Kapitel 59

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Finnick
Die Schritte meines Körpers führten mich zurück zu meiner Wohnung.
Zu Theresa.
Ein bitteres Gefühl stieg in mir auf, während Finnick 2.0 weiterlief und den Menschen denen er begegnete freundlich zu lächelte.
Seine eigenen Gefühle brannten am Rande meines...Ähm Seins.
Er wirkte glücklich.
Verwirrt, wegen Leon, aber glücklich. So unbeschwert und locker, als wäre dieses verdrehte leben, was wir geführt hatten und was er nun führte, sein Leben.
Ein schönes Leben.
So sehr ich auch meine Augen schließen wollte, Finnick 2.0 ließ mich nicht. Und obwohl die Welt dunkel war und nur die Sterne und ein paar Straßen Lampen meinen Weg erleuchteten, kam ich nicht zur Ruhe.
Die Gedanken von Finnick 2.0 kamen zum Glück nicht bei mir an. Zum Glück, denn seine Gefühle reichten mir vollkommen.
Ob er meine Gefühle auch spürte?
Spürte er die Verzweiflung?
Ich bezweifelte er stark.
Das hier war ein anderer Finnick. Nicht gefühlskalt. Nicht hasserfüllt. Nicht unsicher.
Er war glücklich.
Und das obwohl doch die einzige Sache, die uns wirklich glücklich machen konnte, der Mensch war, den ich immer wieder von mir gestoßen hatte.
Ich konnte die Tränen nicht aufhalten.
Und so schluchzte ich leise, irgendwo in den Tiefen von seinem Verstand.
Leon.
Ich vermisste diesen wundervollen jungen so schrecklich.
Er war so unendlich stark. Und nie, nie hatte er mich wirklich aufgegeben. Vielleicht hatte er darüber nachgedacht es zu tun, aber er hatte es nicht getan.
Ich wollte zu ihm.
Dieser Drang wuchs und wuchs.
Obwohl ich nicht genug über unsere Vergangenheit wusste, ich war mir sicher, dass ich es mit ihm zusammen herausfinden könnte.
Am liebsten würde ich mich einfach aus diesem Körper heraus drängen, doch die Mauern hielten mich davon ab irgendetwas zu tun.
Ich wollte doch nur zu Leon...
Dieser eine Gedanke beherrschte mich und wurde so stark, dass er über mich hinaus ging.
Finnick 2.0 zuckte zusammen und rieb sich gedankenverloren über die Brust, ehe er einfach weiter ging.
Es war eine banale Geste.
Aber wenn man mich jetzt sehen könnte, würde man das breiteste Grinsen sehen, dass ich je zustande gebracht hatte.
Finnick 2.0 fühlte es. Das Stechen, dass auch ich gefühlt hatte.
Und solange er das fühlte, gab es noch so etwas wie Hoffnung.
Jetzt musste ich stark sein.
Leon war es nämlich eindeutig schon lange genug.
Ich konnte also zu Finnick 2.0 durchdringen. Das war gut. Verdammt, das war mehr als gut.
Ich würde es irgendwie Schaffen.
Ich musste einfach nochmal zu ihm durchdringen.
So oft, bis er es erkannte.
Ich konzentrierte mich stark auf meinen Wunsch zu Leon zu kommen. Dieser Wunsch war so stark und mächtig, dass er erneut über mich herauswuchs.
Doch statt einen Weg durch die Mauer zu finden, prallte er zu mir zurück.
Schmerzerfüllt schrie ich auf, denn was für Finnick 2.0 nur ein kleines stechen war, war für mich so, als würde mein Körper sich selbstständig auslösen.
Ich krümmte mich zusammen und zitterte.
Umklammerte mit den Armen meinen Körper, bis mir einfiel das es nichts zum umklammern gab, da ich nichts war, als ein Gedanke in Finnick 2.0s Kopf. Mehr nicht.
Während so etwas wie Dunkelheit über mich kam und meine Verbindung zu ihm trennte, dachte ich an gar nichts mehr.
Denn welchen Sinn hatte es schon zu denken?

Cheers Mates!
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen!
Kritik, Meinung und Feedback einfach in die Kommis!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt