~19~

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Nathan's Sicht

Ich hörte das sanfte Klopfen fast nicht und doch hob ich den Kopf. Dann hörte ich Davina's Stimme.

"Nathan, bist du ok? Darf ich hineinkommen? Brauchst du irgendwas?" Ich sah mich in meinem Büro um. Überall verstreut lagen Scherben und Stifte. Ich stand wieder vom Boden auf, nahm die Akte und legte sie auf den Tisch.

"Komm rein, aber pass auf, hier liegen Scherben... überall." Ich sah auf meine Hände. Die Innenflächen waren zerschnitten, vom auf dem Boden abstützen. Ich zog zwei Splitter herraus und warf sie achtlos auf den Boden. Es tat nicht wirklich weh,aber vielleicht spührte ich den Schmerz gerade auch einfach nicht.

Die Tür wurde langsam geöffnet und Davina streckte ihren Kopf herein. Auf ihrem Gesicht sah ich einen besorgten und zugleich ängstlichen Ausdruck. Als sie dann das Chaos sah, blickte sie mich erschrocken an.

"Nathan..." Ihre Stimme war leise. Dann kam sie näher, schloss die Tür hinter sich und stellte sich vor mich. Ich spührte ihren Blick auf meinem Gesicht, doch ich sah sie nicht an und hatte meine Augen geschlossen. Ich schüttelte leicht den Kopf, ich wollte nichts sagen, nicht reden.

"Nathan, alles wird wieder gut! Das verspreche ich dir!" Plötzliche spührte ich ihre Hand an meiner Wange. Kurz verharrte ich bin der Berührung, doch dann neigte ich meinen Kopf zur anderen Seite und sah sie an.

"Woher willst du das wissen? Wieso sollte nicht sowieso schon alles gut sein?" Ich wusste nicht wieso, aber meine Stimme wurde wieder meines Willens immer lauter. "Was willst du mir versprechen? Du kannst nichts tun!" Meine Stimme brach am Ende und meine Verzweiflung war unter der Wut zu hören

Davina sah mich erschrocken an. Ihre Augen waren geweitet. "E-...es t-tut mir leid i-ich..." Sie unterbrach sich selbst.

Und plötzlich blitzenden ihre Augen wütend. "Nein! Nein das tut es nicht ich wollte ihnen nur helfen! Aber gut wenn sie meinen, das sie alles alleine schaffen müssen... bitte! Dann tun sie das doch!"

Ich sah sie überrascht an. Ich öffnete den Mund und schloss ihn wieder, sah sie nur sprachlos an. Wusste sie überhaupt wer hier vor ihr stand... Natürlich! Aber trotzdem hatte sie denn Mut mir ihre Meinung zu sagen, einfach so, ganz offen und ehrlich. Das tat niemand.

Doch anscheinend merkte sie gerade was sie gesagt hatte. "G-gut, wenn es ihnen nichts ausmacht dann werde ich jetzt gehen!" Dann machte sie auf den Absätzen kehrt und verschwand aus dem Büro. Ich war immer noch perplex, langsam schüttelte ich den Kopf... Wow, eine meiner Angestellten hatte mich gerade fertig gemacht, zu Recht. Ich hatte sie vollkommen grundlos angeschrieben, siehste mir doch nur helfen wollen.

"HALT Moment!" Ich rief ihr nach. "Warten Sie!" Dann rannte ich ihr hinterher."Davina!" Ich kam gerade bei den Aufzügen an als sich die Türen schlossen. "Verdammt!" Ich fluchte leise und hämmerte dann auf dem Knopf rum. "Mach schoooon!"

Ich hatte eine hervorragende Idee... vielleicht... wahrscheinlich, eventuell war sie auch nicht ganz so brillant... aber darüber machte ich mir jetzt keine Gedanken, genauso wenig wie das Problem welches vor ein paar Minuten noch in meinem Büro gestanden hatte, und ebenso war der Kummer verschwunden.

Just One Drink #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt