Kapitel 38

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Taylor
Pfeifend schloss ich die Tür des musikladens auf und musste Lächeln. Generell musste ich in letzter Zeit viel zu viel Lächeln, was schon fast verrückt war.
Kopfschüttelnd trat ich ein, ließ das Schild der Tür aber noch auf geschlossen.
Wir würden eh erst in einer Stunde öffnen.
Ich legte meine Tasche hinter den Tresen. Stirnrunzelnd betrachtete ich den Laden. Irgendwas fehlte.
Kurze Zeit später wurde mir auch klar was.
Das Bild von Zac und mir, das sonst immer neben dem Computer gestanden hatte war weg.
Zögernd fuhr ich mit der Hand über die Stelle, wo vor einer Woche noch das Bild stand.
,,Zac!" Rief ich, aber nur die Stille kam als Antwort.
Zögernd lief ich in den hinteren Teil des Gebäudes.
Unruhig biss ich mir auf die Unterlippe. Die Unsicherheit kam wie ein schleichender Gast und nistete sich in mir ein.
Kurze Zeit später verflüchtigte sich dieses Gefühl allerdings wieder, als ich Zac schlafend vorfand.
Es sah nicht grade bequem aus, wie er da halb verrenkt auf dem Stuhl saß, den Kopf auf die Tischplatte neben sich gelegt.
Trotzdem konnte ich mir ein kleines quietschendes Geräusch nicht verkneifen, da ich ehrlich zugeben musste, dass Zac mit Brille viel zu niedlich aussah.
Nicht dass ich das jemals laut sagen würde. Wahrscheinlich würde Zac die Brille dann nie wieder aufsetzten.
Leise Schlich ich auf ihn zu und schaute neugierig auf den Block, der unter seiner Hand lag.
Anscheinend hatte er schnell geschrieben, da seine sonst so ordentliche Handschrift von unregelmäßigen Schlenkern unterbrochen wurde.
Da ich nicht wusste wie privat das jetzt war wandte ich den Blick lieber zu meinem schlafenden Freund.
Er sah fertig aus und das obwohl er friedlich dalag.
Ich kämpfte eine Weile mit mir. Sollte ich ihn nun wecken oder nicht. Letzten Endes entschied ich mich dafür, da Zac es hasste nicht alles vorbereitet zu haben, bevor die Kunden kamen.
,,Hey, Zac...wach auf Alien." Murmelte ich leise und strich ihm mit meiner Hand sanft das Haar aus der Stirn.
Der Spitzname 'Alien' war vielleicht absurd, aber Zac hatte mir erzählt, dass er mit seinem Bruder auf den Namen gekommen war und irgendwie musste ich zugeben das der Spitzname passte.
Und im Endeffekt war es mir auch egal wie ich ihn nannte.
Als Zac sich nicht rührte griff ich zu härteren Mitteln und schüttelte ihn kräftig durch.
Diese Variante funktionierte immer, so auch jetzt.
Blinzelnd öffneten sich seine blauen Augen und starrten mich einen Moment überfordert an, bevor sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen Schlich.
Ich liebte seine Lächeln. Besonders diese, die er nicht geplant hatte.
,,Hey, wie war es bei Louis?"
,,Gut." Ich grinste und drückte ihm einen festen Kuss auf die Lippen. Ich konnte eindeutig nicht leugnen, dass ich ihn schrecklich vermisst hatte.
Irgendwann löste ich mich lachend von ihm:,,Putz dir die Zähne."
Er verdrehte die Augen und wirkte ein ganz kleines wenig beleidigt, dass ich ihn darauf hingewiesen hatte.
,,Ich lieb dich trotzdem." Flüsterte ich und umarmte ihn fest. Seine Arme schlossen sich fest um mich und er vergrub den Hals an meiner Schulter.
,,Wir müssen reden." Murmelte er nach einer halben Ewigkeit.
,,Gleich okay?" Flüsterte ich und schmiegte noch enger an ihn.
Ja, ich hatte ihn eindeutig vermisst. Eine Woche war vieeeel zu lang.
Zac gab mir noch eine Minute, bevor er sich von mir löste.
Er schaute mich viel zu ernst an.
Nervös flüsterte ich:,,Okay, du kannst nicht schwanger sein. Drogenabhängig bist du hoffentlich auch nicht. Ein Alkohol Problem? Unwahrscheinlich. Aids? Wehe du stirbst! Oder ist es wegen deinen Anfällen, sind sie schlimmer geworden?"
Er unterbrach meinen Redeschwall mit nur vier Worten:,,Es geht um uns."
,,Oh..." Ich wusste nicht ob ich erleichtert sein sollte. Immerhin starb er nicht. Das war gut.
,,Ich war noch nie der Beziehungsmensch...ich meine du weißt wie verkorkst ich bin...und..."
Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Meine Gedanken flatterten aufgeregt auf und ab, stießen gegen meinen Kopf und prallten voneinander ab.
Das konnte nicht wahr sein.
Ohne mein Zutun traten mir Tränen in die Augen.
,,Taylor, bitte sei...sei nicht traurig. Vertrau mir, ich werde dein Leben ruinieren...ich...ich bin ein schlechter Mensch. Und ich weiß auch, dass du mir nicht gut tust. Du bist selbst viel zu instabil." In seiner Stimme lag diese Härte. Eine härte, die immer da war, wenn er es wirklich ernst meinte.
,,Bitte..." Hauchte ich flehend und war nicht imstande klar zu denken.
,,Taylor, es tut mir unendlich leid." Flüsterte er und strich mir eine der vielen Tränen weg, die mir die Wange hinab liefen.
,,Du...du liebst mich nicht?" Fragte ich und hörte mich an wie...keine Ahnung wie ein anhängliches etwas.
In Zacs Augen sah ich Verzweiflung aufblitzen. Aber warum?
,,Nicht mehr. Meine Liebe für dich war echt, aber sie ist verblasst. Ich habe einen anderen Typen geküsst, als du weg warst. Der Kuss war tausendmal besser. Ich habe endlich wieder etwas gefühlt." Zac lächelte, selbstgefällig, aber auch traurig. Eine merkwürdige Mischung.
,,Also fühlst du nichts hierbei?" Fragte ich provokant und wollte ihn küssen, doch er hielt mich von sich.
,,Behalte deinen Stolz Taylor und jetzt hör auf zu weinen. Ich bin nicht eine deiner Tränen wert. Du kannst den Laden behalten, ich finde was anders. Sieh es als...Abschiedsgeschenk."
Er entglitt mir. Er war weg.
,,Nein...Zac..." Jetzt weinte ich richtig. Ich konnte ihn nicht gehen lassen. Er war alles für mich geworden.
,,Warum?" Flüsterte ich schmerzerfüllt und bekam keine Luft mehr. Mein Herz drohte zu platzen. Und es tat weh. So unglaublich weh...schlimmer als das Ereignis vor einigen Jahren. Tausend mal schlimmer.
,,Danke für deine liebe Taylor, sie hat mir immer etwas bedeutet." Und dann umarmte er mich.
Und ich stand nur da und tat nichts.
,,Lass mich gehen Zac." Flüsterte ich und trat rückwärts einige Schritte zurück.
,,Du...ich...wir...du hast uns aufgeben." Das waren meine Abschiedsworte an ihn, bevor ich es nicht mehr aushielt und weg ging. Oder vielmehr weg rannte.
Ich schluchzte leise vor mich hin und achtete gar nicht auf meine Umgebung.
Irgendwann kam ich bei meiner alten Wohnung an.
Meine Beine fanden automatisch zu der alten Bank am Rande des Feldes.
Dort angekommen brach ich zusammen.
Zac wollte mich nicht. Er liebte mich nicht. Und ich konnte ihm keinen Vorwurf machen. Er war verkorkst. Ich war verkorkst...aber ich dachte wir könnten es schaffen.
Tränen brannten in der Kälte um mich herum.
Mein Herz schlug weiter. Unbeeindruckt von dem Schmerz.
,,Ich liebe dich Zac." Stotterte ich und weinte weiter.
Ich wusste nicht wie lange. Ich wusste nur, dass immer neue Tränen kamen.
Als ich plötzlich Wärme neben mir spürte, dachte ich für eine winzige Sekunde es wäre Zac.
Er war es nicht.
,,Hallo Taylor, lange nicht mehr gesehen."
Bei dieser Stimme rebellierte mein Magen.
Er hatte mich gefunden.

Cheers Mates!
1.140 Wörter...ja guuuut 😂
Es war grade einfach nur so spannend daran zu schreiben! Und es tut mir echt leid, aber ihr werdet noch nicht erfahren, wer das ist und woher Taylor ihn kennt.
Aber eins kann ich euch sagen: es sind noch ein paar Geheimnisse offen und ich hoffe doch sehr, dass ihr letzten Endes überrascht sein werdet ^^
Ich hatte so Herz Schmerz beim schreiben dieses Kapitels...man ich liebe Zalor...und jetzt sowas...war tatsächlich fast am heulen 😅🙊
Wie auch immer Feedback gerne in die Kommis!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt