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Nathan's Sicht

Als sie ablehnte, dass ich ihr half, legte ich mich aufs Sofa.

Ich schaltete das Radio ein und schloss dann die Augen. Sie hatte Recht ich war wirklich müde und mir fielen schon beinahe von selbst die Augen zu.

Ich hörte wie sie in der Küche herumwerkte, jedoch nicht wie sie zurück kam.

Erst als sie sich auch die breite Rückenlehne legte und mir durch die Haare strich, öffnete ich ein Auge.

"Ich bin... so komisch es sich sicher anhören mag, durch die Umstände... recht froh das ich ihr mit dir in Brasilien bin" Sagte sie leise und ihre Stimme klang etwas schüchtern.

Ich lächelte leicht, hob dann die Arme und zog sie auf meine Brust. Sie kicherte und malte dann Kreise auf meine Brust.

"Mir geht es genauso!" Murmelte ich und hob den Kopf leicht um sie anzusehen.

Sie lächelte mich kurz liebevoll an um dann weiter Kreise zu malen.

"Woher kannst du eigentlich so gut portugiesisch?" Fragte sie dann nach einer Weile.

Ich hatte den Kopf wieder zurück gelegt und die Augen geschlossen. "Ich bin ein Mischling." Sagte ich und musste kurz Lachen. "Mein Vater ist in LA geborerner Italiener und meine Mutter ist Halbportugiesin. Mein italienisch ist nur sehr gebrochen, aber portugiesisch ist einfach. Außerdem gefällt mir die Sprache besser."

Sie hob kurz den Kopf. "Aha... aber du siehst überhaupt nicht so aus wie ein Südländer... mehr wie ein Schwede oder Norweger!" Sagte sie und ich musste wieder lachen.

"Ich fasse das jetzt mal als Kompliment auf!" Meinte ich bevor ich ihr erklärte, dass ich der Einzige war der von der Erscheinung wohl ein bisschen aus der Reihe getanz war.

"Rafael, also mein Bruder, sah aus wie ein orginal italienischer Schönling. Braune Locken, gebräunte Haut aber ebenso blaue Augen wie ich und meine Mutter. Meine Mutter hast du ja schon kennengelernt, sie ist auch eher exotisch. Und mein Dad war klein, bullig, hatte beinahe schwarze Augen und eine Glatze." Ich schmunzelte. "Sozusagen der Stereotyp eines Mafiosi!"

Sie grinste kurz. "Hast du es je bereut zur Mafia gegangen zu sein?"

Mich überraschte ihre ehrliche Frage und ich musste nun doch kurz überlegen.

"Nein, eigentlich habe ich es nie wirklich bereut, erst als sie meine Familie getötet hatten."

Kurz blieb es still ehe ich nocheinmal ansetzte.

"Es kann schon einige Vorteile haben."

"Und die wären?" Fragte sie neugierig.

"Naja... dir wird Schutz versprochen. Innerhalb einer "Familia" würde jeder für jeden sterben." Ich hob die Hände von ihrem Rücken und verschränkte meine Finger miteinander. "Weißt du es ist wie ein Netzt durch das niemand durchfallen kann." Sagte ich zur Erklärung meiner Finger.

"Okey, also Familie und Schutz... was noch?"

"Du musst dir niemals finanzielle Sorgen machen... so in allem hat man ein gutes Leben."

"Warum sollte man dann raus wollen?" Sie hob eine Augenbraue.

Kurz war ich sprachlos. Dann antwortete ich nach kurzem Zögern. "Weil du Leute töten musst, die dir vielleicht gar nichts getan haben und nur ein Mittel zum Zweck sind! Und manche können das eben nicht ertragen..."

Just One Drink #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt