Enttäuschung und Beschützer-Instikt

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Ich fand meinen Bruder am schwarzen See unter der Weide, die mir so vertraut vorkam und ich nun endlich wusste, dass sie es auch war.

Ich ließ mich neben ihn auf den Boden sinken und legte meine Hand sanft auf seine Schulter.
"Hey, er hat es nicht so gemeint. Ihr seid doch beste Freunde. Ihr seid die Rumtreiber, ihr könnte einfach nicht anders als euch zu vertragen und Mist zu bauen. Mann, Brüderchen, das bist doch nicht du."

"Ach ja? Und wie bin ich dann? Ein Verstoßener von der Familie? Ein wiederwärtiges Monster?"

"Sag sowas nicht. Bei Merlins Barte, du bist kein Monster. Und auch kein Verstoßener. Ich werd dich immer lieb haben, Bruderherz."

"Ich dachte du wärst sauer auf mich, weil ich dir nichts von deinem ersten Schuljahr hier erzählt habe. Dir allgemein nichts von Hogwarts erzählt hab."

"Ich bin nicht sauer auf...", fing ich an, doch als er mir einen Blick mit hochgezogenen Brauen zuwarf, verbesserte ich mich: "Naja gut, vielleicht bin ich ein bisschen sauer auf dich, aber nicht so doll, dass ich dich verstoßen würde."

"Wirklich?!", schniefte er und schaute immernoch auf den See, statt zu mir, "Du bist doch bestimmt richtig angepisst, dass ich dich damals verwandelt habe. Und sei diesmal von Anfang an ehrlich!"

"Ja, gut okay. Vielleicht ein bisschen, aber das ist so gering, weil ich dir jetzt so endlich beistehen kann und außerdem ist Wolfsblut sein eigentlich voll cool."

"Ich wäre auch lieber Wolfsblut als ein Monster.", sagte er nachdenklich abwertend.

"Was?! Nein! Dann wären ich und du ja nichts mehr besonderes. Ich - nein wir - mögen dich so wie du bist Remus, das musst du akzeptieren. Und ja, ich finde es scheiße von Sirius, dass er dich wieder so runter gemacht hat, nachdem sie und ich dich aufgebaut haben. Aber ddaran ist nicht Sirius Schuld. Du solltest eher sauer auf mich sein, weil schließlich hat er mich ja nur verteidigt. Und das was er gesagt hat, meinte er nicht so."

Einen Moment lang herrschte Stille, in der wir die Lichtreflexionen der Sonne auf dem schwarzen See beobachteten.

Dann meinte er: "Okay, Themawechsel: Seit wann hast du eigentlich nichts mehr dagegen, wenn dich Sirius mit deinem Zweitnamen anspricht?"

Schon als er Sirius erwähnte, merkte ich, wie mir das Blut in den Kopf stieg.
Denn genau genommen, wusste ich es nicht. Ich hatte absolut keine Ahnung, was mit mir und Sirius war oder besser gesagt noch ist...
Deshalb blieb ich stumm und schwieg.

"Ich weiß, dass du ihn magst und  er dich.", sagte Remus einfach frei heraus.

Ich wandte meinen Kopf zu ihm und sah ihn einfach nur an, dann meinte ich: "Das ist doch wohl nicht dein Ernst, oder?!"

"Doch, klar, warum denn auch nicht?!"

"Weil das mit Sirius irgendwie... Ach ich weiß auch nicht... kompliziert ist?"

"Kompliziert? Nein, Schwesterchen, du machst aus allem immer das Komplizierte."

Schweigen.

Dann...

"Dir machte es zu schaffen, dass du nichts mehr vom ersten Schuljahr weißt und die Situation so nicht einschätzen kannst, richtig?"

"Ja, verdammt!", rief ich aufgebracht, fügte dann etwas ruhiger hinzu: "Du kennst mich eben zu gut, Bruderherz. Aber du hast Recht. Ich hab Angst davor, etwas falsch zu machen... iregndwie."

"Du brauchst dir aber deswegen keine Sorgen zu machen. Sirius ist ein verdammt guter Kerl. Und die Gerüchte stimmen nicht so richtig. Er hat zwar schon fast alle aus Hogwarts geküsst und hat sie gedatet, aber geschlafen hat er noch mit niemandem."

Die Gefahr lauert im Dunkeln (HP-FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt