Kapitel 70

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Leon
,,Ich bin damals umgezogen und kam in deine Klasse. Wir beide haben uns zum ersten Mal auf dem Schulweg getroffen. Ich hätte dich fast umgerannt, weil ich so in Gedanken vertieft war. Aber du hast mich gesehen und bist ausgewichen. Naja ich wollte dann eigentlich einfach weitergehen, aber du hast mit was hinterhergerufen. Soweit ich weiß war es irgendetwas mit 'Hey, Typ der mich fast umgerannt hat, wenn du der neue bist, zur Schule geht es woanders.' ich dachte erst du legst mich rein. Dazu muss ich sagen, dass ich nicht unbedingt das größte Menschen vertrauen habe. Ich wurde in meiner alten Schule geschlagen und dachte es würde auf der nächsten Schule einfach nahtlos so weiter gehen." Ich zuckte mit den Schultern und umklammerte mit den Händen den kalten Eisbecher.
,,Warum wurdest du geschlagen?" Fragte Finn zögernd. Ich verkrampfte mich nur noch mehr und bemühte mich um eine langsame Atmung. Es war alles gut. Es war nur eine Frage.
,,Ich bin schwul." Sagte ich langsam und war doch ziemlich überrascht, dass es sich gut anfühlte das zu sagen. Ich hatte es früher eindeutig zu lange versucht zu verdrängen.
,,Mich stört es nicht." Finn lächelte schwach. Es sah ein bisschen nach Mitleid aus, aber eher nach einer Art der Akzeptanz.
Oh wenn du wüstest...
Wenn er wüsste, dass er selbst schwul war, dass er mich geküsst hatte und das er immer wieder für mich da war. Und ich für ihn.
Wenn du nur wüsstest...
,,Danke Finn. Das bedeutet mir viel." Ich bemerkte wie mir Tränen in die Augen stiegen. Rasch senkte ich den Kopf und versuchte möglichst unauffällig die Tränen weg zu blinzeln. Er akzeptierte mich, obwohl Homosexualität für ihn der Inbegriff von allem war, was ihn unperfekt machte.
Das war nicht Finn. Noch nicht mal Finnick. Das war schlimmer als das. Er war so unecht, dass er wieder echt war. Kein Roboter. Eine Marionette. Gelenkt von Menschen, denen er niemals gehören, aber immer gehorchen würde.
Aber er sah sich nicht selbst als Roboter.
Er war er. Und mehr zählte für ihn nicht. Er hinterfragte nicht. Er ließ es zu.
,,Leon." Murmelte er leise und legte seine Hand unter mein Kinn. Sanft hob er es hoch. Meine Tränen lösten sich aus meinen Augen und rollten langsam meine Wange hinab.
,,Finn..." Flüsterte ich und schaute fassungslos in seine Augen. Sie glänzten leicht und verbrannten mich fast, aufgrund der Intensität seines Blickes.
Dann blinzelte er und die Ausdruckslosigkeit war zurück.

Cheers Mates!
Sorry, heute mal ein wenig kürzer, aber mehr geht leider nicht. Muss die nächsten Tage für Mathe lernen...kann das nämlich null Komma null 😅 deswegen nicht wundern wenn die Kapitel vielleicht kürzer sind oder einen Tag mal nichts kommt xD
Naja über Feedback freue ich mich natürlich trotzdem!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt