Eisige stille Kälte

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Am Montag nach der ersten Aufgabe, sprach Professor McGonagall ein Thema an, was fast alle dazu brachte, mit Tuscheln anzufangen.
"Der Weihnachtsball ist ein Privileg und wird bei jedem Tunier bei Schülern ab der vierten Klasse als Pflicht gesetzt. Und da ich nicht möchte, dass ihr euch aufführt wie tollpatschige Welpen, werdet ihr ab jetzt bis zum Ball zwei- bis dreimal wöchentlich Tanzunterricht bekommen."
Si räusperte sich kurz, damit wieder Ruhe eingekehrte und fuhr dann fort: "An welchen Tagen, wo und um welche Uhrzeit wird euch rechtzeitig mittels des Schwarzen Brettes in euren Gemeinschaftsräumen mitgeteilt. Logischerweise tanzen Mädchen mit Jungen. Sowohl beim Ball als auch bei den Übungsstunden, damit ihr euch aufeinander einstellen könnt. Die Champions werden den Ball mit einem Wiener Walzer eröffnen."
Sirius schluckte schwer und sah Cathrine auf den Rücken. Ja, er saß hinter ihr, aber auch nur, weil Alice nebeen ihr saß und damit er ihr im Unterricht einen Stift in den Rücken bohren konnte, um sie abzulenken.
Doch zurück zum Thema: "Um die Versorgung und die Vorbereitung werden selbstverständlich wir Lehrer uns kümmern. Und damit ihr auch eine entsprechende Garderobe aufweist und nicht in eurer Schuluniform auftaucht, so wie es die meisten Herren gerne tun würden, dürft ihr am kommenden Samstag nach Hogsmead gehen und euch passend einkleiden. Noch einmal an alle: Ich möchte nicht, dass jemand ohne Partner auftaucht oder in seinem Schlafsaal versauert! Und nun hopp hopp in den nächsten Unterricht."
Damit beendete sie ihren Vortrag und entließ uns in die uns zustehende Pause.

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*Cathrines Sicht*

In den nächsten Schultagen bis zum Hogsmead-Wochenende war es in den oberen Schulklassen recht unruhig, da Papierflieger und Zettel hin- und herflogen, wer denn nun mit wem zum Ball gehen würde.
Merkwürdigerweise, hatte Sirius mich bis jetzt immer noch nicht darauf angesprochen, und so langsam fragte ich mich, ob er wohl eine Andere gefragt hatte. Auch wenn mir dieser Gedanke einen Stich versetzte, musste ich doch zugeben, dass es Irrsinn war. Denn warum sollte Sirius mit einer Anderen gehen, wenn doch seine Freundin sehnsüchtig auf ihn wartete und er das genau wusste?

"Sirius", rief ich ihn nach unserer Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste-Stunde noch hinterher, ehe er in den tiefen Hogwarts verschwinden würde, um zum nächsten Unterricht zu gelangen.
Daraufhin drehte er sich zu mir um, lies seinen Rucksack wieder auf den Boden sinken, blieb stehen und zog eine Augenbraue nach oben. Und zum wiederholten Male fragte ich mich, warum ich das nicht konnte, obwohl ich es jahrelang vor einem Spiegeel versucht hatte zu üben.
"Was gibt's?", fragte er sichtlich genervt.
"Was ist in letzter Zeit los mit dir?"
"Was meinst du?" Er lehnte sich an die Wand, die hinter ihm war und schaut mich verwirrt an.
Ich beuge meinen Kopf nach links und sehe ihn mit meinem Ist-das-dein-Ernst-Blick an.
"Ich weiß nicht was du meinst. Sag du es mir!", verlangte er nun von mir und stellte sich weiterhin ahnungslos.
"Ganz ehrlich? Ich versteh dich nicht!", fuhr ich ihn jetzt an. "Du redest nicht mit mir, verhältst dich merkwürdig zurückgezogen und außerdem warte ich schon seit Ewigkeiten darauf, dass du mich fragst, ob ich mit dir zum Ball gehe, weil ich deine Freundin bin. Und diese Freundin macht sich Sorgen um dich. Um uns." Ich verharrte kurz in meiner Stellung, starrte ihm einfach nur in die sturmgrauen Augen und auch wenn ich wustte, dass ich vermutlich keine Antwort bekommen würde, setzte ich hinzu: "Erklär's mir bitte!"

Ich war den Tränen nahe, und er wusste das ganz genau und trat auf mich zu. Schritt für Schritt. Und ließ teilweise seine feste Maske, die er seit neustem immer aufsetzte, bröckeln.
Doch jeden Schritt, den er auf mich zu machte, wich ich zurück.
Bis mir plötzlich die kalte Tischkante in die kniekehlen stieß und ich fast umgekippt wäre, hätte er mich nicht rechtzeitig am Handgelenk und zu sich gezogen.
Zuerst genoss ich die Nähe, die mal wieder zwischen uns herrschte und sog seinen Duft, der nach Zitrone und Pfefferminze roch, ein. Bis ich mir über die Situation wieder bewusst wurde.

Die Gefahr lauert im Dunkeln (HP-FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt