Wasserschlacht

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"Und, was haben sie gesagt? Was kommt denn nun bei der dritten Aufgabe dran?", fragte ich Sirius neugierig und sprang sogleich auf als er am Schwarzen See unter der Weide zu uns stieß.
"Labyrinth", meinte er nur und ließ sich an den Baum gelehnt neben Remus, an den Marlene gelehnt saß, fallen.
"Wie, jetzt? Labyrinth? Was meinst du damit, Alter?", fragte James jetzt nicht sehr galant. Er und Lily lagen auf der Wiese vor ihm, wobei James auf dem Bauch seinen Kopf auf die Ellenbogen gestützt hatte und eine meiner besten Freundinnen - na wer wohl? - seinen Rücken als Kissen benutzte.
"Na Labyrinth eben.", sagte Sirius nocheinmal und erklärte diesmal weiter: "Die haben unser geliebtes Quidditsch-Stadion mit mannshohen Hecken bepflanzt, die ein Labyrinth bieten. Und in dem tummeln sich magische Tierwesen, die wir bekämpfen dürfen bis wir den Trimagischen Pokal erreichen."
"Echt jetzt?!", stieß ich erstaunt aus und ließ meine Beine ins Wasser baumeln.

Sirius nickte. "Warum sitzt du dort unten allein, Prinzessin?"
"Weil es mir hier gefällt. Das Wasser ist ein Traum.", schwärmte ich verführerisch. "Willst du nicht herkommen?" "Jetzt wo du es sagst?!" Er grinste.Nicht einfach nur so, sondern sein Rumtreibergrinsen.
"Okay. Was wird das jetzt -", wollte ich ansetzten, kam aber nicht weit, denn Sirius kam auf mich zu und schubste mich von hinten ins Wasser. "AAhh", schrie ich als ich noch in der Luft hing und im nächsten Moment mit einem Platsch ins Wasser fiel. 

"Mann verdammt, Tatze! Das ist eiskalt!", versuchte ich es bibbernd als ich Wasser spuckend wieder auftauchte. Dabei war das Seewasser angenehm kühl in dieser bereits jetzt schon warmen Frühlingsfreitag. Aber kalt war es trotzdem, da meine Kleidung sich mit Wasser vollgesogen hatte und mich so leicht nach unten drückte.
"Tut mir leid. Das wusste ich nicht. Ich dachte, es wäre warm.", gab er besorgt um meine Gesundheit von sich. "Warte, ich helf dir."
Er kam zum Rand des Sees und reichte seine Hand übers Wasser. Ich ergriff diese, doch anstatt mich von ihm rausziehen zu lassen, zog ich kurz daran, Sirius verlor das Gleichgewicht und segelte wie ich mit einem Kopfsprung ins Wasser.
Mist, er musste also darauf vorbereitet gewesen sein.
"Haha... Nicht reingefalen!", grinste er als er auftauchte.

"Kommt wieder raus, das ist doch viel zu kalt.", meinte Remus besorgt. "Ihr erkältet euch noch. Und das, bevor ihr zusammen zieht und du die dritte Aufgabe bestehst ist relativ unpraktisch."
Er starrte uns beide an als wären wir das Monster von Loch Ness, doch dann wäre er nicht so führsorglich, oder?
"Komm du liebeer rein", rief ich ihm also stattdessen entgegen und schwamm bereits zur Seemitte. "Wer zuletzt bei der Insel ist, muss sein Zimmer aufräumen!"

"Hey! Das ist unfair!", schrie Lily mir hinterher und als ich mich wieder umdrehte, die Beine im Wasser strampelnd um nicht unterzugehen, sah ich, wie sie schnell aufstand und sich zuerst ihr T-Shirt und dann ihre Jeans auszog. Jetzt stand sie nur noch mit Top, BH drunter und Unterhose da. Sie packte noch James Hand, der sich gerade noch so seine Jeans vom Leib strampeln konnte und sein Hemd beiseite warf, als sie ihn auch schon vom Steg aus ins Wasser schubste und gleich darauf hinterher sprang. Ebenfalls mit einem eleganten Kopfsprung wie Sirius. 

"Leute kommt raus. Das ist echt zu kalt!", sagte Frank und lief aber mit Alice an der Hand in den Schwarzen See. Marlene, die sich auch erst bis auf die Unterwäsche ausgezogen hatte, rannte ebenfalls in den See. "Wow. So kalt hab ich es mir nicht vorgestellt, aber sagt das ja nicht Remus." Sie schwamm ein paar kräftige Züge bis...
"Na toll. Meinetwegen, aber auf eure Verantwortung.", murmelte mein Bruder, der letzte am Strand, genervt und sprang ins Wasser. Diesmal nicht wie die anderen mit einem Kopfsprung, sondern mit einem Po-Klatscher, sodass es richtig spritzte. "Und Lene [A/N Kurzform von Marlene, wer es sich nicht denken kann]? Das hab ich gehört.", grinst er und umarmte sie von hinten, damit er sie ein wenig wärmen konnte.

"Hilfe!", schrie Lily plötzlich und wurde von unten unter Wasser gezogen und saß als sie wieder prustend auftauchte auf James Schultern. Mir passierte dies ebenfalls und im nächsten Moment baumelten meine Beine von Sirius Schultern.
"Könnt ihr hier überhaup stehen?", fragte Lene verwirrt und saß dann auch mit einem "Ja, siehst du doch!" von einem grinsenden Remus auf seinen Schultern. 

Nach dem auch Alice auf Franks Schultern saß, bekam ich den ersten Schwall Wasser ins Gesicht. Ich schüttelte meinen Kopf, um das Wasser aus meinen langen schwarzen Locken zu teleportieren, die aber in Sirius Gesicht landeten, was uns beiden fast dazu brachte, dass wir umkippten. "Okay. Diesmal etwas vorsichtiger.", grinste er und konnte sich vor Lachen kaum noch halten.

Die Wasserschlacht hielt noch ein paar Minuten an bis wir von McGonagall, die ihre abendliche Runde über das Gelände Hogwarts machte, erwischt und zurcht geiwsen wurden.
Wir nickten betroffen, stiegen aus dem Wasser, holten unsere Sachen und liefen in den Gemeinschaftsraum.


"Oh Gott! Wie Gonnie gekuckt hat, als sie uns mit nassen Klamotten im See gefunden hat.", prustete James als wir es uns in unserem Zimmer gemütlich gemacht hatten. Jeder hatte eine heiße Tasse Schokolade in der Hand, um seine kalten Finger zu wärmen. Vorher hatten wir natürlich alle geduscht und uns dann hier wieder getroffen. Unsere Hauslehrerin ging nie Streife im Korridor der Siebtklässler, was unsere Chance, noch einmal erwischt zu werden, deutlich verringerte. 

"Und wie sie meinte: "Was machen Sie denn noch hier draußen? Und dann auch noch in Sachen im Schwarzen See, wo Sie der Krake fangen könnte ganz zu schweigen davon, dass Sie sich erkälten könnten."", ahmte James die Stimme unserer Verwandlungslehrin gut nach. Mit dieser Strenge und zugleich Führsorge in der Stimme.

"Und nicht zu vergessen wie sie gesagt hat: "Und vorallem Sie, Miss Lupin. Das arme Kind."", versuchte auch Sirius es, doch er traf den Ton nicht ganz so genau wie James. Der Punkt ging an ihn.

Ich seufzte. Das Gefühlschaos, was sich ständig in meinem Innern abspielte, hatte sich auch jetzt noch nicht gelegt. Auch wenn ich wusste, dass ich zu Sirius gehörte und James mit Lily zusammen war. Es ließ sich einfach nicht abschalten. Wenigstens hatten die Brechreizanfälle aufgehört und Heißhungerattacken hatte ich auch keine mehr. Gut, Schokolade, aber das zäjlte nicht, isst ja eh jeder. Vorallem in unserem Papierkorb häuften sich dis Schokoladenpapiere.

"Hey, alles klar?", fragte mich Sirius von der Seite. Er war aufgestanden.
"Warum stehst du?", fragte ich ihn verwirrt. "Die Anderen sind eingeschlafen." Ich schaute mich um. Tatsächlich. Da wir die Betten zusammen geschoben hatten, war jedes Paar in einer Ecke der großen Matrtze eingeschlafen. "Wollen wir rüber? Wir haben sturmfrei..." Er grinste.
Ich packte ein Kissen neben mir und warf es ihm an den Kopf.

"Ich will schlafen", grummelte James, der anscheinend auf dem Kissen gelegen hatte.
"Entschuldige", murmelte ich leise, schwang meine Beine von der Matratze und schritt auf Sirius zu.

Die Dielen knarrten unter munseren Füßen als wir über den Flur die Treppe der Mädchen hinab- und die der Jungen hinaufstiegen.

"Ich liebe dich", hauchte Sirius auf einmal von hinten an meine Schulter und drehte mich zu sich um. Er legte seine eine Hand auf meine Wange und zog mich damit in einen zärtlichen Kuss, der nach mehr verlangte. Ich gab mich ihm hin, in dem Wunsch, noch ins Zimmer zu kommen, nicht das morgen früh ein paar Schüler unseres Hauses uns auf dem Flur ausgezogen und... Okay Stopp!
Ich konzentrierte mich wieder vollkommen auf den Kuss. Während wir uns versuchten gegenseitig auszuziehen, stolpertenwir in das Rumtreiberzimmer und hätte mich Sirius nicht gleich auf das erstbeste Bett gehoben, ich wäre über die ganzen am Boden verstreuten sachen gestolpert.

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So, das war nur ein kleines Übergangskapitel, weil ich mal wieder Lust hatte zu schreiben, aber nicht wusste, wie es weiter gehen sollte.
Na dann, ich hoffe, es passte so. Euch noch einen schönen Abend.
Eure Sophie



Die Gefahr lauert im Dunkeln (HP-FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt