Kapitel 28

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Finnick
Zurück zuhause erwartete mich eine leere Wohnung.
Gottseidank.
Erleichterung durchströmte mich und immer noch kam es mir so vor, als wäre jedes einzelne Gefühl übertrieben intensiv.
Erschöpft legte ich mich mit den dreckigen Schuhen auf die Couch und seufzte tief und lange. Ein Marathon Lauf war nichts gegen die Hölle in meinem Kopf.
Mein Handy klingelte überdeutlich in meiner Hosentasche und brachte mich dazu erneut zu seufzen. Dieses Mal aber eher genervt und grummelig.
Mit betont fröhlicher stimme ging ich ran und sagte:,,Finnick Kaiser am Apparat."
,,Finnick, Schatz. Ich wollte nur sagen, dass dein Vater und ich grade nach Hause gekommen sind." ertönte die sanfte Stimme meiner Mutter aus den Lautsprechern.
,,Schön. Wie war die Geschäftsreise?" fragte ich hohl.
,,Ermüdend und unnötig. Aber genug davon, wie geht es dir?"
Ich musste ein Lachen unterdrücken. Wie es mir ging?
Nur so viel: alles tat weh.
Natürlich sagte ich nichts davon. Ich erzählte ihr auch nichts von meiner Verwirrung.
,,Gut. Nur ein bisschen müde." ich gähnte, um meinen Worten Ausdruck zu verleihen und lauschte dem Rauschen, dass eine vollkommene Stille verhinderte.
,,Wer ist Shane?" Platzte es plötzlich aus mir heraus.
,,Shane?" War die verwirrte Antwort meiner Mutter.
Dachte ich mir schon.
Dieser Junge und sein Kumpel hatten sich diese ganze Face nur ausgedacht, um ohne Anzeige davon zu kommen.
,,Nur ein Junge, der behauptet hat er wäre mein Bruder." sagte ich in einem beiläufigem Tonfall.
,,Interessant." War die verklemmte Reaktion meiner Mutter. Ihre Stimme hörte sich flach an, als hätte sie nicht genug Luft, um etwas Vernünftiges zu sagen.
Oder aber ich wurde einfach nur verrückt. Meine sehr Abwechslungsreichen Gefühle im Bezug auf Leon sprachen ja schon für sich.
,,Wie auch immer, nächsten Samstag ist ein Bankett zur Ehrung des neuen Bürgermeisters. Wir sind eingeladen und es wäre doch nett, wenn du mit Theresa hingehen würdest nicht wahr?"
Ich verdrehte die Augen. Als hätte ich eine Wahl.
Über meine eigene Verbitterung zerbrach ich mir nur kurz den Kopf ehe ich erwiderte:,,Hört sich gut an. Ich frage sie dann später."
,,Sehr schön. Und denk dran Schatz, halte dich von diesem Jungen fern. Er bringt nur Ärger, nichts weiter."
Wenn sie wüsste...ja was eigentlich? Wenn sie wüsste, dass er mich heute geküsst hatte.
Wenn Sie wüsste, dass er bei mir war, als ich schmerzen hatte.
Wenn Sie wüsste, dass ich keine Ahnung hatte, ob ihre oder seine Worte nun der Wahrheit entsprachen.
Ich schämte mich für mich selbst. Seit wann brachte ich meiner eigenen Mutter so wenig vertrauen und Respekt entgegen?
,,Natürlich. Ich muss jetzt Schluss machen, auf Wiedersehen."
,,Pass auf dich auf." Waren ihre letzten Worte, bevor sie auflegte.
,,Du auch." Murmelte ich in die Wohnung, in der deutlich das Ticken der Uhr und das Brummen der Spülmaschine zu hören war.
Wenn dieser Shane nicht mein Bruder war...halt, nicht 'wenn'. DA Shane nicht mein Bruder war, waren meine Eltern vermutlich in Gefahr. Ich meine, der Typ hatte eine Waffe. Aus unserem Haus. Und er kannte meine Familie.
Irgendwie war ich nur halb so besorgt wie ich sein sollte.
Was wohl daran lag, dass meine Gedanken immer und immer wieder zu braunem Gold wanderten...

Cheers Mates!
I Know, es gibt kein 'braunes Gold'. Das war aber eher metaphorisch gemeint xD
Ansonsten hoffe ich, dass Kapitel hat euch gefallen und ihr hattet Spaß beim Lesen!
Feedback in die Kommis!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt