Hausaufgaben

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Als ich vor seiner Tür stand, machte er  mir mit einem eiskalten Blick, die Tür auf. Sofort kam, ich am ganzen Körper, eine Gänsehaut. "Komm rein", sagte er kalt und ging ein paar Schritte zu Seite. Ich nickte kurz und ging, dann etwas ängstlich, rein. Warum ist er so komisch, sonst lächelt er ja auch immer zu mindestens hat er nicht so einen Blick drauf. "Wir gehen oben in meinem Zimmer lernen", er lief vor und ich ihm nach. Sowie es den Anschein hat, sind wir ganz allein dachte ich mir. Es ist so leise hier, dass man sogar das ticken der Uhren hören kann.

Ganz zu schweigen von der Größe dieses Hauses. Warum wohnt man in so einem großen Haus. Seine Mutter Putz bestimmt jeden Tag bis in die Nacht dieses Haus. Auf einmal kam eine etwas ältere Frau aus irgendeine Ecke gelaufen, weshalb ich mich erschreckte und aufschrie "keine Angst, dass ist nur unsere Haushälterin Ayse Abla", informierte er mich. Ich legte meine Hand auf mein Herz, damit ich mich so beruhigen kann. "Tut mir leid ich wollte dich nicht erschrecken", entschuldigte sie sich ganz lieb bei mir " schon gut sie können ja nicht dafür. Ich bin Gaye", ich streckte meine Hand aus um ihre zu schütteln, auch die stellte sich vor und verabschiedete sich dann von mir.

Eine nette Frau dachte ich mir und lief dem Neuling wieder hinterher. Als wir dann vor einer Tür stehen blieben, redete ich mir das egal wie schön sein Zimmer sein sollte ich nicht wie eine irre so staunen werde. Der Neuling öffnete langsam seine Zimmer Tür und ließ mich rein. "Wir sitzen am Schreibtisch", sagte er und lief vor. Okay wenn er weiter so macht gehe ich gleich nach Hause, sowas kann ich nicht leiden. "Weshalb ziehst du so eine fresse?", fragte ich ihn nachdem ich mich hingesetzt habe. "Ich zieh keine fresse", behauptet er "dann lächle gefälligst ich kann es nicht haben wenn mein gegenüber so eine fresse schiebt", giftete ich ihn an. Er nickte nur und setzte sich auch hin. Ich zog mir meine Jacke aus, anschließend holte ich meine ganzen Schulsachen raus.

Aus meinem Augenwinkel sah ich, dass er alle meine Bewegungen beobachtet was mich noch nervöser machte. "Mit welchem Fach willst du anfangen?", fragte ich ihn, mir ist es relativ egal Hauptsache ich komm hier schnell weg. "Die Referate habe ich schon fertig, lass mit Mathe anfangen", ich nickte und holte meine Mathesachen raus. Nachdem ich die Seite aufgeschlagen habe und mir die Aufgabe angeguckt habe, erklärte ich ihm die ganze Aufgabe und fing dann an mit ihm zusammen die Aufgaben zu lösen. Dabei stellte sich heraus, dass der nette Herr das alles schon kann. "Wenn du das schon alles kannst, warum fragst du mich dann ob ich dir helfen kann?", fragte ich ihn und zog meine Augenbrauen zusammen "hör auf deine Augenbrauen zusammen zu ziehen, davon bekommt man Falten", riet er mir.

"Wer bist du, ein Schönheitschirurg?", fragte ich ihn leicht verwirrt "nein aber meine Eltern", okay damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Mit einem verblüfften Blick guckte ich zu Emir und fing anzulachen. "Lach nicht immerhin weißt du jetzt woher wir so viel Geld haben, aber ich weiß immer noch nicht woher du so viel Geld hast", ich verdrehte meine Augen und packte meine Sachen langsam ein, da er meine Hilfe nicht länger braucht "wohin?", fragte er mich etwas lockerer als vorhin. "Erstens du brauchst meine Hilfe nicht, du bist schlau genug, Zweitens woher ich mein ganzes Geld herhabe wirst du, wie die anderen die mich andauernd fragen, nicht erfahren", ich stand auf und zog mir meine Jacke an "bist du eine Drogendealerin?", die Frage habe ich übrigens auch öfter gehört.

Lachend schüttelte ich mein Kopf und lief zur Tür. Plötzlich spürte ich einen Druck an meinem Handgelenk, im nächsten Moment wurde ich zurückgezogen "beantworte mir wenigsten diese eine Frage", wir guckten uns in die Augen was mir etwas Angst machte, da es mir so vorkam als hätte ich meine Zunge verschluckt nickte ich nur "mit wem warst du heute, da an diesem Ort?", er flüsterte es mehr und guckte mir dabei tief in die Augen. "Ich war dort alleine", antwortete ich, man konnte sehen das ihn dieses Antwort eine schwere Last angenommen hat, denn er schloss für einen kurzen Moment seine Augen. Als er sie wieder öffnete kam er mir mit seinem Kopf immer Nähe, dabei guckte er auf meine Lippen. Okay Gaye, dass geht zu weit. Ich klatschte ihm eine und schrie ihn an "was denkst du eigentlich, was du dir da erlauben kannst", wütend und verwirrt lief ich raus.

Als ich in meinem Auto saß, konnte ich immer noch nicht realisieren was da hätte passieren können. Auf einmal klingelte mein Handy, was mich aus meinen Gedanken riss und wodurch ich mich etwas erschreckte. Bevor ich ran ging guckte ich aufs Display, wer mich da anruft. "Ja Papa", ging ich ran, nachdem ich Papa gelesen habe "kannst du uns abholen?", fragte er mich. Ich bejahte es und legte auf. Bevor ich los fuhr, guckte ich nochmal zurück zu Emirs Haus. Plötzlich trafen sich unsere Blicke. Er stand am Fenster und guckt in meine Richtung. Für einen kurzen Moment beobachtete auch ich ihn, aber da ich es nicht mehr aushielt fuhr ich mit tausenden Fragezeichen los.

Während er ganzen Fahrt überlegte ich, ob er sich wirklich in mich verliebt hat oder nicht. Diese eine Frage macht mich so sehr verrückt, dass ich zwei Stopp Schilder und eine rote Ampel übersehe, trotzdem kam ich Heile und gesund bei meiner Tante an, um meine Eltern und meine Geschwister abzuholen. "Papa hier fahr du", ich reichte meinem Vater die Autoschlüssel und lief zur  Beifahrerseite. "Warum fährst du nicht?", fragte er mich etwas verwirrt, eigentlich gebe ich niemanden meine Autoschlüssel "keine Lust zu fahren", sagte ich mit den Achseln zuckend. Da ich keine Lust hatte mich noch mit allen zu unterhalten, setzte ich mich schon mal ins Auto und nahm mein Handy in die Hand. Fuck 5 Anrufe vom Neuling und 20 Nachrichten. Okay Gaye du wirst sie nicht beantworten und du wirst ihn auch nicht zurück rufen.

Einige Minuten später stiegen alle ins Auto, was mich sehr glücklich machte, da ich immer noch Hausaufgaben machen musste. Als wir zu Hause ankamen, lief ich direkt in mein Zimmer und beendete meine Hausaufgaben.

Der NeulingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt