eine Weile tanze ich mit Ace, sprach etwas mit Cora und den anderen, doch nach zwei Stunden konnte ich es nicht mehr aushalten. Nicht in seiner Nähe.

"Ich muss hier weg, Ace. Ich kann das nicht. Nicht mit dem Wissen, dass er hier ist.", sprach ich über die Musik hinweg und schaute ihn flehend an. "Okay."

Ohne uns von jemanden zu verabschieden und mit dem wissen, dass er uns beobachtete, verließen wir das Gebäude und verschwanden mit dem Auto von dem Hof, fuhren in die Nacht hinein, in ein neues Leben.

Ein Leben, in dem ich mir ein neues Ich erschaffen konnte, alle Erinnerungen an die letzten Monate und Jahre hinter mir lassen und frei leben konnte. Ein Leben, das ich mir so erschaffen durfte, wie ich es wollte. Ein perfektes Leben.

The moral of this story is that no matter how much we try, no matter how much we want it... some stories just don't have a happy ending.





Das war die Geschichte von Sabrina und Colton. (Nach genau 11 Monaten wurde sie endlich vollendet.)
Sie lernten sich durch eine Wette kennen, doch dadurch verloren sie sich.

Ich hoffe, sie hat euch gefallen.

Morgen oder übermorgen kommt noch die "Dankesrede" und eine kleine Info, also löscht die Geschichte noch nicht aus eurer Bibliothek.

All the love - xG

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