Enttäuschung

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Ich fuhr in einer Bäckerei, damit wir uns was auf die Hand holen konnten, weil ich etwas spazieren wollte. "Wie ist dein Notendurchschnitt?", fragte ich den Neuling, während ich an meinem Belegten Brötchen biss und dabei lief. "1,9 du?", mir blieb ein Stück im Hals stecken, als ich seine Antwort auf meine frage hörte, mit großen Augen guckte ich ihn geschockt an, worauf er sich verlegen am hinter Kopf kratze. "Wow, ich hab es wirklich nur mit Strebern zu tun.", kommentierte ich es und lief weiter. "Was ist mit dir?", fragte er mich dann nach einigen Minuten. "2,2", beantwortete ich seine frage.

Wir redeten noch ein wenig über unsere Zeugnisse und liefen weiter, als es dann etwas später wurde brachte ich den Neuling nach Hause und fuhr selber nach hause, um mich umzuziehen. Zu hause angekommen rief ich aber zu erst Cenk über FaceTime an, um zu fragen wie es ihnen geht. Nach wenigen Minuten ging er ran, wir redeten schnell und legten dann auch schon auf. Aus meinem Kleiderschrank, holte ich mir mein Outfit für heute Abend raus und zog mich schnell an. Fertig gekleidet, fuhr ich dann zur Abschlussfeier.

Dort angekommen, sah ich schon jeden und steuerte direkt auf meine Klasse zu. "Da bist du ja endlich, Gaye.", rief Max und umarmte mich, man merkte sofort das er Alkohol getrunken hat, was ich schon ekelig fand. "Max alter, geh mal du stinkst voll nach Alkohol", ich drückte ihn etwas von mir weg, da ich es einfach ekelig fand. Alle fingen anzulachen und begrüßten mich dann. "Gaye kann ich kurz mit dir reden.", hörte ich auf einmal Mehmet, hinter mir. Muss das sein, fragte ich mich selber bejahte aber seine frage und lief mit ihn nach draußen, da es im Saal zu laut ist.

"Ich muss dir etwas wichtiges Sagen, obwohl ich weiß das es dich sehr verletzten wir, aber als guter Freund muss ich das einfach machen. Tut mir leid.", fing er an. "Dann erzähl mal", forderte ich ihn auf. Mit verschränkten armen stand ich vor ihm und wartete drauf das er anfing zu reden. "Emir und ich haben eine Wette abgeschlossen, in dieser Wette ginge es um dich.", als ich das hörte weiteten sich meine Augen und meine rechte Hand wanderte an mein Mund. "Was", sagte ich so leise das nur ich es hören konnte. "Wir haben vor 6 Monaten gewettet, wer von uns beiden mit dir unternimmt. Der Gewinner, darf dich haben, wenn er an dich interessiert ist, und bekommt ein Auto."

Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen, in der Hoffnung das alles nur ein blöder Traum ist, aber als ich meine Augen wieder öffnete merkte ich das ich wach bin und das mir das alles wirklich passiert. "Wieso erzählst du mir das alles?", fragte ich ihn. Immerhin sind schon 6 Monate vergangen, warum rückt er erst jetzt mit der Sprache raus. Er hätte es mir früher sagen müssen, wenn er sich dann auch noch als ein guter Freund von mir sieht. "Weil ich es nicht mehr ausgehalten hab, er hat gewonnen und dich bekommen. Er hängt auch nur mit dir ab, um mir eins auszuwischen. Emir will mich mit dir quälen."

Hä was für Quälen. Ich guckte Mehmet fragen an, da ich ihn einfach nicht verstand. "Ich wusste es, du verstehst es nicht ne?.", fragte er mich. Mit einer ernsten mine schüttelte ich mein Kopf und wartete auf seine Antwort. "Gaye ich............Ich liebe dich. Ich liebe dich, seit dem wir Kinder waren und immer zusammen gespielt haben. Als ich dich dann, wieder gesehen habe wollte ich dich wieder haben, aber diesmal für immer.", Ich schüttelte mein Kopf und fing an wie eine irre zu grinsen "Das kann doch nicht wahr sein oder ich träume bestimmt.", sagte ich und faste mir an den Haaren.

"Mehmet tut mir leid, aber ich sehe dich nur als Freund und nicht mehr.", versuchte ich klar zu stellen. "Gaye sag sowas nicht.", sagte er und kam auf mich zu "Bleib stehen und komm mir nicht so an. Wir wissen beide, dass aus nie etwas wird.", ich schüttelte mein Kopf vor Enttäuschung und lief an ihm vorbei. "Wohin gehst du?", schrie er mir hinterher "Weg und komm mir bloß nicht hinterher.", rief ich ihm zu und lief in die Richtung meines Autos. Gut das ich meine Tasche mitgenommen habe, dachte ich mir nur. Ich glaube nicht das ich da wieder rein gehen könnte, dass war einfach alles zu viel für mich.

Immer wenn man denkt, dass Leben geht Berg auf, kommt irgendetwas und zerstört es. Ich dachte wirklich das ich Gefühle für ihn habe, aber alles war anscheint nur eine Wette. Vielleicht war das was im Urlaub passiert ist, ein Teil seines Plans damit ich ihm verzeih. Das passiert wenn man naiv ist, Gaye. Ab heute werde ich nicht mehr auf mein Herz hören, dadurch geht alles kaputt, von heute an werde ich nur noch auf mein Kopf hören. Mit tränen in den Augen stieg ich in mein Auto und fuhr nach hause, da es für mich keinen sinn macht hier länger zu bleiben.

Als ich zu hause ankam, lief ich in mein Zimmer und packte mein Koffer. Eigentlich wäre morgen mein Flug, aber da mich hier nichts hält kann ich auch heute Abend fliegen, dachte ich mir. Mit schlechter Laune und tränen in den Augen packte ich mein Koffer. Nach ein paar Minuten wurde ich damit fertig und zog mich um, danach holte ich mein Handy aus meiner Tasche und wählte die Nummer von Musa amca, der Typ der uns immer unsere Tickets besorgt, dabei beachtete ich die Anrufe vom Neuling erst gar nicht.

"Hallo Musa amca, kannst du mir ein Flug für heute Abend einrichten?", fragte ich ihn, dabei versuchte ich meine Stimme klar zu halten, damit man nicht merkt das ich geweint habe. "Dein Flug ist doch erst morgen Abend.", sagte er etwas verwundert "ja aber ich möchte heute Abend noch fliegen?",beharrte ich "Okay ich guck mal ob sich da was machen lässt", ich hörte wie er etas tippte und nach wenigen Minuten bekam ich meinen neuen Flug. "Danke, Musa amca", bedankte ich mich . Nachdem ich aufgelegt habe, ging ich mit meinem Koffer nach unten zu meinem Auto. Danach fuhr ich zu Musa amca und holte mein Ticket ab "Ist alles okay bei dir?", fragte mich Musa amca, nachdem er mir mein Ticket gab.

Ich zwang mich zu einem Lächeln und nickte nur, er nickte mich unglaubwürdig an und verabschiedete sich von mir "Fahr vorsichtig und bestell deinen Eltern schöne grüße von mir", ich nickte nur und lief dann wieder zu meinem Auto. "Boar merkt er nicht das ich nicht, an mein Handy ran gehen werde.", schrie ich wütend im Auto und kramte mein handy aus meiner Tasche, um es aus zu stellen, danach fuhr ich auch schon zum Flughafen. Nach 20 Minuten, kam ich am Flughafen an und parkte mein Auto.

Mit einer Sonnenbrille verließ ich mein Auto, damit man meine verweinten Augen nicht sieht. Was mich auch total aufregt, ich versteh nicht warum ich überhaupt geweint habe. Ich wusste doch schon von Anfang an, dass er mich nie so richtig mögen wird und wenn ich in dem Neuling verliebt wäre, hätte ich es ja gemerkt, da es aber nicht der fall war gibt es auch kein Grund zu weinen. Wütend auf mich selber, weil ich wegen einem Jungen geweint habe, lief ich zum schalter und gab mein Koffer ab. Danach musste ich mich auch schon beeilen, weil ich ansonsten mein Flug verpassen würde.

Doch bevor ich in den Flieger einstieg, rief ich meinen Vater an und sagte ihm das er mich in vier stunden vom Flughafen, in der Türkei, abholen soll. "Dein Flug ist doch erst morgen", ich verdrehte meine Augen auf seine Aussage und erzählte ihm, dass ich es nicht für nötig halte noch länger in Deutschland zu bleiben, wenn meine Familie in der Türkei ist. "Du hast recht, wie spät soll ich dich abholen?.", fragte er mich. Ich beantwortete ihm seine frage und legte, nachdem wir uns verabschiedet haben, auf.

Ich drehte mich einletztes mal um, in der Hoffnung das irgendetwas passiert und mich vom gegenteil, von dem was Mehmet mir erzählt hat, überzeugt. Doch als mein Flug dann aufgerufen wurde und ich als letztes dort stand, lief ich auch rein und setze mich in den Flieger.

Der NeulingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt