Kapitel 4

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Leon
,,Bist du sicher, dass du jetzt noch zu Zac willst?" Fragte meine Mutter besorgt. Mit einem entnervten seufzen zog ich mir die Kapuze über den Kopf, in dem kläglichen Versuch den Schmerz dadurch einzudämpfen.
,,Ja. Mir passiert schon nichts." Brummte ich abweisend und ging ohne ein weiteres Wort weg. Ich hasste sie dafür, dass sie meinen Schmerz nicht verstand. Egal wie ich es ihr auch erklärt hatte, sie kam immer wieder mit derselben Leier.

Ich weiß das Liebeskummer schlimm ist mein Schatz, es geht aber vorbei. Fest versprochen.

Sie wusste gar nichts. Sie kannte den Schmerz nicht. Es waren leere Worte für mich.
Der einzige der mich vielleicht ein wenig verstand war Zac. Aber auch er war im Moment einfach glücklich, da Taylor endlich mit ihm über so eine Sache geredet hatte. Was genau es war wusste ich nicht, aber es war mir auch egal, solange die beiden miteinander klarkamen. Würden sie sich trennen hätte ich nichts mehr an dem ich mich festhalten konnte.
Meine Finger zuckten kurz und ich atmete schwer. Das war eine weitere Problematik an der Geschichte.
Früher war ich nie schizophren, egal wie schlecht es mir auch ging.
Heute war alles...etwas anders. Mein Körper schien mich fast schon von selbst in gefährliche Situationen zu bringen.
Die Gasse von gestern zum Beispiel. In der verzweifelten Hoffnung, dass ein Serien Mörder dort auf mich wartete.
Ein Lachen entwich mir. Wie konnte ein Mensch die Macht haben einen so sehr zu zerstören?!
Ich schaffte es heute nicht zu Zac. Das wusste ich schon, bevor ich los ging. Heute war einer der schlimmen Tage. Einer der Tage, an denen der zerstörte Teil von mir über scharfe Messer und große Höhen nachdachte.
Ich konnte nicht im Haus bleiben, zu groß war das Risiko, dass ich irgendetwas in meiner Verzweiflung zerstören würde.
Irgendwann beschloss ich einfach mich auf den kalten Bürgersteig in einer Gasse zu setzen und zu schlafen. Wenn ich am nächsten Tag noch in der Verfassung wäre aufzustehen würde ich es tun, wenn nicht, dann nicht.
Also setzte ich mich und lehnte mich an eine der rauen Wände.
Tränen liefen mir stumm über die Wangen. Wie verzweifelt war ich eigentlich?
Ich verabscheute mich für mein Verhalten, aber ändern konnte ich es nicht. Es war mittlerweile ein zu großer Teil von mir geworden.
Ich hatte das Gefühl ich würde nur noch aus kleinen Teilen bestehen.
Noah.
Leon.
Der Leon, der in Finn verliebt war.
Der Leon, der irgendwie sterben wollte.
Ich hatte mich viel zu oft geteilt.
Immer noch rannen mir Tränen über die Wangen und meine Gedanken wanderten zu Finn. So wie sie es immer taten.
Er hätte mich jetzt in den Arm genommen, hätte mir die Tränen weggeküsst und hätte mich versucht zu beruhigen. Und es wäre ihm gelungen. Bei ihm hätte ich mich beschützt Gefühlt.
Mit einem Lächeln, dass so gar nicht zu meinem Gesamtbild passte, schlief ich ein und ließ mich in die Kälte fallen.
In Gedanken bei ihm.
Mit meinen Gefühlen bei ihm.
Mit allem bei ihm.

Cheers Mates!
Diese Geschichte macht mich immer so verdammt traurig. Euch auch?
Naja, ich hoffe trotzdem dass euch das Kapitel gefallen hat.
Ich hab erst zur zweiten Stunde Schule, was ziemlich praktisch ist, da ich das Kapitel hier schnell schreiben konnte.
Ich wünsche euch einen Schultag der schnell vergeht und einen Ferientag, den ihr genießen könnt.
Bye Bye

Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt