Kopfschmerzen und der erste Kuss?

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Vier Tage später - es war gerade Mittwoch -plagten Remus und mich starke Kopfschmerzen, trotzdem saßen wir im Unterricht und versuchten diesen so weit es eben ging mitzuverfolgen. Dummerweise versagten wir - oder eher Remus - dabei kläglich.
Es war gerade Verwandlung bei McGonagall dran. Ich saß wie gewohnt neben Sirius und Remus neben James und Peter auf einer anderen Bankreihe. 

Ich sah Remus an, dass er mehr zu kämpfen hatte als ich, und so meldete ich mich und fragte: "Professor? Mir geht es nicht so gut, könnte mich mein Bruder bitte auf die Toilette begleiten? Ich habe sonst das Gefüh, dass ich mitten im Gang umkippe."

"Aber natürlich, Miss Lupin.", meinte diese verständnisvoll, "Und richten sie ihm aus, dass er demnächst vom Unterricht fern bleiben kann, wenn es ihm nicht gut geht. Wir wollen die anderen ja nicht vom Lernen abhalten, nicht?"

"Auf jeden Fall, Professor.", erwiderte ich, "Ich danke Ihnen."
Und damit stand ich auf, ging zu Remus Tisch und half ihm nach draußen in den Korridor.

"Das hättest du nicht tun brauchen. Ich hätte das schon noch überstanden, es wären ja nur noch...", setzte er an, während er sich an der Wand abstützte, doch ich unterbrach ihn: "Drei Stunden gewesen? Und dann noch Astronomie? Glaub mir, das hättest du ganz sicher nicht geschafft."

Er hielt sich vor Schmerzen den Kopf und lächelte mich gezwungen an.

"Komm, wir gehen zum Krankenflügel. Da kann dich..."

"Nein!", setzte er sofort entgegen, "Nicht zum Krankenflügel. Auch wenn der schon fast wie ein zweites Zuhause ist." Er grinste ein wenig schief, in der Hoffnung der Humor würde ihm gelingen - das scheiterte aber kläglich.

"Gut, meinetwegen, dann bring ich dich in euer Zimmer. Aber auf deine Verantwortung. Schließlich weiß ich nicht, was die Jungs immer mit dir machen in solchen Situationen.", meinte ich, ging auf ihn zu und legte seinen Arm um meine Schultern.

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"Wie geht es ihm?", fragte Sirius, als dieser mit James und Peter in den Jungsschlafsaal trat.

"Den Umständen entsprechend.", murmelte ich nur aufgeschreckt.

Ich hatte die ganze Zeit neben ihm in seinem Bett gelegen, lesend ein Buch in der Hand und ihm nebenbei über den Kopf gestrichen, so wie es meine Mutter immer bei mir gemacht hatte, als ich krank war und nicht zur Schule durfte. Dann hat sie mir immer vorgelesen. Meist aus 'Die Märchen von Beedle dem Barden'. Auch wenn sie sie nicht verstand, weil sie ein Muggel ist.

"Hast du Madame Pomfrey Bescheid gegeben?", fragte nun James nach.

"Ja, natürlich!", sagte ich leicht aufgebracht.
"Auch wenn er gemeint hat, ich solle ihr nicht Bescheid geben. Aber das sagt er vermutlich ständig und jedes Mal ist er froh, wenn sie es weiß, richtig?"

"Du kennst ihn halt.", meinte Sirius grinsend.

"Ach übrigens: Lily hat deine Sachen zusammengepackt und die Tasche neben dein Bett gestellt. Du kannst auch gern von mir abschreiben.", sagte James und hob demonstrativ die Augenbraue.

"Hey, Krone. Das ist meine Angewohnheit. Nimm die mir nicht weg!"

"Ist gut Tatze. Du hast sie wieder für dich.", meinte James und stieß Sirius grinsend den Ellenboden in die Seite.

"Habt ihr ein Geheimnis, von dem ich nichts weiß?", fragte ich und verschränkte beleidigend die Arme.

"Was? Wir vor dir? Nie im Leben. Warum sollten wir auch?", sagten die beiden gleichzeitig.

"Naja, was soll's. Ich geh dann mal. Wir sehen uns dann morgen."
Damit wandte ich mich um und ging.

Als ich gerade die Wendeltreppe zu den Mädchenschlafsälen hoch gehen wollte, hielt mich plötzlich eine warme Hand zurück und drehte mich zu sich herum.

Die Gefahr lauert im Dunkeln (HP-FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt