Kapitel 82

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Finn
So musste sich Leon gefühlt haben, als ich ihm gesagt hatte, dass ich nicht mehr wusste wer er war.
So verraten und verletzt.
,,Bitte." Flehte ich ein letztes verzweifeltes Mal. Doch ich sah es ihm an.
Er konnte nicht mehr.
Er hatte keine Kraft mehr hierfür.
Leon schüttelte langsam den Kopf.
,,Ich habe zu große Angst." Flüsterte er leise und trat einen Schritt zurück.
Ich musste den Drang unterdrücken ihm sofort hinterher zu laufen.
,,Ich auch Leon. Aber das ist nicht schlimm." Sagte ich so ehrlich wie möglich. Er musste doch merken, dass ich die Wahrheit sagte oder?
,,Das ist schlimm. Finn, ich kann dir einfach nicht vertrauen. So sehr ich es auch will, ich schaff es nicht. Solltest du nochmal deine Erinnerungen verlieren wäre ich verloren. Und zwar wirklich verloren."
,,Gut, ich werde sie aber nicht mehr verlieren! Ich war immer da! Ein Teil von mir wusste immer wer du warst und jetzt weiß alles in mir wer du bist. Klar, ich habe nicht den Hauch einer Ahnung wie sehr ich dich zerstört habe, aber ich bin trotzdem hier und ich werde ab heute immer da sein, wenn du mich brauchst. Und wenn das bedeutet mich vor meinen Eltern zu outen...dann werde ich das tun." Der letzte Satz kam mir nur schwer über die Lippen. Aber es war mein voller ernst. Ich hatte Leon schon zu oft verloren, nochmal ging nicht.
,,Nein! Das möchte ich nicht! Du darfst nicht dein Leben riskieren, nur wegen mir." Leon schüttelte beharrlich den Kopf. ,,Das kann und werde ich nicht von dir verlangen."
,,Dann sag mir was du brauchst. Was kann ich tun?" Ich musste mich sehr zusammenreißen nicht einfach zu ihm zu gehen und ganz fest an mich zu drücken.
,,Zeit. Ich muss nachdenken und ich möchte, dass du auch nachdenkst. Ob dir das ganze wirklich so viel bedeutet oder ob du nur an mir festhältst, weil ich immer da war."
Seine letzten Worte Verwundeten mich.
War es das was er über mich dachte? Das ich ihn nur aus Gewohnheit liebte?
,,Ich werde nachdenken. Aber meine Entscheidung wird die selbe bleiben. Sag mir bitte was du wirklich denkst."
Ich schaute Leon so eindringlich wie irgend möglich an.
,,Ich denke..." Seine Stimme brach ab und er schüttelte den Kopf.
,,Ist egal Finn."
,,Mir nicht." Murmelte ich leise, erkannte aber dass es Zeit war ihn gehen zu lassen. Es tat ihm weh. Ich tat ihm weh. Schon wieder. Weil ich ihn zu Dingen drängte, die er nicht sagen oder tun wollte.
Schuldgefühle machten sich in mir breit.
Ich war echt ein idiot.
Wie konnte ich von ihm erwarten, dass er der war, der er zu Beginn unserer Beziehung war?
Das war unmöglich.
Er hatte sich verändert. Ja. Und? Ich liebte ihn immer noch. Wenn ich etwas Positives an meinem Gedächtnis Verlust aufzählen musste, dann wäre es wohl das: durch diesen ganzen scheiß hatte ich erst wirklich begriffen wie weit ich für ihn gehen würde und wie besonders seine bedingungslose Loyalität mir gegenüber war.
,,Finn?" Ich blinzelte und fokussierte Leon, der zögernd einen Schritt auf mich zu kam.
Dann beugte er sich vor und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
,,Gib mich einfach nicht auf. Das ist das was ich denke." Flüsterte er und verschwand.
Und ich ließ ihn gehen.

Cheers Mates!
Das Kapitel war doch nicht ganz so schlimm oder? ^^
Sorry übrigens das jetzt ein wenig länger nichts kam...drei Tage oder? Die ersten zwei waren bei mir noch Schule und ich hatte privat was und der letzte Tag...Ferien 😂
Andere werden in den Ferien Produktiv...ich das genaue Gegenteil xD
Feedback und so in die Kommis!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt