Wochenende

7.8K 248 36
                                    

Am nächsten Tag stand ich um 13 Uhr auf. Leicht verwundert darüber das meine Mutter mich nicht aufgeweckt hat, ging ich ins Badezimmer um mir mein Gesicht zu waschen. Danach lief ich ins Wohnzimmer wo ich eigentlich meine Eltern und meine Brüder erhoffte, doch stattdessen sah ich den Neuling "schöner Pyjama", sagte er lachend. Geschockt lief ich schnell in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Gekleidet mit einer Jogginghose, einem weißen tshirt und einer Strickjacke lief ich wieder ins Wohnzimmer. "Was machst du hier, reicht es nicht das ich dich schon in der Woche sehen muss" "Gaye sei netter zu unserem Gast", hörte ich plötzlich meine Mutter "er hat Yusuf gebracht, damit Tosun und er das Projekt für die Schule fertig machen können", ich hob eine Augenbraue und guckte den Neuling leicht verärgert an.

Ohne etwas zu sagen, ging ich in die Küche und machte mir etwas zum Essen. "Gaye eine Freundin von mir hat dich gestern Nacht mit einem jungen gesehen wer ist dieser Junge?", ich fing an heftig zu husten, da ich mich an dem Brotstückchen verschluckt habe was ich gerade an kauen war. Scheiße welche ihrer Freundin hat mich gesehen. Mit großen Augen guckte ich zu Emir, a.k.a Neuling, und wusste nicht genau was ich sagen soll. "Gaye du hängst nachts mit Jungs ab, sowas sieht man die ja nicht an", fing er an. Ich verengte meine Augen und dachte mir was für ein arsch er ist. Ich kann genauso gut spielen, dachte ich mir und guckte ihn mit einer hochgezogen Augenbraue an.

"Ja, das stimmt", antwortete ich gelassen und nahm mein Handy in die Hand. "Gaye wer war dieser Junge", okay das was ich jetzt sagen werde wird ihn nicht gefallen, was auch gut so ist "Boar Anne dieser Junge, ist die reinste Hölle. Voll hässlich, nervig, anstrengen und er hält sich für was besonderes", beschwerte ich mich bei meiner Mutter. "Kizim sag doch sowas nicht, vielleicht liebt er sich ja. Meine Freundin hat gesagt das er dickste ganze Zeit beobachtet hat und dabei verträumt geguckt hat", meine Augen weiteten sich bei dem was ich da hörte. Als ich zu dem Neuling rüber sah, sah ich auch das er seine Augen geweitet zu mir rüber sah.

"Oh ha als ob Anne, deine Freundin sollte mal zum Augenarzt gehen", ohne noch irgendetwas zu sagen, verlies ich die Küche und lief in die Richtung meines Zimmers. "Gaye komm sofort hierhin", rief meine Mutter. "Ich muss weg Anne", rief ich und ging in mein Zimmer. Ich zog mir irgendetwas an und rief nebenbei eine Freundin an. "Hey Pelin, hast du heute Zeit?", soll ich eine schwarze Hose anziehen oder eine hellblaue?, fragte ich mich mich innerlich. Nach einigen Sekunden entschied ich mich für die hellblaue. "Ja klar, warum?", fragte sie mich "lass mal shoppen gehen ich hab nichts zum anziehen", ich sollte aufhören so viel zu essen ehrlich auch wenn ich Größe 38 trage kann sich das schnell ändern, vor allem wenn man so klein ist wie ich. 1,60 cm ist nicht gerade sehr groß. "Okay ich mach mich fertig, holst du mich dann ab?" "Ja, sei in 10 Minuten fertig", ich weiß jetzt schon das sie länger brauchen wird.

"Okay bis gleich", ich verabschiedete mich ebenfalls und legte dann auf. Zu der Hose zog ich mir ein hellgraues tshirt an mit einem cremefarbigen Cardigan. "Das müsste so gut aussehen", dachte ich mir und parfümierte mich noch ein. Als ich mit allem fertig war, und auch zufrieden, ging ich mit meinem Handy und meinen Portmonee ins Wohnzimmer. "Wohin gehst du?", fragte mich meine Mutter als ich ins Wohnzimmer lief. "Ich hab doch gesagt ich geh", erinnerte ich sie daran "gehst du dich wieder mit den jungen treffen?", okay diese Frau wird nur noch darauf rum hacken. "Mama es gibt keinen jungen, Pelin und ich gehen in die Stadt ich brauch neue Sachen", wenn dieser Neuling nicht da wäre, hätte ich hundertprozentig was anders gesagt. "Dann iss nicht so viel", wow meine eigene Mutter nennt mich gerade indirekt fett. "Danke, Anne", wütenden lief ich in den Flur und zog mir meine Schuhe an, danach nahm ich meine Jacke und knallte die Tür hinter mir zu.

Was mich ja noch mehr aufregt ist, dass sie das neben dem Neuling gesagt hat und außerdem bin ich es mir ebenfalls bewusst, dass ich weniger essen sollte. Obwohl ich eigentlich nicht so viel esse, ging es mir durch den Kopf. Wütend steuerte ich auf mein Auto zu, um meine Wut, durch das schnelle fahren, raus zu lassen. Ohne mich anzuschnallen fuhr ich los, somit kam ich in wenige Minuten bei Pelin an. Da ich wusste das sie etwas lange braucht, versuchte ich meine Mutter zu erreichen. Beim ersten Mal ging sie nicht ran, wütend schmiss ich mein Handy zu Seite und überlegte was ich machen kann. Ich wollte unbedingt wissen ob er noch da ist, deswegen versuchte ich es noch einmal. Erst beim zweiten Anruf ging meine Mutter ran "hallo Mama", sagte ich gespielt glücklich "was ist los Gaye?", fragte mich meine Mutter und im Hintergrund hörte ich seine "ist der Neuling immer noch da?", ich legte meine eine Finger auf meinen Nasenflügel und drückte sie leicht, um mich etwas zu beruhigen. " dieser neulich heißt Emir Gaye", erinnerte sie mich "warum hast du angerufen?", mit großen Augen guckte ich nach vorne und fragte mich selber ob es wirkliche meine Mutter ist.

"Ich wollte nur fragen, ob du was brauchst? Aber anscheint brauchst du ja nichts ", ohne auf Ihre Antwort zu warten. Anscheint hat meine Mutter einen neuen besten Freund. In dem Moment kam dann auch Gott sei dank Pelin "wartest du schon lange auf mich?", ich schüttelte mein Kopf und fuhr los. Nach einigen Minuten kamen wir in der Stadt an, meinen Auto parkte ich in der Nähe damit wir nachher nicht so viel laufen müssen. Fünf Stunden lang liefen wir durch die Stadt, am Ende lag in meinem Kofferraum mehr als zwanzig tüte. "Also ich finde wir waren ziemlich erfolgreich", stellte ich als Resultat fest. "Ja finde ich auch aber wir sollten jetzt ehrlich was essen gehen", motze sie. Okay ich hab auch Hunger bekommen, stellte ich fest und stimmte ihr zu. "Wo sollen wir was essen gehen?", fragte ich sie. Wir entschieden uns für einen Döner, obwohl ich eigentlich keinen Döner essen sollte, trotzdem bestellte ich mir einen Döner. In der Dönerbude bestellte ich für Pelin und mich. Ich wartete auf unsere Döners, während ich eine bekannte Stimme hinter mir hörte. "Deine Mutter hat recht, du solltest nicht so viel essen", wütend drehte ich mich um und sah den Neuling.

"Wenn ich alles tun würde was meine Mutter sagt, dann würdest du nicht mehr leben", entgegnete ich und warf ihm böse Blicke zu "hä wieso denn, also deine Mutter und ich verstehen uns sehr gut", sagte er belustigt. "Ha ha ha", lachte ich ironisch "wenn meine Mutter wüsste, dass du dieser ekelhafte Junge bist dann wäre es ganz anders ausgegangen" "ihre Döners sind fertig", riss mich der Angestellte aus unsere konservativen mit dem Neuling. Ich nahm die beiden Döners entgegen und lief zu Pelin. "Wer ist dieser Junge, mit dem du dich vorhin unterhalten hast?", typisch Pelin Neuling wie diese türkischen Hausfrauen, die in der Türkei vor der Haustür sitzen nur um alles mit zu bekomme. "Nur ein vollidiot", antwortete ich und setzte mich zu ihr. "Wir müssen uns beeilen meine Mutter wartet sicherlich schon", hetzte sie mich anschließend. Ich nickte und aß dann einfach, dabei fiel mir ab und zu auf wie der Neuling immer zu mir guckt. Dieser Junge regt mich jetzt schon auf, wie soll ich das Schuljahr bestehen ohne ihn umzubringen. Es sind nur noch zwei Monate Gaye, erinnerte ich mich und versuchte gar nicht daran zu denken.

Nachdem wir beide aufgegessen haben, verließen wir den Laden ohne dabei den Neuling einen Blick zu würdigen. "Ey Gaye ist dir aufgefallen, dass er die ganze Zeit geguckt hat?", fragte mich Pelin, als wir ins Auto einstiegen. Ja mir ist es wohl aufgefallen, aber das kann ich ja schlecht sagen, deshalb verneinte ich es und versuchte durch Musik das Thema zu beenden. "Entweder wollte der Junge dich was fragen oder er steht auf dich", als sie das sagte drückte ich auf die Bremse, so dass wir beide nach vorne schleuderten. Da wir aber angeschnallt sind ist uns nichts passiert, obwohl ich mir schon gewünscht hätte das ihr Kopf gegen die Scheibe knallen würde. "Laber kein scheiß, wir hassen uns", sagte ich aufgebracht und guckte sie auch dementsprechend an "die Deutschen haben, da so ein Spruch canim was sich neckt , dass liebt sich schon mal gehört", als ob er auf mich stehen würde ging es mir durch den Kopf. Genervt zeigte ich ihr den Mittelfinger und fuhr los.

Nachdem ich Pelin nach Hause gefahren habe und ich selber auch wenige Minuten später zu Hause ankam, fragte ich meine Mutter aus was sie so mit dem Neuling besprochen hat. Natürlich musste meine Mutter meine ganze Kindheit erzählen, sowie immer wenn Freunde kommen. Na toll, dachte ich mir und ging, genervt in mein Zimmer um zu schlafen.

Der NeulingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt