Kapitel 10

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Leon
Geschockt verfolgte ich die Bewegungen von Finns Mund. Ich verstand nicht, was er da vor sich hin brabbelte, aber sein verkniffener Gesichtsausdruck bedeutete nichts Gutes.
,,Finn..." Startete ich einen letzten Versuch ihn zu erreichen. Tatsächlich zuckte er kurz zusammen und Gänsehaut bildete sich auf seinen Armen, aber kurz darauf war er wieder der hasserfüllte Junge.
,,Nenn mich nicht so!" Knurrte er und fuhr sich durch sein schweißnasses Haar, dass in Strähnen in seiner Stirn hing.
,,Warum genau bist du so?" Fragte Nicklas zögernd und legte Finn eine Hand auf die Schulter. Ein Fehler. Finn verhielt sich, wie ich es erwartet hatte und stieß ihn trotz seines geschwächten Zustands von sich weg. Auch wenn Nicklas wie ein Typ aussah der so einen schwachen Stoß einfach wegstecken würde, taumelte er zwei Schritte zurück, ehe er sich unsicher über den Arm rieb. Er wusste eben nicht wie er mit Finn umgehen sollte.
Ach und du weißt es Leon? Fragte ich mich selbst.
Vielleicht...ich kannte doch meinen Finn. Das hier war nicht mehr Finnick...auch wenn er es sich noch immer einredete. Solange er nicht mit seinen Gefühlen nicht klarkam stieß er alles weg. So war es, bevor wir zusammengekommen waren, warum also sollte es jetzt anders sein?
Das Problem in dieser Gleichung war ich. Früher hatte ich um ihn gekämpft...aber jetzt?
Ich schloss für einen Moment müde die Augen und blendete alles um mich herum aus. Lauschte nur auf meinen Herzschlag.
Poch. Poch. Poch.
Mein Herz pumpte stetig Blut durch meine Adern. Es hielt mich am Leben.
Ich hätte vor ein paar Stunden sterben können.
War ich aber nicht.
Finn hätte den Schmerz weiter verdrängen können.
Hatte er aber nicht.
Dies könnte eine Chance sein. Dies könnte aber auch der Grund sein mein Versprechen zu brechen und mich wieder umzubringen.
Wie ich es auch drehte und wendete, ich wusste einfach nicht was ich tun sollte.
Ich hatte nicht mehr den Mut und die Kraft so verbittert um Finn zu kämpfen. Ich hatte nur noch meine Liebe für ihn. Aber es war eine liebe, die in einem Haufen von Trümmern lag.
Aber ich konnte auch nicht aufgeben.
,,Finnick, ich weiß, dass du mich hasst. Aber ich möchte dir sagen, dass das okay ist. Und ich möchte dich an ein Versprechen erinnern. Oder vielmehr an einen Gefallen, um den ich dich auf deiner Hochzeit gebeten habe." Ich machte eine kurze Pause und schaute Finn...Finnick fest in die Augen. In seine lodernden, braunen Augen.
,,Ich habe dich darum gebeten meine liebe für dich nicht zu vergessen. Erinnerst du dich?"
Verwirrt schüttelte er den Kopf und wirkte nicht mehr so angespannt. Er blieb zwar auf abstand, aber hörte mir zu.
,,Nicht schlimm. Ich habe nicht erwartet, dass du dich erinnerst. Gehofft, dass schon, aber nicht erwartet. Ich möchte nicht, dass du mich hasst, aber ich glaube deine eingeflößten Erinnerungen lassen dir keine andere Wahl." Ich schluckte schwer und gegen meinen Willen liefen salzige Tränen meine Wange hinunter. Es tat weh ihn so verzweifelt zu sehen. So hasserfüllt und verloren.
,,Finn, egal was du auch denkst über unsere Vergangenheit zu wissen...es ist nicht wahr. Ich würde dich niemals in irgendeiner Art und Weise verletzen wollen. Niemals."
Jetzt hieß es abwarten.
Denn ich konnte nicht alleine um ihn kämpfen. Zuerst musste er um sich selbst kämpfen...

Cheers Mates!
Es bleibt spannend würde ich sagen ^^
Was sagt ihr zu Leons letzter Aussage? Verständlich oder in euren Augen unverständlich?
Logischerweise verstehe ich Leon voll und ganz...wäre auch wirklich komisch seine eigenen Charaktere zu verstehen xD
So genug geredet, lasst eine Runde Feedback und Kritik da!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt