Black oder doch Lupin?

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Am nächsten Morgen apparierte ich nach Hogwarts, während Gwendolyn und Remus in die Winkelgasse gingen, um ihre Schulsachen zu kaufen. Wie schon in meiner Schulzeit hatte Dumbledore einen Apparierschutz über Hogwarts gelegt, den nur er selbst als Schulleiter überwinden konnte, also lief ich vom Apparierpunkt aus in sein Büro und klopfte an die Holztür, nach dem ich dem Wasserspeier das Passwort genannt hatte.

„Herein.", rief er von innen und ich öffnete die Bürotür. Er saß wie immer hinter seinem Schreibtisch und neben ihm Fawx auf seiner Stange. „Ah, Mrs. Black. Wie komme ich in den Ferien zu dieser Ehre?", fragte er freundlich und starrte mich durch seine Halbmondbrille unverhohlen an. „Ich möchte den Nachnamen meiner Tochter umändern." Er runzelte verwirrt die Stirn und fragte: „Darf ich wissen, wieso?" „Ich möchte nicht, dass sie zum Gespött der Schule wird, wenn sie doch gerade mal einen Tag hier ist. Ihr Vater ist wie sie wissen in Azkaban und ist der angebliche Mörder von 13 Muggeln und Pettigrew. Ich hoffe, sie verstehen das." „Nun", begann er, stand auf, ging hinüber zu Fawx und streichelte sein Gefieder. „Ich finde ihre Ehre gegenüber ihrer Tochter Gwendolyn bewundernswert, jedoch muss ich anmerken, dass es ihr so vielleicht schwerer fallen wird, sich einzugliedern." „Aber das ist doch genau der Grund, warum sie meinen Geburtsnamen annehmen soll. Ich möchte nicht, dass sie für die Tochter des Massenmörders gehalten wird." „Ich kann Sie nachvollziehen Mrs Black."
Ich hob argwöhnisch die Augenbraue und starrte ihn in die eisblauen Augen. „Ach, können Sie das, ja? Und warum machen Sie dann so einen Brimborium darum?" „Ich möchte nur, dass es Ihrer Tochter bei uns gut geht. Genauso wie es Ihnen ergangen ist – auch wenn die Situation nicht immer positiv war." „Aber...", versuchte ich, doch er unterbrach mich. Anscheinend war er noch nicht fertig: „Wenn Sie es sich gut überlegt haben, dann sei es so. Dann brauche ich jedoch auch die Unterschrift von Gwendolyn selbst, dass sie damit einverstanden ist." „Sie brauchen die Unterschrift einer Elfjährigen, damit die Namensänderung gültig ist?", fragte ich ungläubig. Er seufzte und antwortete: „Ja, in der Tat. Denn wenn sie dann in der Schulzeit zu ihren Freunden ihren richtigen Nachnamen sagt, haben wir ein Problem. Und Ihre Tochter erst recht."

„In Ordnung", willigte ich schließlich ein, „Dann kommen wir morgen nochmal wieder, sie und mein Bruder sind derzeit in der Winkelgasse." „Ich könnte Ihnen auch einfach einen Patronus zukommen lassen, damit wir die Sache gleich heute abhandeln können." Er zog seinen Zauberstab, beschwor seinen Phoenix herauf und schickte ihn mit einer Nachricht in die Winkelgasse.

Gut zehn Minuten später rauschte es im Kamin und Gwen und Remus tauchten nacheinander auf und klopften sich den Staub von der Kleidung. „Mum, schau mal: Ich hab einen Nimbus 2000 von Remus bekommen. Ist das nicht super? Dann kann ich auch in die Mannschaft als Jägerin, wie du." Ich musste schmunzeln, über den Ehrgeiz meiner Tochter, den sie definitiv von uns beiden geerbt hatte und meinte: „Du weißt aber schon, dass du erst ab der zweiten Klasse ins Team aufgenommen werden kannst." „Aber reintheoretisch könnte ich doch auch schon in der Ersten, oder nicht, Professor?" Dieser sah seine zukünftige Schülerin an und erwiderte: „Ja, es gibt Ausnahmefälle. Aber in der Regel hat deine Mutter leider Recht. Aber vielleicht lässt sich ja was machen." Er zwinkerte ihr zu und schmunzelte, dann meinte er an sie gewandt: „Du willst also wieder Lupin heißen?" Sie sah kurz zu mir und meinte dann ehrlich: „Von wollen kann keine Rede sein, Sir. Ich wurde sozusagen dazu gezwungen." Seufzend bedachte ich sie mit einem enttäuschten Blick und schüttelte dann jedoch den Kopf. „Also möchtest du mit Black angesprochen werden?" „Ja, schon. Aber Mum meinte, dass ich dann verspottet werde. Ich bin stolz auf meinen Namen."
„Ja", seufzte ich, „aber wie ich dir bereits sagte, nehmen die meisten den Namen Black nicht immer positiv auf." „Aber gesagt, warum das so ist, hast du mir nicht.", trotzte sie meinem Argument.
„Was denkst du?", wandte ich mich an meinen Bruder. „Das hab ich dir schon gesagt und ich werde meine Meinung bestimmt nicht ändern, nur weil du mit Sirius' Hundeblick kommst." „Mist", fluchte ich, denn diese Strategie zog meistens. „Aber ich kann es ihr...", setzte er an, doch ich meinte schnell: „Nein. Sie ist noch zu jung dafür. Was meinst du, wie ein es ein elfjähriges Mädchen aufnehmen würde, dass ihr Vater...", unterbrach mich jedoch selbst, da ich merkte, dass ich zu weit ging. Jedoch hatte Gwendolyn anscheinend aufmerksam zugehört und fragte sogleich: „Dass Dad was?" Ich verfluchte mich selbst für mein Plappermaul, seufzte und sah Remus Hilfe suchend an. Doch es war schließlich Albus, der meinte: „Dein Vater hat kein Unrecht getan, aber wurde wegen einer vermeintlichen Straftat von der Zivilisation ausgeschlossen." „Wie ausgeschlossen? Und welche Straftat?" Sie runzelte die Stirn und sah uns fragend an. „Das muss dir deine Mutter erklären, tut mir leid." Gwendolyn wollte sich schon umdrehen, als Dumbledore sprach: „Und das wird sie auch erst in zwei Jahren tun." Fragend sah ich ihn an, doch er besah mich nur mit einem wissenden Blick." Sie seufzte: „Na gut" und gab sich schließlich damit zufrieden. „Aber wir hatten die Frage noch nicht ganz geklärt: Möchtest du jetzt Lupin oder Black heißen?", fragte Albus sie weiter. Fragend blickte sie zu mir und ich warf ihr nur einen bittenden Blick zu, dann meinte sie: „Lupin." Ich lächelte erleichtert und meinte: „Im privatem heißt du natürlich immer noch nach deinem Vater, es geht nur um die Schule. Versprochen." Sie nickte nur und unterschrieb dann. Als wir aus der Tür gingen, warf sie noch ein: „Du bist mir was schuldig. Irgendwann will ich die Geschichte noch wissen. Versprochen." Ich schüttelte daraufhin grinsend den Kopf und meinte: „Du bist genau wie dein Vater." „Aber auch wie du.", warf Remus ein und maulte daraufhin auf, als ich ihn leicht in die Seite knuffte.

Die Gefahr lauert im Dunkeln (HP-FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt