60 - Zwei Jahre später

4K 120 8
                                    

Zwei Jahre später

Universitätsklinikum Rechts der Isar.

Mit schwitzigen Händen und schlotternden Knien, starre ich auf den grauen Schriftzug über der Eingangstüre und atme tief durch. Ich habe das Gefühl, ich bin endlich ganz oben an meiner Leiter angekommen. Ich habe ewig darauf hin gearbeitet, endlich als Assistenzärztin hier anfangen zu können und jetzt ist es endlich so weit. Ich bin hier und nichts hält mich davon ab, reinzugehen und loszulegen.

Ich stehe hier, 2 Jahre später, am Ziel meiner Träume und mir fehlt es an nichts - doch erst einmal ganz von Anfang........

,,Antonia! Geht es dir gut? Wir haben ewig nichts von dir gehört, was denkst du dir, Kind?!" schreit meine Mutter durch das Telefon direkt in mein Ohr. Seufzend sehe ich mich um und atme tief durch.

,,Es tut mir leid, Mum. Ich hätte euch Bescheid geben müssen, aber ich hatte einfach keine Kraft mehr, zu bleiben" erkläre ich ihr ruhig.

Im Schneidersitz lasse ich mich auf der Wiese nieder und betrachte meine atemberaubende Umgebung, während meine Mutter mich zur Schnecke. Ich bin jetzt ein halbes Jahr lang gereist, und auch, wenn ich schon viel gesehen habe, ist und bleibt Nordengland mein Lieblingsfleck auf dieser Erde.

,,.....und deswegen möchte ich wissen, wann du wieder heim kommst!" beendet sie ihre Rede.

,,Mum" beginne ich unsicher. ,,Ich komme nicht mehr Heim...ich habe einen Studiumsplatz in München angeboten bekommen und fange in drei Wochen an. Meine Wohnung in Dortmund ist gekündigt und in München habe ich bereits eine WG gefunden" bringe ich meiner Mutter langsam bei und richte mich darauf ein, dass sie mich außer sich vor Wut anschreit.

Aber das tut sie nicht.

Nein, sie legt auf.

,,Guten Tag, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?" fragt eine junge Dame hinter dem Tresen im Eingang und lächelt.

,,Ich,ähm,suche einen Herrn.Dr.Weiß" erkläre ich nervös.

Sie tippt etwas in ihren Computer und fragt mich nach meinem Nachnamen, woraufhin ich wahrheitsgemäß antworte und sie überfordert von ihrer Freude und der hohen Stimme ansehe.

,,Chirurgie, einfach gerade aus durch und dann den Schildern zur Notaufnahme folgen. Irgendwann sehen sie dann einen zentralen Tresen und dort müsste er warten, sie können sich aber erst noch in der Umkleide umziehen" erklärt sie mir und ich bedanke mich, bevor ich loslaufe.

Ich kann wirklich nicht sagen, dass ich nicht nervös bin.

Einen Monat später, bin ich zu Clara und Mark in eine WG nach München gezogen und konzentriere mich voll und ganz auf mein Studium. Ich bin grade am lernen, als mein Handy klingelt und 'Isi' erscheint. Wir haben uns wieder vertragen und telefonieren jetzt öfters, genau wie Ich es mit Emma, Malin und Tim tue.

,,Hey Isi" sage ich und stütze meinen Kopf müde auf meine Hand. Dieses Studium macht mich fertig.

,,Toni, es ist soweit" keucht sie und ich bin sofort ganz Ohr.

,,Oh Gott, wo bist du?" frage ich und stehe auf, weil ich nervös werde.

,,In Dortmund natürlich....aaaahh!" kreischt sie und ich verziehe meinen Mund.

Das Herz eines StarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt