Der Neuling

"Bin ich dick?"

Am nächsten Tag, hatte ich Gott sei dank die ersten beiden frei. Somit ließ ich mir Zeit beim fertig machen. Nach einer kurzen Dusche, zog ich mich an und ging mit meiner Tasche in die Küche. In der Küche bereitete mir mit etwas für die Schule vor, und aß mir noch etwas. Als ich dann auf die Uhr sah, machte ich mich auf dem Weg zur Schule. Nach fünfzehn Minuten, kam ich an und parkte wie gewohnt auf meinem Parkplatz. Ganz gechillt lief ich hoch, so als hätte ich noch Zeit der Welt. Es hat aber vor einigen Minuten geklingelt.

Oben in der Klasse angekommen setzte ich mich wie gewohnt auf meinen Platz, aber irgendwie war es nicht so wie gewöhnlich. Ich guckte mich in der ganzen Klasse um, und sah nirgendwo den Neuling. Schon komisch, gestern ging es ihm noch gut. Ach der kommt noch, dachte ich mir und holte meine ganzen Schulsachen raus. Wie gewohnt machten wir mit dem Unterricht weiter, dabei erwischte ich mich wie ich immer wieder auf mein Handy und auf zur Tür. Mach dich nicht verrückt Gaye, schimpfte ich innerlich mit mir selbst und versuchte mich aufs Unterricht zu konzentrieren. Als es dann zur Pause klingelte, lief ich zu meinem kleinen Bruder Tosun. "Tosun komm mal kurz hierhin", ich sag einfach Tosun ,dass er seinen Bruder fragen soll. Beste Idee seit Jahren, grinsend wartete ich auf Tosun der auch schon kam. "Was ist?", fragte er mich, als er vor mir stand. "Frag mal deinen Freund, warum sein Bruder nicht zur Schule gekommen ist und schreib mir dann", befehlte ich ihm. Widerwillig nickte er und ging dann, genauso wie ich. Ich lief zur meinen Klassenkameraden und guckte die ganze Zeit auf meinen Handy.

Junge, wann schreibt er mir. Es ist ja nicht so, dass es mir interessieren würde aber ich würde schon wissen wollen warum er nicht zur Schule gekommen ist.

1 Nachricht von Tosun 

Sofort öffnete ich die Nachricht.

Chat Verlauf

Er ist heute nicht zur Schule gekommen, weil er gestern spät nach Hause gekommen ist. Er war mit Freunden weg, hat Yusuf gesagt.

Okay, danke

Ich würde schon wissen wollen wo er solange war. Nein willst du nicht, Gaye. Was ist nur los mit dir, Gaye. Er ist eine Nervensäge und du hasst ihn. Als es dann wieder klingelte, ging ich wie gewohnt in die Klasse. Auf einmal merkte ich, dass ich voll die schlechte Laune bekommen habe. Die restlichen Stunden zogen sich in die Länge, es kam mir vor als würde der Unterricht nie enden. Als es dann klingelte und wir Schulschluss haben, freute ich mich etwas. Ich lief zu meinem Auto wie immer, aber diesmal waren da nicht zwei Jungs die auf mich warten sondern drei. "Abla, können wir Yusuf nach Hause bringen", fragte mich Tosun. Mit einem nicken bejahte ich es und stieg dann ein.

Da ich ja schon dreimal beim Neuling war, wusste ich auch wo er wohnt und fuhr die Strecke. Als ich bei ihm ankam stieg ich auch aus, um den Neuling die Arbeitsblätter zu geben und um ihn zu sagen was er für die Prüfung, die wir in zwei Wochen schreiben werden, lernen müssen. "Ich ruf schnell meinen Bruder", sagte er kleine, nachdem er die Tür aufgeschlossen hat. Ich blieb solange vor der Tür und wartete auf ihn. Plötzlich kam eine etwas jünger, so um die Mitte 30 würde ich sie schätzen hübsche Frau raus. Als sie mich komisch anguckte, bekam ich irgendwie Angst. "Auf was wartest du?", fragte sie mich und guckte mich abwertend an. Mit dem Gedanken, dass ich scheiße aussehe guckte ich an mir runter. "Sie ist eine Freundin Anne", hörte ich dann den Neuling und erhob meinem Kopf. "Süße du solltest ehrlich was an dir machen", sie sah mich angeekelt an und lief dann weiter.

Was hat sie gesagt? Ich sollte was an mir machen, ist das Ihr ernst. Okay ich meine ich hab keine Model Maße, aber so hässlich bin ich doch gar nicht. "Hör nicht auf sie, du siehst perfekt aus", riss mich der Neuling aus meinen Gedanken. Erst jetzt bemerkte ich das er kein Oberteil anhatte, was mich ziemlich stört. Etwas gereizt gab ich ihm die Arbeitsblätter und die Notizen mit den Themen für die Prüfungen, danach ging ich ohne etwas zu sagen zu meinem Auto. "Ey Gaye warte mal kurz!", versuchte er mich aufzuhalten "ich sollte gehen, bevor deine Mutter mich umbringen will", antwortete ich ihm gereizt "ey warte doch kurz", ich bleib stehen und drehte mich zu ihm "was willst du?", zischte ich ihn an.

"Hör nicht auf meine Mutter, sie denkt das jeder sich Unters Messer legen sollte", versuchte er das Verhalten seiner Mutter zu erklären. "Deine Mutter hat ein Problem". Ohne eine weiteres Wort lief ich dann zu meinem Auto. Unterwegs nach Hause überlegte ich wirklich, ob ich was an mir ändern sollte. Zu Hause angekommen, war meine Mutter schon da und wartet auf uns mit gedeckten Tisch. "Kommt essen", rief meine Mutter "ich hab kein Hunger", rief ich zu meine Mutter und lief deprimiert in mein Zimmer. Ich schmiss meine Tasche in die Ecke und stellte mich vor meinem Spiegel. Bin ich wirklich so dick, fragte ich mich selbst. Ich schob mein Oberteil hoch und guckte mir mein Bauch an, okay ich hab schon ein paar extra Kilos, aber so dick bin ich nicht. Plötzlich kam meine Mutter in mein Zimmer gestürmt und sah mich in diesem Zustand. "Was ist los, Gaye?", fragte sie mich und guckte mich fragend an. "Anne, bin ich dick?", fragte ich sie direkt ohne zu zögern. Meine Mutter guckte mich fragend an "Gaye geht es dir gut, es hat dich doch sonst nie gestört", antwortete sie auf meine frage.

Okay sie hat recht, aber so werde ich für immer alleine bleiben. Ich muss mich äußerlich ändern. "Ich lass mich operieren", informierte ich sie. "Bist du dumm, dass machst du nicht. Du bist ein hübsches Mädchen", ich glaub ihr kein Wort. Die Mutter vom Neuling ist verdammt hübsch, wenn sie sagt ich sollte was an mir ändern dann muss ich das wohl machen. Meine Mutter bemerkte, dass es mir überhaupt nicht gut ging und setzte sich zu mir "guck mal Gaye, eines Tages wird jemand kommen und dich so akzeptieren wie du bist. Es gibt doch so viele Menschen die dich mögen, so wie du bist. Warum willst du dich ändern, du bist doch ein glückliches Mädchen", die Worte meiner Mutter taten mir schon gut, trotzdem denke ich, dass keiner sich in mich verlieben würde. "Komm jetzt essen. Du kannst ja auch Salat essen, aber du musst was essen", nickend lief ich meiner Mutter hinter.

Meine Mutter legte mir auf mein Teller etwas Salat, aber ich bekam kein Bissen runter. Ich hätte nie gedacht, dass solche Wörter beeinflussen würden. Bis jetzt hat Neumann niemand, sowas zu mir gesagt. Da ich aber meine Mutter nicht traurig machen wollte, zwang ich mich etwa zu essen. Nachdem essen half ich ihr, dann noch mit dem aufräumen und ging in mein Zimmer. Ich legte mich auf mein Bett und nahm mein iPad in die Hand. Irgendwie muss es mir doch gelingen abzunehmen, und zwar ohne zu verhungern oder zu leiden. Ich googlete unterschiedliche Sachen, aus reiner Neugier. Plötzlich riss jemand meine Zimmertür auf, weswegen ich mich erschreckte und auf stand. "Was machst du hier?", fragte ich ihn den Neuling, als ich ihn erkannte. "Ich hab ein ziemlich schlechtes Gewissen, wegen dem was meiner Mutter gesagt hat", sagte er und guckte weg. Als ich seine Blicke verfolgte, sah ich das er auf mein iPad guckte. Sofort drückte ich auf den Homebutton und drehte mein iPad um. "Mich interessiert, dass nicht was deine Mutter gesagt hat", log ich ihn an.

Er wird mir eh nicht glauben, immerhin hat er gesehen was ich gegooglet habe. "Deswegen googlest du auch sowas unsinniges, außerdem hat mir deine Mutter vorhin erzählt das du nicht mal essen wolltest", gestehte er mir. "Anscheint bist du ziemlich gut mit meiner Mutter befreundet", ich setzte mich auf mein Bett und guckte ihn böse an. Er machte meine Zimmertür zu, nahm sich ein Stuhl und setzte sich gegenüber von mir. "Gaye du bist ein ganz nettes und tolles Mädchen, bleib so wie du bist und hör nicht auf andere", der Rat des Tages. "Ich will mich auch nicht ändern, ich hab nur aus Neugier mal so gegooglet", gestehte ich ihm. Ich würde nicht mal eine Diät schaffen. Er kam auf mich zu und setzte sich zu mir, da er sich ziemlich nah neben mir setzte rutschte ich ein Stück weg. Ich mag sowas nicht. "Ich will das du weißt, dass du mit all deinen Problem zu mir kannst", ich nickte ihn lächelnd an und bedankte mich. Nach einigen Minuten ging er, dann auch wieder nach Hause.