Am Abgrund

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So nach langem Stillstand, endlich mal wieder ein Kapitel. Es tut mir so unendlich leid. Abner irgendwas hat mich immer vom Schreiben abgehalten.
Wer sich für das neue Portal "Ideenzauber" interessiert, kann ab dem ersten April gerne mal vorbeischauen. Ich nehem daran teil. Vielleicht kommt irgendwann im April das erste Kapitel der eigenen Story. Schaut einfach mal vorbei.

Und ansonsten: Weil ich finde, dass das am Ende echt ein mieser Cliffhänger ist (aber der musste irgendwie sein) schreibe ich gleich weiter. Also, wenn heute kein weiteres Kappi kommt, dann spätestens morgen abend. Versprochen.

Aber jetzt will ich euch nicht länger aufhalten: Viel Spaß beim lesen.

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Gwendolyns PoV

Als ich endlich wieder etwas sehen konnte, kniff ich sie kurz darauf verzweifelt wieder zu, weil die Helligkeit so in den Augen stach. Als ich mich endlich daran gewöhnt hatte, erkannte ich nichts außer weiß. Eine endlose weiße Landschaft – wenn man sie denn als solche bezeichnen konnte. Ich wusste nicht wo ich war. Erkannte nichts aus meinen Träumen oder Erinnerungen wieder.
Als ich aufstand schwankte ich kurz. Merlin, warum war mir jetzt bitte schwindelig? Wo bin ich hier? „Mum?", fragte ich in die Endlosigkeit hinein. Endlosigkeit, wie sich das anhörte. Entweder wie, als wäre man unsterblich oder doch wie der... Nein, daran wollte ich noch nicht einmal denken. Ich war nicht tot. Ich war hier, also nicht tot. Ergab das überhaupt Sinn?
Ich wusste nicht weiter. Als ich die ersten Schritte tat, war es, als erkannte ich plötzlich Umrisse. Ganz nah und doch so fern. Irgendwie am anderen Ende der Endlosigkeit. Wurde ich verrückt? Das war doch dämlich, oder? Ich meine, ja, ich bin ein Wolfsblut, aber...

Die Gestalt am anderen Ende zog wieder meine Aufmerksamkeit auf sich. Sie war schmal gebaut, hatte wirres Haar und war – Mitte dreißig? Merkwürdig, ich dachte, es wäre vielleicht Dumbledore oder Merlin persönlich. Oder vielleicht auch der Tod. Aber ein Mann Mitte dreißig?

„Komm zu mir.", ertönte auf einmal eine raue Stimme in die Stille hinein. „Hallo?", fragte ich, doch es blieb alles still. Nur dieses verdammte Echo, was andauernd in meinen Ohren wieder hallte. Konnte es nicht endlich aufhören? Ich verzog vor Schmerz das Gesicht, als die Stimme noch einmal ertönte: „Komm zu mir, meine Tochter. Ich brauche dich." „Warum?", fragte ich zurück, auch wenn ich wusste, dass ich wieder keine Antwort erhalten würde. „Du bist etwas Besonderes.", antwortete sie jedoch und es war mir, als ginge die Gestalt am anderen Ende ein wenig auf mich zu. Ich kann mich aber auch irren. „Du gehörst mir, Gwendolyn. Komm. Komm zu mir.", erschallte diesmal exakt dieselbe Stimme – nur in meinem Kopf. „Wer bist du?", fragte ich wieder und meine Stimme verhallte in der Unendlichkeit. „Das weißt du bereits." Ich runzelte die Stirn und merkte, dass ich wie von Zauberhand getrieben einen Schritt nach dem anderen setzte. „ich habe keine Ahnung, wer du bist.", rief ich und bekam es langsam mit der Angst zu tun. Ich wollte nicht hier sein. Durfte vermutlich auch nicht hier sein. Hatte Mum nicht...?

„Lass deine Mutter nur reden. Es interessiert dich nicht. Du gehörst mir, Gwendolyn." „Und wenn ich nicht dir gehören will?", versuchte ich es mit selbstbewusster Stimme – merkte aber, dass ich kläglich gescheitert war. „Dann wirst du bestraft.", sagte er – ich wusste in dem Moment, dass es ein Mann war.

Plötzlich zitterte ich und wusste erst warum, als ich sah, dass der Boden erbebte und sich, nur wenige Meter von mir entfernt, ein großes Loch auftat. Hinunter in die Schwärze. Der totale Gegensatz zu dem vielen Weiß um mich herum. In dem Moment wurde mir klar, dass ich in Gefahr schwebte. Aber wie sollte ich hier raus kommen?

Moment? Träumte ich etwa? Das hatte ich noch gar nicht in Betracht gezogen. Was wenn,... Ja, natürlich. Ich zwickte mich in den Unterarm, in der Hoffnung, aufzuwachen, schloss ich die Augen. Doch als ich sie wieder öffnete, stand ich noch an genau derselben Stelle wie eben. Also doch kein Traum. Verdammter Mist. „Du kannst hier nicht weg. Erst wenn du mein bist, Gwendolyn Riddle." „Ich heiße Black. Oder Lupin. Wie du willst. Aber ich bin keine Riddle. Wer oder was ist das überhaupt? Und wer bist du?" „Darauf wirst du bald eine Antwort finden.", erwiderte er nur und es herrschte wieder Stille, bis...

„Komm zu mir.", sprach er wieder und der Sog von vorhin war wieder da und trieb mich in Richtung Abgrund. Denn genau das war es: ein Abgrund. Eine tiefe Schlucht ins Nichts. Vielleicht sogar in die Hölle – wenn denn das hier der Himmel war.

„Du bist nicht im Himmel.", ertönte wieder eine Stimme. „Geh aus meinem Kopf raus.", schrie ich und die Worte verhallten lautlos. „ich will dir helfen." „Mein Verstand kann mir aber nicht helfen, weil er nicht weiß, was richtig und was falsch ist." „Ich bin nicht dein Verstand.", zischte die Stimme in meinem Kopf und ich wusste, dass er Recht hatte. Ja, es war wieder eine männliche Stimme, aber diesmal eine Andere, als die die laut in der Unendlichkeit ertönte. „Okay", atmete ich zittrig ein und sah den Abgrund nur noch zwei bis drei Meter entfernt, „Wer bist du? Denn wenn ich dir vertrauen soll, muss ich wissen, wer du bist." „Du kennst mich. Ich weiß, dass du meine Stimme kennst. Ich werde dir jedoch nicht sagen, wer ich bin, das musst du selbst herausfinden. Oder frag deine Mutter." „Meine Mutter?", fragte ich verwirrt. „Warum meine Mutter?" „ich kann es dir nicht sagen. Ich weiß nur, dass sie mir sagte, dass nur ich dir hier raus helfen kann. Bitte, lass mich dir helfen.", flehte er beinahe und ich blinzelte die Tränen, die urplötzlich begannen in meine Augen zu steigen, weg. „Okay.", antwortete ich zittrig genau vor dem Abgrund stehend. „Wie?" „Was siehst du?" „Ich sehe weiß. Überall. Eine schmale Gestalt am anderen Ende mit wirren Haaren. Mitte dreißig." „Ein Abgrund?" „Ja. Direkt vor mir." Mein Atem ging schneller als ich versuchte mich gegen den Sog auf dem Boden zu halten. „Schwarz. Tief. Wie die Hölle. Seelenlos." Wieder stiegen die Tränen auf und diesmal konnte ich sie nicht zurück halten. Stumm und heiß rannen sie mir über die Wangen. „Ich hab Angst." „Ich weiß." Die Stimme seufzte. „Was fühlst du?" „Was ich fühle? Sagte ich schon. Angst." „Was noch?", fragte er weiter, forscher als beim letzten Mal. „Machtlosigkeit. Und einen Sog, der mich in den Abgrund treibt. Und dann diese beängstigende Stimme." Ich schluckte. „Was ist los mit mir? Werde ich verrückt?" „"Du wirst nicht verrückt. Das weiß ich. Glaub mir. Aber ich kann es dir jetzt nicht erklären, dazu reicht die Zeit nicht. Kannst du dich noch halten?" „Nicht mehr lange. Ich schaff's nicht. Ich komme hier nicht raus.", sagte ich und in dem Moment verlor ich den Halt und stürzte. In die Tiefe. Mein Schrei verklang im Nichts.

Nur noch meinen Namen. Die raue, liebevolle Stimme in meinem Kopf, die meinen Namen rief. „Gwenodlyn."

Die Gefahr lauert im Dunkeln (HP-FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt