Kapitel 81

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Leon
Ich blieb reglos stehen, unfähig etwas zu sagen.
,,Leon." Wiederholte Finn und kam auf mich zu.
,,N-nein, bleib da...stehen. Bleib weg, b-bleib weg von mir." stotterte ich panisch und stolperte einige Schritte zurück.
,,Leon, ich bin es okay? I-ich erinnere mich an dich." Er hob beruhigend die Hände. Sie zitterten. Sein ganzer Körper zitterte. Und seine Tränen liefen weiter.
,,Nein." Hauchte ich und schüttelte langsam den Kopf.
,,Nein, nein, nein. Das ist vollkommen unmöglich. Unmöglich. Unmöglich." Ich schlang die Arme um mich und starrte Finn ununterbrochen an.
Gleich würde er sich in Luft auflösen.
Oder er würde kurz die Augen schließen und mich wieder vergessen.
,,Noah." Sagte er schlicht. Seine Stimme Schlich sich sanft in mein Bewusstsein. Er kam wieder näher, schritt für schritt.
,,Bleib stehen!" Schrie ich, meine Stimme überschlug sich. Ich wollte das nicht. Er sollte mich nicht so sehen. Ich schluchzte auf.
,,Bleib stehen Finnick!" Ich wurde so laut, dass meine Stimme eine Oktave höher rutschte.
Finn zuckte zusammen und hielt an.
Zum Glück.
Ich versuchte mich zu beruhigen, aber mein Herz klopfte zu laut.
,,N-nenne mich nicht Noah." Hauchte ich kraftlos. Er wirkte so normal. So wie früher. Doch er konnte es unmöglich sein.
,,Leon, ich bin ich. Okay? Ich weiß wer du bist, ich weiß wer ich bin. Ich weiß alles!" Er streckte die Hand leicht nach mir aus, doch noch war er zu weit weg, als dass er mich erwischen konnte.
,,Ich glaube dir nicht." Flüsterte ich und wandte den Blick von ihm ab.
Dafür war ich nicht bereit.
,,Sieh mich an."
Ich schluckte schwer.
Er stand vor mir.
Direkt vor mir.
Ich hatte seine Schritte nicht gehört.
,,Leon...bitte."
,,Nein." Brachte ich schluchzend heraus. Er würde mich nur wieder voller Hass ansehen. Oder seine braunen Augen wären ausdruckslos.
,,Bitte. Bitte Leon. Bitte." Auch seine Stimme war von Tränen erstickt.
Ich schüttelte heftig den Kopf.
,,Okay."
Mehr sagte er nicht.
Und dann war sein Kopf an meiner Schulter und seine Hände an meiner Hüfte.
,,Finn..." Entkam mir ein leises, überraschte keuchen.
Er trat wieder zurück, sein Blick lag fest auf mir.
Ich hatte den Kopf gehoben und sah ihn meinerseits an.
,,Siehst du mich?" Fragte er eindringlich und legte seine Hand an meine Wange.
Meine Lippe zitterte und war ganz trocken.
,,Nein. Ich bin blind." Brachte ich heraus. Vielleicht verstand er ja was ich damit ausrücken wollte.
,,Schau hin. Ich habe es auch getan." Er versuchte schwach zu lächeln, doch noch ehe das Lächeln entstand brach es schon wieder zusammen. 
,,Siehst du überhaupt mich?" Fragte ich meinerseits. Er konnte mich unmöglich sehen. Ich war viel zu gebrochen, als das er mich noch wollen würde.
,,Nein. Aber nicht, weil ich blind bin, sondern weil du mich nicht lässt." Sagte er und eine Spur Frustration mischte sich in seinen Tonfall.
,,Kannst du es mir verübeln?" fragte ich bitter und griff nach seinen Händen, um sie von mir zu schieben.
Schmerz zuckte über sein Gesicht.
,,Nein, kann ich nicht."
Er holte tief Luft.
,,Lässt du mich dich jemals wieder sehen?"
Ich schluckte schwer.
,,Nein."

Cheers Mates!
Das kann ja heiter werden 😅
Aber Hey, band 2 ist ja noch nicht vorbei!
Hoffe trotzdem es hat euch gefallen!
Feedback in die Kommis!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt