Kapitel 2

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Leon
Wilder Schmerz züngelte wie Feuer durch meine Adern bei seinem Anblick.
Seinem perfekten Gesicht.
Seinen perfekten Augen.
Seinem perfekten Gesamtbild.
Ich verfiel in einen Schockzustand und das einzige was mir dazu einfiel war Flucht.
Also lief ich.
Schnell und immer schneller werdend floh ich vor diesen Gedankenlosen Augen. Er hatte so abwesend gewirkt.
Und ich ertrug es nicht.
Mir war klar, dass dieser Schmerz in mir völlig idiotisch und absolut unnötig war.
Aber er ließ sich nicht abstellen oder verdrängen oder vergessen oder zur Seite schieben.
Er war schlicht und ergreifend da.
Mein Herz holperte unruhig in meiner Brust und manchmal fragte ich mich warum es überhaupt schlug.
Warum schlug dieses kleine Ding in mir weiter?
Warum raste es wenn ich Finnick sah? 
Warum schlug es mir bis zum Hals, wenn sein Blick dem meinen begegnete?
Warum hörte dieses kleine Ding in meiner Brust nicht einfach auf für die Liebe meines Lebens zu schlagen?
Es wäre so viel einfacher. Wirklich einfacher.
Schwer atmend hielt ich in einer dunklen Gasse an. Es war diese typische scheiße-aus-der-Dunkelheit-kommt-gleich-ein-Monster-oder-Vergewaltiger-rausgesprungen Gasse.
Komischerweise machte sie mir keine Angst.
Ihr Anblick tat ebenfalls weh. Die kühle Wand, an der ich lehnte erinnerte mich an einen Kuss. An geflüsterte Worte. Und die schleichende Dunkelheit erinnerte mich an Finnick. An Finn. Wie auch immer ich ihn nun nennen sollte.
Ich hatte mir geschworen nach der Hochzeit die Versuche einzustellen Finn zurück zu bekommen.
Ich hatte meinen Schwur gehalten, war aber daran zerbrochen. Ich war an Finnick zerbrochen. Das schmerzhafteste war aber allein die Tatsache, dass Finnick absolut gar nichts Dafür konnte.
Jetzt konnte ich ihn noch nichtmal hassen.
Nur die schmerzende liebe blieb mir.
Ich blieb weiterhin in dieser Gasse stehen und wünschte mir fast schon ein bisschen, dass irgendetwas passieren würde.
Ein Mörder oder ein Taschendieb. Vielleicht auch einfach nur eine Katze, die mich für einen kurzen Moment erschrecken würde und somit die Gedanken an Finnick vertreiben würde.
Aber nichts geschah.
Immer wenn man die zwielichtigen Gestalten brauchte tauchten sie nicht auf.
Nur wenn man sie nicht erwartete kamen sie mit einem Messer hinter dem Rücken und einem Serienkiller grinsen auf einen zu.
Über mich selbst den Kopf schütteln verschwand ich aus der Gasse. War ich wirklich schon so verzweifelt, dass ich über Mörder und dunkle Gassen nachdachte?
Ich dachte ja eigentlich nicht, aber meine Gedankengänge von grade eben hatten mich eines besseren belehrt.
Zum Glück würde ich in ein paar Tagen von hier weg sein. Hoffte ich zumindest.
Meine Mutter hatte mir schon seit letzter Woche einen gut bezahlten Job schmackhaft gemacht. Aber dafür müsste ich erstmal einen Crash Kurs in Sachen Tanz machen, was allerdings kein Problem sein sollte.
Leider kam ich nicht so einfach von dem ganzen hier los. Meine Vergangenheit, meine Gegenwart. Alles war irgendwie zu einem großen Matsch geworden und versperrte mir die Sicht auf meine Zukunft.
Ob die Zukunft wohl genauso schmerzhaft sein würde, wie die Gedanken an ihn?
Ich hoffte nicht.
Noch mehr schmerzen verkraftete ich nämlich nicht.

Cheers Mates!
Leon hat schon eine relativ krasse Charakter Umwandlung gemacht. Bedenkt man, dass er im ersten Teil, doch eher der hoffnungsvolle, Starke und kämpferische war.
Und jetzt? Ihr habt ja selbst gelesen.
Hoffe mal, dass ich nicht etwas zu überspitzt dargestellt habe oder so.
Eure Meinung zum Kapitel und Leon in die Kommis!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt