54 - Was ist richtig und was ist falsch?

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Sabrinas Sicht:

Ich nahm mir vor die nächsten paar Stunden, in denen ich bei Jeremy war, Colton zu vergessen und die Szenen, die sich in meinen Kopf gebrannt hatten, ob sie jetzt real oder nur erfunden waren, zu verdrängen. Bei Jeremy angekommen, stieg ich aus dem Wagen und ging mit schnellen Schritten auf das große Haus zu, in dem ich bis jetzt nur einmal war und das war, als ich ihn das erste Mal sah und wir knutschend in einer Ecke landeten.

Ich klingelte und wenige Sekunden später wurde die Tür schwungvoll geöffnet. Vor mir stand ein grinsender Jeremy, der mich in eine herzliche Umarmung zog. "Herzliche Willkommen in meinem zu Hause, wenn mal keine Party steigt und nicht in jeder Ecke jemand am sterben liegt.", lachte er und zog mich hinein. Lachend schüttelte ich den Kopf und zog meine Schuhe aus und legte meine Tasche auf die Kommode, die im Flur stand. Wir gingen in die Küche, wo er mir ein Glas Cola einschenkte und es vor mich stellte. Dankend nahm ich es an, setzte mich auf einen der Barhocker und schaute ihn an. "Weshalb sollte ich nun kommen?", fragte ich ihn, stellte das Glas wieder auf die Ablage, damit ich ihm meine ganze Aufmerksamkeit geben konnte. "Ich brauche deine Hilfe in Sachen Planung. Nächste Woche möchte ich eine Party schmeißen und dafür brauche ich Ideen aber mir und meiner 'Partyplanerin' fällt nichts Gutes mehr ein."

"Okay.", fing ich an und tippt mit den Fingern auf die Tischplatte. "Was habt ihr bis jetzt für Ideen gehabt?" "Wir wollen auf jeden Fall eine Mottoparty veranstalten, wie wir es die letzten drei Jahre getan haben. Als Themen hatten wir schon: Black and white, Karneval, Superhelden." In der Zwischenzeit waren wir ins Wohnzimmer gegangen und haben uns auf die große Couch gesetzt. Ich winkelte meine Beine an und legte meinen Kopf auf meinen Knien ab. "Wie wäre es mit einer normalen Kostümparty? Jeder kann sich als das verkleiden, was er möchte und dennoch sind deine Gäste in einer Einheit verkleidet.", schlug ich vor. Jeremy hörte mir aufmerksam zu und überlegte, wie er meine Idee fand. "Das ist gar keine schlechte Idee." Grinsend über seine Antwort schaue ich den Jungen vor mir an und streiche eine Strähne hinter mein Ohr, bevor ich mich aufsetze und den Block, der auf dem Wohnzimmertisch liegt, auf meinen Schoß lege und anfange Stichpunktartig unsere Idee zu vervollständigen.

"Wo bist du die ganze Zeit mit deinen Gedanken, Babygirl?", riß mich der blondhaarige aus meinen Gedanken, wodurch ich erschrocken zusammenzuckte und den Stift fallen ließ. Ich lehnte mich nach vorne, um den Stift, der gegen das Tischbein kullerte, wieder aufzuheben und setzte mich erneut aufrecht hin, schaute zu Jeremy, der seine Hand auf meinen Arm legte. "Ich bin hier, was meinst du?", versuchte ich mich herauszureden. Er zog eine Augenbraue in die Höhe und musterte mich kritisch. "Sabrina.", fing er an und zog mich auf seinen Schoß, hielt mein Gesicht mit seinen Händen, zwang mich somit ihn anzuschauen und musterte mich ausgiebig. "An was hast du gedacht?" "Das ist nicht wichtig.", meinte ich und senkte meinen Blick, legte meine Hände auf seine Brust, um mich von ihm zu drücken, doch er hielt mich noch immer in seine Händen, nur dass seine Hände nicht mehr an meinen Wangen waren, sondern an meiner Taille.

Ich schaute den Jungen vor mir genau an. Mein Blick wanderte über sein Gesicht. Meine Hand legte sich auf seine Wange, mit einem Finger fuhr ich seine Konturen nach, schaute ihm dabei die ganze Zeit in die Augen, bis ich bei seinem Mundwinkel ankam und stoppte. Mein Blick legte sich auf seine vollen, rosa Lippen, die leicht geöffnet waren. Auch seine Aufmerksam galt nur meinen Lippen. So saßen wir einen kurzen Moment in Stille da, starrte auf die Lippen des jeweils anderen. Langsam beugte ich mich zu ihm vor. Vor seinen Lippen stoppte ich, schaute in seine Augen, in denen Verlangen und Lust aufloderten. Er vereinigte unsere Lippen miteinander, ließ die letzten Millimeter somit hinter uns. Sofort vertieften wir den Kuss, unsere Zungen spielten miteinander, neckten, wie auch liebkosten sich gegenseitig. Ich wusste nicht, ob es richtig der falsch war, dass ich ihn küsste, doch in diesem Moment fühlte es ich richtig an und ich brauchte eine Art Zuneigung, Begierde.

Die Neue & die Wette #Wattys2016 #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt