"Du bist zu spät, Toni" murrt Justin, während ich mich umziehe.
"Antonia" verbessere ich ihn.
"Und nein, bin ich nicht" gebe ich höflich zurück. Ich bin pünktlich. Justin seufzt, verdreht die Augen, legt sich sein Stethoskop um den Hals und fasst in die Taschen seines Arztkittels.
"Okay" sagt er."Auf zur Visite"
Eigentlich läuft wieder alles so ab, wie die letzten Male, wobei ich zugeben muss, dass man wirklich viel von Justin lernen kann. Zwar ist er längst nicht mehr so überfreundlich wie am Anfang, doch ich komme schon irgendwie mit ihm klar.
In der Mittagspause lösen uns eine andere Oberärztin und ein Assistenzarzt ab, der heute von ihr herumgeführt werden soll. "Komm, ich lade dich auf einen Italiener hier in der Nähe ein, der ist Klasse" grinst er, während er sich das Poloshirt abstreift.
Sein durchtrainierter Oberkörper kommt zum Vorschein und ich sehe verlegen weg, bevor ich stottre: "I-ich weiß nicht."Justin sieht mich an und streift sich einen schwarzen Sweater über.
"Es ist nur ein Mittagessen, Antonia" sagt er und sieht mich streng an. Er hat Recht, es ist nur ein Mittagessen, außerdem sollte ich es mir nicht mit ihm versauen, immerhin berichtet er meinem Professor am Ende von meiner Leistung - und da beeinflusst ihn mein Charakter sicher.
"Okay" gebe ich schließlich nach und drehe mich um, um mich umzuziehen.
Der kleine Italiener ist hübsch eingerichtet, modern und farblich abgestimmt. Justin hat anscheinend bereits einen Tisch reserviert, was mich ärgert, weil er ja eigentlich nicht wusste, ob ich überhaupt mitkomme.
"Erzähl mir etwas über dich, Toni" meint er, nachdem uns unser Trinken gebracht wurde. "Ich heiße Antonia, bin 22 und nur meine engen Freunde oder Familie darf mich Toni nennen" gebe ich etwas schnippisch zurück.
Justin verdreht die Augen und ignoriert den Schluss. "Wo kommst du her? Wann würdest du geboren? Hast du Geschwister? Ich möchte dich kennenlernen."
Also beginne ich, ihm von mir zu erzählen. Ich sage ihm mein Geburtsdatum, erzähle ihm von meiner Geburt in Italien und Tim, welchen er bereits kennt, vom BVB her. Während wir essen erzählt er mir von sich, seiner Familie und seinem Studium, bevor wir das Restaurant verlassen.
Ehrlich gesagt finde ich es ein wenig unangenehm, dass Justin mich jetzt gut kennt, aber wenn es ihn dazu bringt, mich zu mögen, okay.
Als ich das Krankenhaus betrete, läuft Rosie, eine junge Krankenschwester die ich öfters antreffe an mir vorbei und wirft mir einen warnend Blick zu.Verwundert sehe ich zurück und will sie ansprechen, als ich plötzlich sehe, wie jemand auf uns zukommt.
Ich schlucke.
Marco.
"H-Hey"stottre ich völlig überrascht und mache automatisch einen Schritt von Justin weg. Dieser sieht zwischen Marco und mir her und krempelt die Arme seines Sweaters hoch.
"Was zum Fuck geht hier ab?" knurrt Marco wütend und sieht zwischen uns her. "M-Marco, wir waren nur-"
"Wir waren Mittagessen" unterbricht mich Justin freundlich lächelnd. Schadenfreudig lächelnd.
Marco sieht zu Justin herab, der locker einen halben Kopf kleiner ist als er und seine Augen verengen sich. "Ja schon, aber das hatte nichts zu bedeuten, er ist quasi mein Boss!" mische ich mich schnell ein und gehe auf Marco zu, um ihn zu beruhigen. "Geh mir aus dem Weg" knurrt dieser und schiebt mich sanft zur Seite, bevor er sich dem grinsenden Justin widmet.
"Marco!" sage ich verzweifelt, als er Justin schupst.Diesem passiert nichts, doch er rammt Marco wütend zurück, woraufhin dieser ausholt.
"HÖR AUF!" schreie ich, doch Marco's Faust landet bereits in Justin's Gesicht.
___________________________Heute ein kürzeres Kapitel. :D
Ich hoffe, es gefällt euch <3
Zockt ihr eigentlich auch Pokémon go?😂
Dieses Spiel ist komisch. :D
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Das Herz eines Stars
FanficDie 23. Jährige Antonia lebt und studiert in Dortmund, der Stadt der echten Fußball-Liebe. Sie selbst hält jedoch nur denkbar wenig von dem Sport ihres eigenes Bruders und auch der Versuch sie vom BVB zu überzeugen wäre kläglich gescheitert, hätte d...