Kapitel 11

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Finnick
In meinem inneren wirbelten Gefühle durcheinander, stapelten sich und fielen dann in sich zusammen. Was war Wahrheit und was Lüge?
Hektisch versuchte ich irgendeine Logik in meinen verworrenen Gedanken zu bringen. Ich öffnete hilflos den Mund, brachte aber keines der Wörter hervor, die mir im Hals steckten.
,,Hey, Finn..." Leons Stimme war sanft und beruhigend. Oder wollte ich nur, dass sie so klang und in Wahrheit wollte er sich nur bei mir einschleimen?
,,An was erinnerst du dich? Was habe ich dir getan. Bitte erzähle es mir." Er kam keinen Zentimeter näher, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, als würden seine Worte etwas in mir berühren.
Ich versuchte seiner Frage zu folgen und sah an dem Schmerz vorbei zu den verschwommenen Erinnerungen.

,,Soooo Finnick...gehen wir doch zurück in deine Vergangenheit." ich hatte keine Kraft mehr mich zu wehren und starrte einfach nur Blicklos an die verschmutzte Decke.
Ivan klopfte immer im selben Abstand auf die metallene Liege unter mir. Kleine Vibrationen wanderten durch mich hindurch und machten meine Augen schwerer. Der immer gleiche Rhythmus pulsierte von meinem Kopf bis zu meinen Füßen, die in abgewetzten Socken steckten. Bald schon hatte sich mein Herzschlag dem klopfen angepasst und ich driftete immer weiter ab.
,,Wenn ich bis drei zähle, schläfst du ein Finnick..."
Klopf. Klopf. Kopf. Klopf. Klopf.
Ich bestand nur noch aus diesem stetigen Geräusch.
,,Eins." Flüsterte eine Stimme neben meinem Ohr. ,,Entspann dich Finnick."
Dann wieder Stille. Mein Körper wurde ganz ruhig.
,,Zwei, schließe deine Augen."
Wie von selbst wanderten meine Lider nach unten. Es war alles so schwer.
,,Drei...schlafe ein."
Dunkelheit. Träge Dunkelheit waberte um mich herum und durch mich hindurch.
,,Hörst du mich Finnick?" Die Wörter schossen durch die Dunkelheit und hüpften wild um mich herum. Wie in Trance nickte ich.
,,Gut, wir werden jetzt zurück gehen. Lass deine Gedanken einfach treiben...du wirst schon die richtige Erinnerung finden."
Ich tat was die Stimme mir sagte und ließ meine Gedanken in die Vergangenheit wandern.
Alles war so träge und schwer, aber nach und nach baute sich ein anders Szenario auf.
,,Hast du die Erinnerung?" Wieder nickte ich.
,,Erzähl mir wo du bist, was siehst du."
Ich nahm meine Umgebung mit all meinen Sinnen war und murmelte leise:,,Ich sitze irgendwo im Wald, es riecht nach Kiefernnadeln. Der Wind ist kaum zu spüren. Neben mir ist etwas Warmes. Eine andere Person. Es ist dunkel, nur der Mond scheint durch die Äste."
,,Warum bist du dort Finnick? Was hast du als nächstes getan?"
Ich beschrieb der Stimme jede kleinste Geste. Den Jungen neben mir. Sein sanftes Lächeln. Meine Angst, aber auch meine Liebe. Ernste Worte. Verwirrung. Und noch mehr liebe.
,,Was, wenn ich dir sage, dass das was du siehst, falsch ist?" Unterbrach mich die Stimme Sanft. Ich stockte in meinen Erzählungen und wusste nicht was ich darauf sagen sollte.
,,Schau genauer hin Finnick. Du musst hinter das Trugbild schauen. Erinnere dich an den Geschmack des Wassers, dass du in der Schule getrunken hattest. Es hat bitter Geschmeckt. Er hat dir etwas in deine Flasche gekippt. Er hat dich hier her gebracht, dort wo euch niemand findet. Er hat dich bis zur Dunkelheit hierbehalten. Finnick, er wollte, dass du Ärger von deiner Familie bekommst. Schau ihn dir genau an...ganz genau..."

Ich blinzelte und fokussierte mich wieder auf Leon. Mit eiskalter Stimme sagte ich:,,Ich weiß was du getan hast."

Cheers Mates!
Ganz schönes Drama 🙊
Ich hoffe es ist nicht zu langweilig, die ganze Zeit Erinnerungen von Finnick zur Zeit Ivans zu lesen...naja ich dachte halt es würde helfen die gesamt Situation besser zu verstehen. Aber wenn es zu viel wird sagt Bescheid.
Und ja ich weiß, ich bin die ungeschlagene Meisterin der miesen Cuts xD
Feedback und Kritik ab in die Kommis!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt