Rund anderthalb Wochen später hatten wir die Abschlussprüfungen überstanden. Auch wenn ich fast nicht dafür gelernt hatte, waren sie denke ich trotz dessen gut ausgefallen.
Wie immer saßen wir unter unserem Weidenbaum und hatten uns diesmal Decken aus dem Gemeinschaftsraum geholt und die Jungs hatten sogar Essen und Trinken aus der Küche geschmuggelt – oder besser gesagt: Die Hauselfen haben sie beinahe damit beworfen.
Ich sonnte mich anlehnend an Sirius Knien, die er aufgestellt hatte, während er am Baum lehnte und eine Zigarette rauchte. Dies machte er in letzter Zeit ständig, manchmal nahm ich einen kurzen Zug, aber er rauchte definitiv zu starkes Zeug, von dem ich immer husten musste.Auf einmal wurde es dunkel über mir und ich dachte zuerst, es wäre eine Wolke vor die Sonne gezogen, doch als ich blinzelnd meine Augen öffnete, stand ein blonder Fünftklässler über mir, dem ich bereits schon mal Nachhilfe gegeben hatte. „Was gibt es denn, Jeremy?" „Ich soll dir und deinem Bruder einen Brief geben." Er reichte mir einen vergilbten Briefumschlag. „In Ordnung. Ist noch irgendwas?" Er schüttelte den Kopf und wandte sich dann wieder Richtung Schloss.
Ich drehte den Umschlag in meinen Händen und starrte auf eine vertraute geschwungene Handschrift. „Von wem ist der?", fragte Sirius mich von hinten. „Mum.", flüsterte ich, hob meinen Blick und suchte den von meinem Bruder. Remus sah mich aus angsterfüllten Augen an. „Was meinst du was drin steht?" Ich zuckte nur die Schultern und riss den Umschlag auf. Drinnen befanden sich zwei Zettel. Einer genauso vergilbt wie der Umschlag, der andere eine kurze Notiz mit anderer Handschrift.
Cathrine, Remus.
Vielleicht habt Ihr von dem Überfall in der Nähe von Turnbridge Walls gehört. Dieser stand vor einiger Zeit im Tagespropheten. Die Todesser dachten, dass das Schuljahr bereits zu Ende wäre und Ihr schon zu Hause. Sie sind bei euch eingebrochen und haben Eure Mutter gefoltert und ermordet. Mein herzlichstes Beileid.
Professor Albus P.W.B. Dumbledore„Hey? Alles okay?", vernahm ich plötzlich eine Stimme neben mir und dann eine warme Hand an meiner Wange. Ich blickte auf, sah in die braunen Augen von James und schüttelte den Kopf. Dann vergrub ich mein Gesicht in seinem T-Shirt. „Was ist los?", fragte er leise in mein Ohr. Ich schüttelte nur den Kopf und schniefte.
Sirius währenddessen starrte James wütend an und dieser zuckte nur mit den Schultern. Frank und Alice hatten davon nichts mitbekommen und Remus und Lily beobachteten das Geschehen von außen, während Marlene an Remus Schulter ruhte.
Schließlich hob ich wieder meinen Kopf von James Schulter und murmelte „Entschuldigung", dafür, dass ich sein Oberteil nass gemacht hatte. Dann streckte ich meinen Arm nach Remus aus und übergab ihm die Notiz von Dumbledore.Mit einem weiteren Schniefen stand ich auf und lies mich dann wieder neben Sirius am Baum nieder. Dieser legte beschützend einen Arm um mich und ich kuschelte mich in seine Halsbeuge und platzierte meinen Kopf auf seiner Schulter. „Was machst du mit dem Brief, der noch drin war?", fragte er mich. Seine Zigarette hatte er ausgetreten und achtlos ins Gras geworfen. „Ich weiß es nicht. Erst lesen, wann Remus die Nachricht realisiert hat?"
Prompt schaute mein Bruder auf und sah mich an. Er hatte Tränen in den Augen. „Ist das wahr?" Ich schluckte. „Muss wohl, oder?" Erneut spürte ich heiße Tränen in meinen Augen, unterdrückte diese aber. Ich musste jetzt stark sein. Für Remus.
„Was steht in dem Brief, den... sie uns geschrieben hat?", unterbrach er die Stille. „Ich hab ihn noch nicht gelesen.", antwortete ich daraufhin, „Willst du ihn zuerst lesen?" Er schüttelte den Kopf und erwiderte: „Lies du vor. Ich hör zu." Und setzte sich neben mich. Marlene ließ er dabei mit einem empörten Blick allein neben Lily sitzen.
Also nahm ich mir erneut den vergilbten Umschlag zur Hand, entnahm ihm den Brief und begann zu lesen:Lieber Remus, Liebe Cathrine,
ich weiß, es ist in dem Moment unpassend, dass ich euch diese Zeilen schreibe, doch werdet Ihr es irgendwann verstehen. Vermutlich kann ich es euch dann nicht mehr erklären, da ich dann bereits tot sein werde. Wenn dies der Fall sein sollte, lasst es euch von James Eltern erklären. Wir waren, wie ihr wisst, immer gute Freunde.Ich blickte auf und sah verwirrt zwischen meinem Bruder und James hin und her. „Unsere Eltern waren Freunde?", fragte ich die Beiden. Remus nickte nur unter Tränen und James zuckte nur mit den Schultern.
Na toll, und wo blieb jetzt meine Erklärung? Na, egal.
Ich widmete mich wieder dem Brief und las weiter:Cathrine, es tut uns leid, dass wir dir immer so sehr auf die Pelle gerückt sind, obwohl wir wussten, dass du bestimmt auch alleine klar kommen würdest.
Es fiel uns nicht leicht, mit euren Situationen klar zukommen, und das wissen wir. Aber wir wollten euch nur beschützen. Euch beide, auch dich Remus.
Ihr müsste auf euch aufpassen, Tom will euch auf eure Seite ziehen, und vor allem dich, Cathrine. Passt auf euch auf. Auf euch und eure Freunde, ihr werdet es nicht leicht haben, das weiß ich jetzt schon. Er wird euch immer auf der Spur sein, auch wenn ihr mal lange nichts von ihm gehört habt.„Irgendwie macht sie mir Angst.", unterbrach ich mich selbst und sah zu Remus. Dieser nickte nur und bedeutete mir weiter zu lesen.
Cathrine, wieder wende ich mich an dich. Ich hoffe, du hattest in letzter Zeit keine erneuten Visionen. Die sollten eigentlich aufeghört haben. Aber es könnte dennoch sein, dass dein Vater (Ich spuckte das Wort förmlich mit Gift aus) dir erneute Visionen schickt. Ich kenne ihn inzwischen gut genug, um das zu wissen. Deshalb möchte ich, dass du Okklu- und Legilimentik lernst. Das wird dir später noch weiter helfen, vertrau mir. Frag da am besten Dumbledore selbst oder wende dich an Severus, der hat sich damit glaube ich auch beschäftigt.
In der Hoffnung, dass es euch trotz dieser Nachricht ein einigermaßen gut geht,
Eure euch liebende Mutter„Sie hat gut reden. Sie muss das Ganze hier auch nicht mehr durchstehen.", fluchte ich und lies den Brief sinken. „Das ist unfair, und das weißt du.", murmelte Remus und starrte mich wütend an. „Ist doch aber wahr.", verteidigte ich mich. Sirius drückte mich beruhigend fester an sich und war demnach der Meinung: Ist gut, du musst es ja nicht provozieren. Ich seufzte ergeben und brachte sogar ein entschuldigendes Lächeln zu Stande.
„Was machen wir jetzt?", fragte Lily, die die ganze Zeit nur Zuschauer war. Ich zuckte nur mit den Schultern. „Schade, gerade die guten Einfälle kommen immer von dir.", meinte Lily, erhob sich und streifte ihre Sachen ab. „Na los, worauf wartet ihr. Wer zuletzt im Wasser ist, muss aufräumen.", rief sie noch, während sie bereits zum Steg rannte und mit einem eleganten Kopfsprung ins Wasser eintauchte, sodass es aufspritzte.
Das ließ sich niemand zweimal sagen. Jedoch war ich die Erste und fiel mit einer Arschbombe ins kühle Nass, dass hoch aufspritzte und mit einer Fontäne Alice traf, die gerade rein springen wollte und nun aber mit einem „IIh. Das war nass." Vor der Kante stehen blieb. „Ach komm, Alice. So kalt ist es gar nicht.", rief Lily, die auf dem Rücken die Sonne genoss. „Und Platz da.", brüllte Frank und schubste zuerst seine Freundin rein und sprang ihr dann mit einem Köpper nach. „Frank, Mann, das ist kalt.", meckerte diese rum und prompt landete ein Schwall Wasser in Franks Gesicht. „Na danke.", murmelte dieser sarkastisch. Und schon war die Wasserschlacht in vollem Gange, nur Remus ließ seine Füße nur vom Steg ins Wasser baumeln.
„Hey, Brüderchen. Warum so trübsinnig?", fragte ich ihn, als ich wieder zum Steg schwamm und mit dem Beinen im Wasser trat, damit ich nicht unter ging. „Wir haben unsere Eltern verloren, Voldemort verfolgt uns und morgen ist Vollmond. Ich darf trübsinnig sein.", knurrte er und starrte ins Wasser. „Wow, ist ja gut, ich lass dich ja schon in Ruhe.
„Ich mach das schon.", murmelte Marlene von hinten in mein Ohr, hievte sich auf den Steg und ließ ihre Beine neben denen von Remus ins Wasser baumeln.Ich wandte mich von ihnen ab und schwamm zu den Anderen.
Als ich wenig später wieder zu ihnen sah, küssten sie sich und Remus legte wärmend einen Arm um Marlene. Ich lächelte, als auch noch Sirius mich von hinten umarmte und hauchte: „Jetzt wird alles gut." Die Sonne ging langsam unter und färbte den See in ein orangerot.----------------------------------------
So, das war es mal wieder von mir. Ich hoffe, ihr musstet nicht allzulange warten und euch gefällt das Kappi.
Ich richte einen lieben Dank an Muschu03. Ich habe deine vielen Reads und Votes geshen und freue mich total. In wenigen Minuten ein Kapitel beendet, hammer, schaffe ich nicht. Ist aber bestimmt nach einiger Zeit langweilig, oder?
Na egal, und damit sich all die Anderen jetzt nicht benachteiligt fühlen: Einen lieben Dank auch dan all diejenigen, die mir treu bleiben, Kommentare und Votes hinterlassen und meine Geschichte mögen.
Das musste ich einfach mal loswerden, danke schön.
Eure Sophie
P.S. Entschuldigt, dass die Kappis in letzter Zeit nicht ganz so lang werden.
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Die Gefahr lauert im Dunkeln (HP-FF, Rumtreiberzeit)
FanfictionDies ist die Geschichte Cathrine Sophie Lupin's, ja richtig gehört, sie ist die Schwester von Remus Lupin. Durch einen Unfall ist sie zum Wolfsblut geworden und wurde bis jetzt Zuhause unterrichtet und darf nun endlich wie ihr Bruder auch nach Hog...