67 - Amelia

4K 116 9
                                    

Wie gelähmt, starre ich auf dieses eine Wort. Schwanger. Schwanger. Schwanger.

Louie ist gerade Eindreiviertel, ich werde in zwei Monaten fünfundzwanzig und Marco kann ganz bestimmt kein Kind gebrauchen. Wie soll das gehen?

Ich fasse mir den Kopf. Das kleine Lebewesen kann nichts dafür und es kommt gar nicht erst in Frage, sein beginnendes Leben zu beenden. Seufzend stehe ich auf. Mir ist schwindelig und ich muss mich am Türrahmen festhalten, um nicht hinzufallen.

Diese Situation überfordert mich gerade extrem und ich weiß mir nicht anders zu helfen, als Clara anzurufen. Zum Glück ist heute Samstag und sie sollte daheim sein.

Ich bin erleichtert, als sie nach dem fünften Klingeln abhebt.

,,Hey Süße, was gibts?" meldet sie sich fröhlich.

,,Hey, könntest du vorbeikommen?" frage ich so neutral, wie möglich und beiße mir auf die Lippe.

,,Na klar. Ich bin in 20 Minuten bei dir" antwortet sie und ich bedanke mich. Nachdem sie aufgelegt hat, gehe ich in die Küche, um ihren Lieblingstee zu kochen. Blöderweise beginnt Louie gerade, als ich das Wasser aufsetze, zu schreien und ich hole ihn seufzend aus seinem Bett in Marcos Schlafzimmer.

,,Alles gut, Baby" sage ich beruhigend und gebe ihm sein Fläschchen Kakao. Er liebt Kakao über alles.

Als Louie aufgehört hat, zu schreien, mache ich den Tee fertig und gieße ihn in zwei Tassen, damit er wenigstens ein bisschen abkühlen kann. Als Clara dann kommt, ist er immer noch brühend heiß.

,,Heeeeey Großer!" begrüßt sie Louie und nimmt ihn mir ab, als ich die Türe öffne.

,,Hey, Danke, dass du kommen konntest" meine ich und nehme ihr den dünnen Mantel ab.

,,Gar kein Problem. Alles okay?" fragt sie und ich hänge ihre Jacke auf.

,,Ja. Komm, ich habe Tee gemacht" lächle ich und sie folgt mir freudig in die Küche. Nachdem wir ein bisschen über meine und natürlich auch ihre derzeitige Lage geredet haben, atme ich schließlich tief durch.

,,Ich muss dir was zeigen" sage ich und zeige ihr langsam den Test. Noch während ich ihn aus meiner Jackentasche hole, weiten sich ihre Augen.

,,Oh mein Gott!" quietscht sie.

Die Begeisterung packt sie, als sie ihn in die Hand nimmt und mich schließlich ansieht.

,,Ich freue mich so für dich! Wann hast du den gemacht?" fragt sie.

,,Vor einer halben Stunde" sage ich und kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. Marco und ich bekommen ein Kind!

,,Ohhh Jaa!" quietscht sie und ich lache, weil sie so süß aussieht.

,,Wann wirst du es Marco sagen?" frag sie und ich seufze.

,,Ich weiß nicht...heute beim Abendessen?"

,,Was? Nein, du musst es ihm dem perfekten Zeitpunkt sagen" meint Clara.

,,Und der wäre?" ich ziehe die Augenbrauen zusammen.

Sie zuckt die Schultern.

,,Vielleicht bei einem schönen Spaziergang im Sonnenuntergang?"

Hm, das klingt gar nicht so schlecht. Vielleicht werde ich ihn mir schnappen, sobald er Heim kommt und mit ihm und unserem Sohn...unseren Kindern spazieren gehen.

,,Okay" meine ich schließlich und sie grinst.

,,Aber echt, ich freue mich so!"

Eine Stunde später, ruft Claras Freund an und sie muss gehen, wobei sie mir beim Abschied viel Glück wünscht. Ich werde schon nervös, wenn sie Marcos Namen nur erwähnt. Als sie schließlich weg ist, ist es erst vier und ich weiß nicht, was ich tun soll, bis Marco kommt.

Das Herz eines StarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt