Kapitel 68

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Leon
Mir ging es keineswegs gut.
Auch wenn ich dachte, dass es mir gut gehen würde, wenn ich Finn ein bisschen näher kommen würde.
Tja, falsch gedacht. Wie so vieles in meinem Leben war auch diese Tatsache falsch.
Mit jedem Schritt näher zum Eiscafé musste ich mich stärker zusammenreißen nicht einfach umzudrehen und weg zu rennen.
Trotzdem lief ich weiter.
Denn egal ob das nun Finn war oder nicht, ich musste einfach bei ihm sein.
Wer weiß...vielleicht...ach was, nein, die Hoffnung war wieder da. Wie typisch. Na mal schauen wann sie mich wieder Verließ. Vielleicht wenn Finn umzog und sich nicht mehr blicken ließ? Oder wenn seine Frau ein Kind Bekam? Oder aus einem anderen blöden Grund?!
Meine Atmung beschleunigte sich vor Wut und ich stampfte weiter.
Womit hatte ich das denn bitte verdient? Man! Warum? Immer und immer wieder! Ich muss wohl ein ganz schön schlechter Mensch sein...mit verkniffenem Gesichtsausdruck rief ich mir zur Ordnung. Finn konnte grade am allerwenigstens etwas für meine Wut. Er konnte nichts dafür...das wusste ich. Aber das bedeutete nicht, dass ich nicht dezent wütend auf ihn und die ganze Situation war. Nur dezent...
Ich trat in das Eiscafé ein und sah Finn bereits da sitzen. Auf demselben Platz, wo wir vor einer halben Ewigkeit schon mal saßen. Vor Zacs Selbstmord Versuchs. Vor meiner Panikattacke. Wo ich dachte wir beiden hätten noch eine Chance.
Mit rasendem Herzen ging ich auf ihn zu und steckte die Hände in die Tasche, die sich vorne an meinem Pulli befand. Bemüht meine inneren Aufruhre zu verstecken setzte ich mich mit einem Lächeln ihm gegenüber hin.
Er erwiderte das Lächeln.
,,Hey, schön dich zu sehen."
Mit blieben die Worte im Hals stecken. Es war auch schön ihn zu sehen. Und gleichzeitig war es schrecklich.
,,Hey, sag mal ist es okay wenn ich dich weiterhin Finn nenne?" Zwang ich die Worte dann doch aus meinem Hals.
,,Klar warum nicht? Warum genau...nennst du mich denn so?" Fragte er neugierig. Ein schmerzhafter Stich durchfuhr mich. Es war grotesk ihn so zu sehen. Er wirkte wie ein ganz normaler Junge. Ein glücklicher Junge. Und fast hätte ich ihm das abgekauft.
Wenn da nicht seine Augen wären.
Sie waren Stumpf und starr und machten mir immer wieder aufs Neue bewusst, dass das nicht Finn war. Also zumindest nicht der Finn, der alles über sich selbst wusste.
,,Das hat sich irgendwie so ergeben. Wie ein Spitzname." Ich verschwieg ihm lieber ein paar Dinge von früher. So auch, dass ich ihn so nannte, weil der Name für mich sein echtes Wesen ohne diese Fassade beschrieb.
,,Also mir gefällt es." Er grinste und vollkommen überfordert starrte ich ihn an. Ihm gefiel der Name? Er beharrte nicht darauf, dass er Finnick hieß? War das nun gut oder schlecht?
,,Leon." Finn schnipste vor meinem Gesicht herum.
Ich zuckte erschrocken zusammen und setzte einen fragenden Blick auf.
,,Wie lange war ich weg?"
Finn lachte leise und meinte:,, Lange genug, um zu verpassen, dass ich uns einfach mal ein Eis bestellt habe."
Ich schaute runter auf den Tisch.
,,Ist das...?" Begann ich zu fragen, wurde aber von Finn unterbrochen. ,,Ein Toffifee Becher, ich hoffe das ist okay?" Er lächelte unsicher.
Ich konnte nur nicken und begann zu essen.
Was wäre wenn?
Wenn irgendwas in Finn sich an uns erinnerte?

Cheers Mates!
Zufall? Oder hat es Mini Finn geschafft Finnick 2.0s Handlung zu beeinflussen? Oder war es schlicht und einfach Finnick 2.0 der sich an irgendetwas erinnert hat?
Was meint ihr?
Feedback wie immer in die Kommis ^^
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt