Kapitel 26

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Finnick
Schweigend liefen wir zwischen Bäumen hindurch, in Richtung Ausgang des Parks.
So schweigsam es auch war, so aufgewühlt war es in meinem inneren.
Ich hatte nicht den Hauch eine Ahnung was ich noch glauben sollte.
Leon benahm sich nie so, wie er es in meiner Vorstellung eigentlich tun müsste. Er war süß und nett. Liebevoll, aufrichtig...ruhig.
Er war eine der wenigen Sachen in meinem Leben, bei deren Gedanke ich grade ruhig wurde.
Trotz dieser Tatsache traute ich ihm nicht. Ich kannte ihn gar nicht. Und ich hatte nur seine Worte.
Ich seufzte gequält und überlegte fieberhaft was ich jetzt fühlen sollte.
Hass?
Freundschaft?
Liebe?
Keines der Wörter schienen so richtig zu meiner momentanen Situation zu passen, denn jedes setzte voraus, dass ich stärkere Gefühle hatte, als die, die ich grade empfand.
Um die Wahrheit zu erkennen musste ich an Ivan vorbei kommen.
Aber wie?
Mein Versuch von eben war total nach hinten losgegangen und nochmal würde ich das nicht überstehen.
,,Leon, ich habe eine Frage. Wieso genau bist du hier?"
Ich sah ihn nicht an und durchlöcherte lieber meine Schuhe mit blicken.
,,Kommt drauf an wie genau du hier definierst. Wenn du es so meinst, warum ich im Park bin, dann kann ich nur sagen, dass es Zufall war. Wenn du es so meinst, warum ich hier bei dir bin, dann kann ich dir nur dieselbe Antwort geben, die ich dir immer geben werde: weil ich hoffnungslos in dich verliebt bin." jetzt schaute ich doch hoch und begegnete seinem offenen Blick.
Was sollte ich glauben? Und konnte ich ihm überhaupt glauben? Was wenn ich wieder gar nichts fühlen würde? Wäre das nun gut oder schlecht?
,,Und es widert dich nicht an mich zu küssen?" Fragte ich ihn weiter und stellte mir gleichzeitig selbst eine Frage: hatte es mich angewidert? Ja...eigentlich schon...irgendwie...zumindest rein theoretisch.
,,Nein. Warum sollte es?" Er sah ehrlich verwirrt aus. Na dann ging es ihm ja nicht anders als mir, denn ich kam gar nicht mehr aus meiner Verwirrung raus.
Statt zu antworten fragte ich meine nächste frage:,,Wenn ich das richtig verstanden habe, dann glaubst du, dass wir früher zusammen waren oder?"
Ein schnauben entwich ihm, bevor er in gefährlich ruhigem Ton sagte:,,Ich glaube es nicht nur, ich weiß es. Schließlich war ich live dabei."
Beim letzten Satz musste ich lächeln. Stimmt ja, wenn das was er sagte stimme, war er dabei gewesen und ich auch. Aber warum erinnerte ich mich nicht? Oder erinnerte ich mich nur nicht, weil Leon log und mein Kopf mich vor traumatischen Bildern Schützen wollte? Das machte doch aber keinen Sinn! Generell war alles unfassbar sinnlos.
Ich runzelte die Stirn und versuchte hinter mich zu schauen, um...naja um mich zu finden. Oder vielmehr den Jungen der ich vor der ganzen danke gewesen war. Aber von ihm war keine Spur zu sehen.
,,Wenn ich dich bitten würde mich für immer in Ruhe zu lassen, würdest du es tun?" Fragte ich ernst.
Leon lächelte schwach und schüttelte bedauernd den Kopf.
,,Ich kann nicht Finn. Ich kann und ich will dich nicht gehen lassen. Erst, wenn du wieder du bist und mich nicht mehr willst, dann lasse ich dich in Frieden. Aber davor? Tut mir leid, aber nein."

Cheers Mates!
Vielleicht habt ihr jetzt ein wenig Klarheit bekommen was Finnicks Gefühlszustand angeht xD
Eure Meinung zum Kapitel wie immer in die Kommis!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt