Kapitel 47

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Finnick
Die Veranstaltung war im vollen Gange, doch ich stand etwas abseits und versuchte meine Gedanken wenigstens ein Stück weit zu sortieren.
Schon wieder fragte ich mich, ob ich nun schwul war oder nicht.
Anscheinend ja schon.
Aber wie hätte ich das so lange vor meinen Eltern geheim gehalten?
Eine Gestalt lief von rechts auf mich zu. Ich sah aus den Augenwinkeln, dass sie den Kopf gesenkt hatte und einfach weiterlief.
Rein instinktiv drehte ich mich um und sagte:,,Eigentlich wolltest du aufhören dauernd gegen mich zu laufen."
Die Gestalt zuckte zusammen und hob den Kopf.
Müde, braune Augen blickten mich an.
Ein besorgter Zug Endstand um meinen Mund und verdrängte die Frage, warum ich das grade gesagt hatte.
Leon lächelte leicht. Es war eines der Lächeln, die ich selbst gerne in der Öffentlichkeit zur Schau stellte.
,,Kannst du...mitkommen?" Fragte Leon leise, seine Hände Klammerten sich um das edle Glas, dass jeder zu Beginn in die Hand gedrückt bekommen hatte.
,,Natürlich." Murmelte ich und bedeutete ihm vorzugehen.
Hier war ich eh nur den Blicken der Leute ausgesetzt.
Er ging los und stellte sein Glas bei einem leeren Tisch ab, ich tat es ihm gleich und musste mich beeilen, um mit ihm Schritt zu halten.
Ich wusste nicht was er hatte, aber gleichzeitig wusste ich, dass ich irgendwie für ihn da sein musste.
Er ging eine Treppe hoch und deutete auf eine Tür.
,,Zac will sich da später treffen."
Ohne eine Antwort von mir abzuwarten ging er in die Tür rein und blieb in der Mitte des Zimmers stehen.
Ich trat ebenfalls ein und drehte mich um, um die Tür zuzumachen.
,,Es tut mir leid." Flüsterte Leon.
,,Was denn?" Fragte ich verwirrt und drehte mich um.
Braune Augen blickten mir entgegen.
,,Dafür." Murmelte Leon, der ganz dicht vor mir stand.
Ehe ich zurück weichen oder etwas fragen könnte, lagen schon seine Lippen auf meinen.
Meine Augen schlossen mich und ich ließ seine Gefühle auf mich einprasseln, als wären es meine eigenen.
Er brauchte mich, obwohl er doch wusste, dass ich nicht da war.
Überrascht legte ich eine Hand auf meine Brust. Mein Herz flatterte wild.
Ich war aufgeregt, nervös und unsicher.
Und dann erwiderte ich dem Kuss.
Ohne viel Tamtam bewegte ich meine Lippen mit seinem und versuchte ihm so das Gefühl zu geben ich wäre da.
Meine Atmung ging nach einer Zeit so flach und schnell, dass ich mich fragte, ob ich denn überhaupt noch atmete.
In meinem Gehirn machte es Klick. Ein Schalter war umgelegt.
Sofort löste ich mich von Leon und starrte ihn entsetzt an.
Mein Herz raste immer noch.
,,Es tut mir leid Finn." Flüsterte er und rutschte ganz langsam, gegen ein freies Stück wand gelehnt, hinab Richtung Boden.
Ich nickte nur, die Hand weiterhin auf meinem schnell schlagenden Herz.
Zumindest wusste ich jetzt, dass ich eindeutig etwas für ihn fühlte.
Dennoch brauchte ich dringender als zuvor meine Erinnerungen.
Ich brauchte sie genauso sehr, wie Leon grade diesen Kuss gebraucht hatte.
,,Ist schon okay Leon." Murmelte ich, blieb aber im Raum stehen.
Es war okay.
Irgendwie.
Auf eine Art und Weise die ich nicht verstand.

Cheers Mates!
Ich mag das Kapitel ^^
Und ich will gleich mal alle eventuellen Hoffnungen zerschlagen: also klar, Zac hat eine Idee, aber bitte haltet euch die Möglichkeit vor Augen, dass es eventuell nicht ganz so glatt läuft 🙊
Feedback sehr gerne in die Kommis!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt