Kapitel 65

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Finnick
Neuer morgen.
Neues Glück.
Oder?
In meinem Fall wohl eher nicht, denn während Finnick 2.0 gemütlich durch mein Leben spazierte, keinen einzigen Gedanken an Leon verschwendete und überlegte was er seiner/meiner Mutter zum Geburtstag schenken sollte, blieb ich in ihm Gefangen.
Den. ganzen. verdammten. Tag. lang.
Aber ich verhielt mich ruhig.
Was hatte ich auch für eine Wahl?
Mein Zustand war nicht grade optimal.
Generell die ganze scheiß Situation war nicht optimal.
Meine Gedanken wurden immer ruheloser.
Meine Versuche einfach nichts zu tun immer verzweifelter.
Und der Tag lief weiter.
Die Sonne senkte sich.
Alles glitt wie in einem Traum an mir vorbei.
Ha! Vielleicht war es das ja! Ein verdammter Traum!
Ein zucken ging durch Finnick 2.0 und erreichte auch mich.
Eine Erinnerung?

Ich legte den Zettel weg. Einfach so ohne großes Tamtam.
Danach setzte ich mich und blickte auf meinen Schreibtisch.
Dort lag etwas.
Ein Gegenstand, der mich durch mein Leben begleitet hatte.
Die einzige Konstante die mir grade blieb.
Das einzige, was immer da bleiben würde.
Meine Sonnenbrille.
Durch sie hatte ich alles gesehen.
Leon, meine Schwester, die Wahrheit.
Jetzt sah ich nichts mehr.

Aber das war doch keine fremde Erinnerung! Ich kannte sie bereits.
Aber vielleicht hatte Finnick 2.0 die vergessen. Vielleicht hatte sein Leben noch mehr Lücken als meines.
,,Die Sonnenbrille." Murmelte Finnick 2.0 nachdenklich und lief weiter durch die Stadt während die Dunkelheit langsam kam.
Er bog in Richtung Park ab und ließ sich kurze Zeit später auf eine Bank fallen.
Die Minuten verstrichen und Finnick 2.0 kam einfach nicht zur Ruhe. Seine Gedanken waren mindestens genauso durcheinander wie meine.
,,Hey." Er zuckte zusammen, während ich meine ganze Aufmerksamkeit auf Leon richtete. Er stand vor mir! Er war hier! Direkt hier!
,,Hey." Murmelte Finnick 2.0 leise. Er bemerkte nicht wirklich wer da vor ihm stand.
,,Geht's dir gut?"
Finnick 2.0 setzte ein Lächeln auf, antwortete aber nicht.
In diesem Moment hasste ich ihn nicht dafür, dass er in meinem Körper hauste. Er tat mir leid. Er machte das selbe durch wie ich damals. Vielleicht...war er wie ich. Und ich war wie er.
Finnick 2.0 antwortete immer noch nicht. Ich wünschte ich könnte es.
Ich würde sagen...
,,Nein..."
Überrascht zuckte ich zusammen, nur um kurze Zeit später zurück in die Bewegungslosigkeit gedrängt zu werden.
Ich hatte gesprochen. Ich, nicht Finnick 2.0, der sich grade Stirnrunzelnd fragte warum er das gesagt hatte.
Ich!
Aber wie? Was hatte ich getan?! Egal was es war, ich MUSSTE es wieder tun. Ich konnte jetzt nicht aufgeben!
Natürlich nicht!

Und dann wachte Finnick 2.0 auf und nahm mir meine Hoffnung.
Ein Traum.
Ich hatte geträumt.
Er hatte gestern tatsächlich auf der Bank gesessen. Die Erinnerung kam tatsächlich.
Aber nicht Leon. Der nicht.
Und ich war auch nicht in der Lage die Kontrolle wiederzubekommen.
Ich war zu gar nichts mehr in der Lage.
Hoffen. Zerstören. Hoffen. Zerstören. Immer und immer wieder.
Wie hielt Leon das nur aus ohne daran zu zerbrechen?
Oder war er schon längst daran zerbrochen?
Ich hoffte nicht.
Würde er zerbrechen...würde ich mit ihm brechen.

Cheers Mates!
Finnicks Sicht ist viel zu anspruchsvoll 😂
Das übersteigt eindeutig meine Fähigkeiten zur Beschreibung einer Situation...naja ich hoffe es hat sich nicht plump angehört oder so 😅
Feedback wie immer in die Kommis! Kritik natürlich auch!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt