Davina's Sicht
Nun saßen wir da, aßen und redeten über dies und jenes, nebenher lief der Film. Ich genoss es sehr hier mit ihm zu sitzen und über Gott und die Welt zureden. Ich hörte ihm die ganze Zeit interessiert zu, so fasziniert war ich von seinen Geschichten.
Ab und zu merkte ich jedoch wie er in den Gedanken abdriftete, ging jedoch nicht darauf ein, denn ich selbst ging ebenfalls einigen Gedanken nach. Ich hatte beinahe schon Angst, dass er mich nun wieder von sich stoßen würde. Natürlich konnte ich verstehen, dass es wirklich verdammt gefährlich für mich werden würde, sollte die Mafia herausbekommen, dass ich Nathan wichtig bin... Wenn ich ihm denn wichtig bin. Meine Gedanken kreisten ständig darum und nicht nur das, ich malte mir aus was sie mit mir anstellen würden. Wenn er beispielsweise sich weigerte irgendetwas zu tun... würden sie mich dann foltern... oder töten, und am Ende wäre ich nur noch eine Leiche in einem schwarzen Sack der irgendwo im Fluss rumschwimmen würde... Das wollte ich mir eigentlich gar nicht bildlich ausmalen, doch mein Hirn hatte da anderes vor!
Ich zwang mich regelrecht dazu, mit diesen Gedanken aufzuhören!
Mein Blick huschte zurück zu Nathan. Das Glück scheint so greifbar nah zu sein und ich würde dieses Glück Nathan unter allen Umständen gönnen, nach dem was er durchgemacht hat. Kein Wunder, dass er nie eine Freundin hatte, jedoch gefällt mir der Gedanke jede Sekunde besser, eben diese zu werden. Ich meine vielleicht war ich ja auch die Erste... aber das konnte ich mir nur schwer vorstellen!
Nach dem die Pizza aufgegessen, der Film so gut wie vorbei war und unsere Gespräche weniger wurden, wurde ich plötzlich schrecklich müde, meine Augen fielen mir immer wieder zu und ich hatte das Gefühl ich würde auch im Stehen schlafen können. Dann sah ich auf die Uhr und bemerkte, dass es wirklich schon verdammt spät war. Um ehrlich zu sein, wollte ich dennoch nicht nach Hause fahren... beziehungsweise mich nach Hause fahren lassen, dafür genoss ich es hier viel zu sehr. Nathan's Gesellschaft entspannte mich und das Erste mal seit Jahren fühlte ich das Gefühl der Geborgenheit in mir. Ich gähnte und da wir sowieso die ganze Zeit nicht weit voneinander entfernt saßen, legte ich meinen Kopf an Nathan's Schulter. Kurz blickte ich zu ihm hinauf um mich zu vergewissern, das dies okay für ihn sei. Jedoch zeigte er keine Regung. Ich sah weiter zum Film, der wenn ich auch nicht viel zugeguckt habe, sehr spannend war. Nach und nach wurden meine Augen immer schwerer bis sie letztendlich zu vielen. Ich spürte noch wie ich hochgehoben wurde, die Abspannmusik ausgeschalten wurde und ich dann irgendwo hin getragen wurde.
Kurz blieben ich bei der Überlegung hängen wie er mich hochgehoben hatte und danach erst den Fernseher ausgeschalten hatte. Aber ich war zu müde um einen klaren Gedanken zu fassen.
Ich wurde in ein weiches Bett gelegt und zugedeckt. Ich wollte so etwas wie 'Danke' sagen, doch es kam nur ein Brummen aus meinem Mund. Bevor ich nun ganz einschlief, fühlte ich noch wie die Matratze auf der anderen Seite nach unten ging, was bedeutete das Nathan sich neben mich gelegt hatte. Dann schlief ich ein.
Als ich mitten in der Nacht aufwachte, lag ein Arm über meiner Brust. Ein ziemlich schwerer Arm, der mit beinahe wortwörtlich die Luft aus den Lungen drückte. Vorsichtig hob ich Nathans Arm hoch und stand auf. Er brummte nur kurz und drehte sich dann auf den Rücken... immer noch schlafend. Er sah unheimlich süß aus, die sonst ordentlich gestylten Haare, fielen ihm in die Stirn und er sah ganz friedlich aus.
Dann ging ich kurz in Bad, spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht und schminkte mich ab.
Ich ging zurück ins Schlafzimmer und legte mich vorsichtig hin und fast als hätte er es gespürt, zog er mich sofort zurück an seine Brust. Ich mummelte mich einfach nur in die Decke und kuschelte mich an ihn. Das Gefühl von Geborgenheit kam wieder hoch und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Mit diesem Lächeln schlief ich auch ein.
Am nächsten Morgen wurde ich von einem leisen Räuspern geweckt. Ich öffnete verschlafen wie Augen und sah nicht wie gedacht Nathan vor mir, sondern eine kleine, etwas rundliche, ältere Frau die mich entschuldigend anlächelte. "Signorina... es tut mir leid sie zu wecken. Ich wollte nur fragen was sie zum Frühstück wollen?" Sie sah wirklich nett aus und ihr italienischer Akzent klang stark durch ihr Englisch hindurch. Ich überlegte kurz. "Kann ich Pancakes haben? Es soll natürlich keine Umstände machen!" Fragte ich vorsichtig nach. Sie lächelte. "Natürlich, Signorina!" Dann wollte sie schon davon eilen, doch ich wollte noch etwas wissen. "Wo ist Nathan?" "Signor Troyestone ist unten, er wollte sie schlafen lassen!"
Erst jetzt fiel mir ein das heute ja Samstag war. "Ah okay, vielen Dank..." "Maria!" "Vielen Dank, Maria!" Ich lächelte breit und nachdem sie gegangen war, schwang ich mich aus dem Bett. Dann fiel mir ein das ich wieder einmal nicht zum Anziehen hatte, doch gerade als ich den Gedanken fertig gedacht hatte, fiel mir das kleine runde Geschenkpacket am Bettende auf. Es hatte eine pastellrosane Schleife und sah sehr edel aus... aber das konnte niemals das sein was ich dachte. Bedächtig öffnete ich die Verpackung.
Darin lagen eine weiße Spitzenbluse und eine edle schwarze Lederhose... von DG! Mir blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen. Das musste ein Vermögen gekostet haben. Ich rechnete... ich konnte nicht anders... und als ich den Betrag raushatte und wie lang ich dafür hätte sparen müssen, setzte ich mich auf die Bettkante. Nach einer Weile zog ich die Sachen jedoch an. Sie passten perfekt. Doch ich wollte nicht das Nathan so viel Geld für mich ausgab Deshalb zog ich meine Klamotten von gestern wieder an, verpackte die Sachen wieder ordentlich und klemmte mir den Karton unter die Arme.
Dann lief ich nach unten.
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Just One Drink #Wattys2017
Romance1. Teil Just One Drink 2. Teil Drinks For Two ••• -- Wird überarbeitet (63/-) -- ••• Auf der einen Seite: Nathan, reichster Newcomer in der IT-Branche und auf Platz 1 der Begehrtesten Junggeselle in LA. Genug von der eigenen Firma, Stress und eine...