Kapitel 71

1.5K 191 8
                                    

Finnick
Wie ein gespannter Gummi glitt ich zurück. Mein Kopf dröhnte und ich hatte das Gefühl dauernd zu fallen, nur um dann wieder empor geschleudert zu werden, damit der Fall anschließend noch tiefer wurde.
Ich schrie innerlich laut auf und hatte das Gefühl ich würde reißen. Als würde meine Verbindung zu Finnick 2.0 nur noch an dünnen Fäden hängen.
Pling.
Ein Faden war gerissen.
Pling.
Der nächste zerbarst.
Pling.
Ein weiterer löste sich aus der Verankerung.
Schwärze. Noch mehr pling.
Pling. Pling. Pling. Pling.
Bald hörte ich nichts andere mehr. Spürte nichts anders mehr.
War nichts anders mehr, als das beständige reißen von dünnen Fäden.
Ich verlor mich in der Dunkelheit. Sie war warm. Und einfach. In ihr gab es keine Probleme. Keinen Schmerz. Sie war, wie an einem Wintertag im warmen zu sitzen. Wenn draußen die Kälte lauerte, aber drinnen alles schön war.
So war die Dunkelheit.
Ich verkroch mich in ihr und fühlte mich so alleine wie nie zuvor.
Aber vielleicht war das ja der Preis. Einsamkeit im Gegenzug für Frieden.
Diesen Preis war ich bereit zu zahlen. Auf jeden Fall bereit.
Mit einem seufzen ließ ich los.
Pling.
...und fiel.
,,Finn, Hey, Finn. Bitte nicht schon wieder. Wach auf, bitte." Warme Stimme. Warme Hände an meiner Wange. Etwas Warmes unter meinem Kopf.
Die Wärme wurde je von rauer Kälte unterbrochen, als nicht ich, sondern mein Körper für mich die Augen öffnete.
,,Was ist passiert?" Fragte Finnick 2.0 erschöpft und drehte sich, sodass er Leon sehen konnte.
Wenn ich könnte würde ich ihn ganz fest in den Arm nehmen, so fertig sah er aus.
Wegen mir oder? Weil ich mich auf die Dunkelheit eingelassen hatte. War dadurch der Anfall entstanden? Denn ich war mir sicher, dass das ein Anfall war.
,,Du hast das Bewusstsein verloren, als wir grade von Eiscafé zurück gelaufen sind. Zuerst hast du nur gezittert...aber ich wusste um ehrlich zu sein schon was los ist. Naja, ich habe dich schnell auf dem Boden gelegt, sonst wärst du mich gestürzt oder so." Geistesabwesend strich Leon Finnick 2.0 durchs Haar. Ob er diese Geste überhaupt richtig merkte? Finnick 2.0 auf jeden Fall tat es und er war mehr als nur verwirrt, dass es ihn so gut gefiel.
Okay, meine Verbindung zu Finnick 2.0 war also noch da. Der Anfall hatte uns wieder zusammengeschweißt. Na immerhin etwas. Auch wenn ich schwach war, war ich anscheinend nicht so schwach um einfach aufzugeben.
Und Finnick 2.0?
Ich checkte vorsichtig seine Gedanken und Gefühle.
Er war bodenlos verwirrt.
Hey, willkommen im Club. Genauso ging es mir früher auch.
Er wirkte andere als sonst. Als wäre diese rosa Blase um ihn herum geplatzt. Nicht, dass er die Wahrheit kannte, nein das nicht, aber er begann zu hinterfragen. Was es mit Leon auf sich hatte. Warum er sich so vertraut bei ihm fühlte.
,,Danke." Murmelte Finnick 2.0 irgendwann leise und stand etwas widerwillig auf. Leons Hand fiel kraftlos herab.
,,Kein Problem." Flüsterte er.
Finnick 2.0! Jetzt nimm ihn wenigstens in den Arm! Oder nimm zumindest seine Hand!
Nicht, dass mein herumgerufe etwas bringen würde, aber ich musste es einfach tun!

Cheers Mates!
So, Neues Kapitel!
Ich hoffe es hat euch gefallen!
Feedback in die Kommis!
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt