,,Vor drei Tagen erwachte der Profispieler Marco Reus endlich aus dem Koma und kann schon jetzt wieder normal reden und laufen. Hans, wie ist die Lage in der Dortmunder Klinik?"
Mein Augen sind weit aufgerissen, mein Mund hängt bis zum Boden. Ein Video von Marco wie er lächelnd in dem Krankenbett, an dem ich wochenlang weinend saß, wird gezeigt und meine Welt fängt an, sich zu drehen.
Marco ist wach.
Er ist seit VIER Tagen wach und Ich erfahre nichts. Was zum...?
Das totale Gefühlschaos bricht in mir aus und ich stehe wie eine Irre auf und laufe verstört durchs Wohnzimmer. Glück, Erleichterung, Verwunderung, Wut, Erschöpfung - das Telefon beginnt schrill, zu klingeln. Stürmisch stolpre ich hin und rede schon als ich Isi lese, los.
,,Isobelwaszumteufelistdadraußenlosmarcowachtaufundichwerdenicht-"
,,Antonia!" unterbricht mich Isi aufgeregt und ich weiß, dass auch sie grade am durchdrehen ist.
,,Ich bin in zehn Minuten bei dir!" sagt sie lediglich und legt wieder auf.
Völlig verstört renne ich ins Schlafzimmer und ziehe meine Jogginghose wieder aus, um eine halbwegs ordentliche Jeans anzuziehen.
Marco ist wach, Marco ist wach, Marco ist wach - und ich wurde nicht informiert.
Wieso? Wieso bin ich seit genau vier Tagen nicht mehr bei ihm gewesen?
Ich muss kurz überlegen, bis es mir einfällt und stütze mich schwindelig am Treppengeländer.
Als ich ihn vorgestern besuchen wollte, bat mich eine Krankenschwester -noch bevor ich in sein Zimmer konnte - wieder zu gehen, weil er auf die Intensivstation verlegt wurde und Besucher da nicht rein dürfen. Ich bin vor der Klinik weinen zusammengebrochen und dachte, er würde in zwei Stunden sterben, dabei war er da schon längst wach.
Wieso, zum Teufel, wurde ich angelogen!?
Wieso wurde mir nicht bescheid gegeben!?
In diesem Moment klingelt das Telefon erneut und ich lese Mama.
,,Mama, Ich mach die fertig" sage ich wütend.
,,Das machst du" sagt sie wütend zurück.
,,Tschüss" sage ich wütend.
,,Tschüss" sagt sie wütend.
Wütend lege ich auf und stapfe zur Garderobe, um mir meinen Mantel, einen Schal, Handschuhe und dicke Stiefel anzuziehen. Gegen halb neun ist es sicher arschkalt draußen.
Es vergehen noch ein paar Minuten, in denen ich ungeduldig auf und ab laufe, bis Isi kommt und wir stürzen uns anschließend sofort in ihr klappriges Fahrzeug.
,,Das macht überhaupt keinen Sinn!" schimpft sie ebenfalls sehr wütend.
,,Nein!" sage ich aufgebracht.
,,Eben überhaupt nicht! Als ich ihn vorgestern besuchen wollte, haben sie mich angelogen! Es hieß, ich kann nicht zu ihm, weil er auf der Intensiv liegt!" schreie ich schon fast.
,,Wa-rum!?" fragt Isi und betont jede einzelne Silbe.
,,Irgendwas ist da faul...aber gewaltig!" murmle ich wütend.
Weil der Mann hinter dem Tresen uns nichts über Marco sagen will, legt Isi ihren Kopf stöhnend in die Hände.
,,Wo.Ist.Marco.Reus?" frage ich so scharf und keinen Widerspruch duldend, wie ich nur kann.
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Das Herz eines Stars
FanfictionDie 23. Jährige Antonia lebt und studiert in Dortmund, der Stadt der echten Fußball-Liebe. Sie selbst hält jedoch nur denkbar wenig von dem Sport ihres eigenes Bruders und auch der Versuch sie vom BVB zu überzeugen wäre kläglich gescheitert, hätte d...