,,Moment" sage ich schon wieder und bleibe stehen. Marie lächelt mich an, aber ich weiß, dass mein Verhalten sie allmählich nervt.
,,Marco liegt also doch hier und wir sind völlig unnötig eineinhalb Stunden durch die Gegend gefahren?" frage ich leise und eher an mich selbst gerichtet. Marie sieht mich etwas perplex an und antwortet: ,,Ähm...also er liegt auf jeden Fall noch hier."
Wütend hebe ich meinen Kopf.
,,Und wie willst du mich an den Sicherheitsleuten vorbei zu ihm schmuggeln?" frage ich.
,,Toni, ich sag es dir jetzt ein letztes Mal und bitte hör jetzt zu...meine gute Freundin Kara, also Dr.Martens, ist der Meinung, dass es sicher nur eine kurze Gedächtnisstörung ist und er sich vielleicht wieder an dich erinnert, wenn er dich paar Tage sieht. Das werden wir auch denen erzählen, verstehst du? Ich weiß, dass du grade ziemlich fertig und geschockt bist, aber du musst aufhören, mich alle zwei Minuten das selbe zu fragen" erklärt sie.
Ich sehe Marie kurz an, bevor ich nicke. Während wir weiter gehen, atme ich frustriert aus. Ich bin der totale Freak geworden.
Ich merke, dass Marco umgelegt wurde, weil wir mit dem Aufzug zwei Stockwerke weiter fahren, als ich normalerweise zu ihm gefahren bin. Marie erklärt mir, dass er in dem Abteil liegt, wo nur berühmte Leute liegen, die von Security Leuten bewacht werden. Mit ihrem Krankenhausausweis kommt sie auf die Station und führt mich vor ein Zimmer. Als ich Marco mit geöffneten Augen durch das Glasfenster entdecke, spüre ich einen Druck in meinem Hals und drehe mich weg. Normalerweise wären das Freudentränen, doch die Gewissheit, dass er sich womöglich nie wieder an mich erinnern wird, bringt mich eher aus Panik zum heulen.
Marie winkt eine junge Assistenzärztin aus dem Zimmer und sie entschuldigt sich lächelnd bei einer Frau. Das muss wohl Marcos Mutter sein, die ich bis jetzt noch nie gesehen habe.
,,Hey" lächelt sie.
,,Hey Kara, das ist Antonia. Können wir?" erwidert Marie.
,,Klar" nickt Kara.
,,Okay, also Toni, bleib bitte ganz ruhig, während du mit ihm sprichst. In den letzten Stunden haben wir festgestellt, dass er sich nicht nur nicht an dich, sondern auch gewisse andere Dinge nicht mehr erinnern kann...wir hoffen, sein Gedächtnis kommt wieder vollständig zurück" erklärt sie einfühlsam.
Ich schlucke und nicke schließlich. Wie wird er sein? Was erwartet mich? Ich habe Angst.
Als wir den Raum betreten, dreht die Frau sich zu mir. Ihr starrer Blick verharrt kurz, bevor er sich in einen lieblichen verwandelt.
,,Bist du Toni?" fragt sie leise.
Ich nicke vorsichtig, gehe langsam auf sie und Marco zu. Er starrt mich an, bringt mich dadurch fast zum weinen. Ich habe ihn so vermisst.
,,Er..er kann sich nicht..." stammelt sie, doch ich unterbreche sie, bevor sie es ausspricht.
,,Ich weiß" sage ich heiser.
Sie sieht mich an und reicht mir schließlich ihre Hand. ,,Ich bin Manuela" stellt sie sich vor.
,,Marco hat mir viel von die erzählt, er wollte eigentlich auch, dass wir uns mal treffen. Das hat bis jetzt noch nicht geklappt...naja, bis jetzt" sagt sie lachend.
Ich lächle gezwungen.
,,Okay...ich lasse euch jetzt alleine" verkündigt sie. Langsam sehe ich zu Marco, welcher die Augen gerade geschlossen hat und vor sich hin döst.
Ich kann einfach nicht glauben, dass er wach ist..es ist ein so schönes Gefühl.
,,Hey" sage ich leise und setze mich auf den Stuhl neben seinem Bett. Seinen Kopf dreht er zu mir und als er mich so vertraut wie früher anlächelt, überrollt mich kurz die Hoffnung, dass er mich vielleicht direkt wieder erkennt hat. Diese wird jedoch mit den Worten Guten Tag, brachial zerstört.
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Das Herz eines Stars
FanfictionDie 23. Jährige Antonia lebt und studiert in Dortmund, der Stadt der echten Fußball-Liebe. Sie selbst hält jedoch nur denkbar wenig von dem Sport ihres eigenes Bruders und auch der Versuch sie vom BVB zu überzeugen wäre kläglich gescheitert, hätte d...